Panorama

Kleinkind verschwand 1981Paderborner Vermisstenfall vor Aufklärung?

25.09.2019, 13:14 Uhr
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Die britische Militärpolizei hatte auch in Paderborn immer wieder Spuren verfolgt. (Foto: REUTERS)

1981 verschwindet die zweijährige Katrice Lee in Paderborn. Sie ist das Kind eines in Deutschland stationierten britischen Soldaten. Der Fall bleibt ein Rätsel. Nun gibt es in Großbritannien eine Festnahme.

Im Fall eines vor Jahrzehnten nahe einer Militärbasis in Deutschland verschwundenen britischen Kindes hat es eine Festnahme gegeben. Die britische Militärpolizei bestätigte, dass sie "am 23. September eine Verhaftung im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Katrice Lee im Jahr 1981 vorgenommen hat".

Das Mädchen ist seit seinem zweiten Geburtstag vermisst. Es verschwand aus einem Supermarkt in der Nähe von Paderborn. Der Vater, Richard Lee, war als britischer Soldat in Deutschland stationiert.

Britischen Medienberichten zufolge war die kleine Katrice gemeinsam mit ihrer Mutter Sharon und deren Schwester beim Einkaufen. Sie wollten noch einige Süßigkeiten für eine Geburtstagsfeier am Nachmittag einkaufen. An der Kasse bemerkte die Mutter, dass sie noch etwas vergessen hatte, und bat ihre Schwester, kurz auf Katrice zu achten.

Als sie kurz darauf zurückkehrte, war das kleine Mädchen verschwunden. Die Schwester hatte gedacht, sie sei der Mutter nachgelaufen. Die intensive Suche nach dem Kind blieb erfolglos. "Katrice konnte nicht gefunden werden - sie war nicht da", zitierte die britische "Sun" die Mutter Sharon Lee. "Sie war in Sekunden verschwunden."

Ungelöstes Rätsel

Erst 2018 hatte es in Paderborn eine mehrwöchige forensische Aktion auf der Suche nach möglichen Spuren des Kindes gegeben. Doch auch damit ließ sich das Rätsel nicht lösen. Die inzwischen geschiedenen Eltern gaben trotzdem die Hoffnung nie auf, dass das Schicksal ihrer Tochter noch aufgeklärt werden kann.

Die britische Militärpolizei durchsuchte nun ein Grundstück in der südwestenglischen Stadt Swindon. Forensische Teams sollen dort Augenzeugen zufolge ein "schwarzes Päckchen" ausgegraben haben. Die Polizei äußerte sich zu entsprechenden Medienberichten nicht, sondern ließ lediglich verlauten: "Da es sich um eine laufende Untersuchung handelt, können wir zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Kommentare abgeben."

Der Vater von Katrice sagte dem "Mirror", für die Familie seien die zurückliegenden 37 Jahre die Hölle gewesen. Der inzwischen 69-Jährige betonte: "Wie alle Eltern, deren Kinder vermisst werden, wollen wir ein Happy End." Der Familie sei aber klar, dass es sein könnte, dass es nicht so komme. "Wir hoffen nur, dass wir Antworten bekommen."

Quelle: sba

VermissteGroßbritannienEssen (NRW)