Nach Baden im Meer erkrankt Ostsee-Urlauber stirbt an Vibrionen-Infektion
19.09.2023, 20:59 Uhr Artikel anhören
Ab Wassertemperaturen von etwa 20 Grad muss vermehrt mit Vibrionen gerechnet werden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein 74-Jähriger infiziert sich beim Schwimmen in der Ostsee mit Vibrionen und stirbt. Es ist der erste Todesfall durch den gefährlichen Keim in dieser Saison in Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesregierung warnt vor allem Risikogruppen vor dem Baden im Meer.
In Mecklenburg-Vorpommern hat es laut zuständigem Landesamt den ersten Todesfall in diesem Jahr nach einer Vibrionen-Infektion gegeben. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGUS) mitteilte, handelt es sich um einen 74-jährigen Urlauber, der im September in der Ostsee gebadet hatte und infolge der Erkrankung starb. Er hatte demnach offene Wunden und war chronisch krank.
Das Landesamt verwies darauf, dass Erkrankungsgefahr im Wesentlichen für Menschen mit bestimmten Risiken besteht - etwa bei bestimmten chronischen Grundleiden oder Immunschwäche. Auch Menschen höheren Alters seien gefährdet. Badegäste, die zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen haben, sollten demnach den Kontakt mit Meer- oder Brackwasser vermeiden.
Nicht-Cholera-Vibrionen sind Bakterien, die Wundinfektionen hervorrufen können, die auch zu einer Sepsis und im schlimmsten Fall zu einem Multiorganversagen führen können. Auf die erste erfasste Vibrionen-Infektion der aktuellen Badesaison hatte das LAGUS Ende August hingewiesen - betroffen war eine 86-Jährige, die in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Auch sie hatte chronische Vorerkrankungen und eine offene Wunde. Nach Angaben des LAGUS sind an verschiedenen Kontrollstellen von der West- bis zur Ostküste im Bundesland Vibrionen nachgewiesen worden.
Anfang Juli gab die Behörde daher bereits eine offizielle Warnung vor Vibrionen in der Ostsee heraus. Bei Wassertemperaturen ab etwa 20 Grad müsse in der Ostsee mit einem vermehrten Vorkommen an Vibrionen gerechnet werden, teilte die Behörde damals mit. Insgesamt zählt das Amt in dieser Saison vier Infektionen. In den Vorjahren waren es deutlich mehr - 22 zehn und 2021 sechs Fälle.
Quelle: ntv.de, spl/dpa