Panorama

Die Wetterwoche im SchnellcheckNordosten friert, Südwesten grüßt Frühling

31.01.2021, 16:36 Uhr
imageVon Björn Alexander
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Zum Wochenstart bleibt es in weiten Teilen des Landes glatt. (Foto: picture alliance/dpa)

Deutschland feiert ein Treffen der Jahreszeiten. Im Norden und Osten wird es nochmal richtig kalt, der Südwesten hingegen kann teils zweistellige Temperaturen verbuchen. Doch die angespannte Hochwasserlage könnte den Frühlingsgefühlen einen Strich durch die Rechnung machen.

Deutschland feiert ein Treffen der Jahreszeiten. Im Norden und Osten wird es nochmal richtig kalt, der Südwesten hingegen kann teils zweistellige Temperaturen verbuchen. Doch die angespannte Hochwasserlage könnte den Frühlingsgefühlen einen Strich durch die Rechnung machen.

Auch in der neuen Wetterwoche sitzt Deutschland wettertechnisch zwischen den Stühlen. Denn während im Norden und Osten der Winter in die Verlängerung geht und die Nächte zum Teil weiterhin lausig kalt verlaufen, sieht es im Südwesten ganz anders aus. Hier riecht die Luft schon mal ein wenig nach Frühling und es fühlt sich bei Spitzenwerten an die 15 Grad im Breisgau auch fast so an. Aber eben nur fast.

Die Hochwasserlage an Rhein, Donau und Mosel

Das Grundproblem im Südwesten ist weiterhin das Wasser. Zum einen das Schmelzwasser, das vom Schwarzwald und aus den Alpen heraus bis auf über 1000 Meter Höhe noch nachfolgen wird. Das wird die Hochwasserlage im Einzugsgebiet von Rhein und oberer Donau noch länger angespannt bleiben lassen. Die Vorhersagen der einzelnen Modelle für die Regenmengen in der kommenden Woche gehen noch stark auseinander. Die Mehrheit sieht bis zum Ende der Woche maximal noch 30 bis knapp 60 Liter pro Quadratmeter. Das Modell des Deutschen Wetterdienstes prognostiziert dagegen weit über 100 Liter pro Quadratmeter, dies bleibt also abzuwarten. An der Mosel gehen die Pegel heute langsam zurück. Am Dienstag und Mittwoch erwarten wir dort aufgrund von kräftigem Regen wieder einen leichten Anstieg.

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ntv-Meteorologe Björn Alexander (Foto: ntv)

Ebenfalls sehr spannend ist übrigens auch der Blick über die erste Woche im Februar 2021 hinaus. Die aktuellen Berechnungen für den Gesamtmonat deuten nämlich auf ein deutlich zu kaltes Nordeuropa hin mit Auswirkungen bis in die Nordhälfte Deutschlands. Denn hier könnte der Februar 2021 ebenfalls spürbar zu kalt ausfallen. Der Süden wird dagegen etwas zu mild prognostiziert. Eine weitere Grenzwetterlage wäre bei diesen Prognosen denkbar. Hier aber erst einmal der Fahrplan für die neue Wetterwoche.

Nacht zu Montag: Glätte und teils extremer Frost!

Aus Westen breiten sich die nächsten Wolken mit Schneeregen, Schnee und gefrierendem Regen aus. Glätte droht besonders vom Rheinland übers Saarland bis ins Rhein-Maingebiet. Später dann aber auch in den zentralen Mittelgebirgen. Durchweg Regen fällt im Südwesten. Sonst erwartet uns eine oft klare Nacht. Und das bekommen Sie insbesondere im Osten über Schnee zu spüren. Die Arktis lässt grüßen bei Tiefstwerten von bis zu minus 16 Grad. Plus 4 Grad gibt es derweil im Südwesten. Eine Grenzwetterlage wie sie kaum lehrbuchhafter sein könnte.

Montag: Schnee und Glätte dehnen sich ostwärts aus

Die neue Woche startet im Nordosten und Südosten trocken. Im übrigen Land breiten sich dagegen Regen, Schneeregen und gefrierender Regen ostwärts aus. An Rhein und Main fällt durchweg Regen. Später droht Glättegefahr besonders in einem Streifen vom Bayerischen Wald, über die östlichen Mittelgebirge, den Harz bis südlich von Hamburg. Und das alles bei minus 2 in der Lüneburger Heide und 11 Grad am Oberrhein.

Dienstag bis Donnerstag: Winter und Frühling

Das große Treffen der Jahreszeiten geht in die Verlängerung. Im Süden und Westen geht es wechselhaft, teils auch nass und eher mild weiter. Am Oberrhein mit Spitzentemperaturen von knapp an die 15 Grad. Mecklenburg-Vorpommern manifestiert sich derweil als Kältepol mit Tageshöchstwerten um den Gefrierpunkt. Zwischen den beiden Extremen: Wiederholt etwas Schnee oder Schneeregen mit akuter Glättegefahr. Dabei zeigt sich die Hochwasserlage rund um den Schwarzwald nach wie vor angespannt.

Freitag und am Wochenende: Die kältere Luft gewinnt die Oberhand

Auch, wenn die Unsicherheiten für das Wochenende noch groß sind. Nach jetzigem Stand gewinnt die kältere Luft die Oberhand zurück. Am Freitag werden es zwar nochmals 2 bis 14 Grad. Doch am Wochenende geht es schrittweise runter. Am Samstag mit 0 bis 10, am Sonntag mit maximal noch minus 2 bis plus 8 Grad. Am mildesten ist es nach wie vor im Südwesten, der Kältepol ist und bleibt der Nordosten.

Das Wetter im Januar 2021

Der Januar 2021 zeigt sich gemessen am alten Klimamittel (1961 bis 1990) rund ein Grad zu warm. Gemessen an den letzten drei Jahrzehnten verlief er allerdings etwas zu kalt. Dabei fielen rund 80 Liter pro Quadratmeter im deutschlandweiten Durchschnitt. Das entspricht gut 130 Prozent und damit war der Januar 2021 gemessen am langjährigen Mittelwert zu nass. Außergewöhnlich war hierbei auf jeden Fall die Sonnenarmut. Bis auf den letzten Tag, der landesweit mal einige Sonnenstunden gebracht hat, dominierten die Wolken wie selten zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Am Ende dürfte der Januar 2021 mit nur um die 30 Sonnenstunden durchs Ziel gehen. Viel weniger gab es nur sehr selten.

Quelle: ntv.de

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