Panorama

26-Jähriger stirbt nach WachkomaPausenbrot-Vergiftung endet tödlich

09.01.2020, 11:48 Uhr
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O. wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. (Foto: dpa)

Mehrere Jahre mischt Klaus O. seinen Kollegen Gift in die Pausenbrote. 2019 wird er deswegen vom Landgericht Bielefeld verurteilt. Eines seiner Opfer ist ein 26-jähriger Mann, der nach der Vergiftung lange im Wachkoma liegt. Nun ist er an den Folgen der Tat gestorben.

Zehn Monate nach dem Urteil im Prozess um vergiftete Pausenbrote ist eines der Opfer gestorben. Der 26-Jährige lag jahrelang im Wachkoma, nachdem ein Kollege ihm nach Überzeugung der Richter im ostwestfälischen Schloß Holte-Stukenbrock giftiges Pulver auf seine Brote gestreut hatte. Ein Sprecher des Landgerichts Bielefeld bestätigte den Tod des Mannes. Zuvor hatte die "Neue Westfälische" berichtet. Zwei weitere Opfer von Klaus O. sind schwer nierenkrank.

Das Landgericht Bielefeld hatte im März 2019 den damals 57-Jährigen wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt und zudem die besondere Schwere der Schuld festgestellt.

Die Richter gingen davon aus, dass er mehreren Kollegen ein Pulver mit Blei- und Cadmiumverbindungen auf die Pausenbrote gestreut hatte. Die Eltern des nun Verstorbenen hatten in dem Prozess über die jahrelange Leidensgeschichte ihres Sohnes berichtet. Klaus O. soll laut einem Experten mit den Vergiftungen an den Kollegen begonnen haben, weil ihn ein zunächst unerfüllter Kinderwunsch belastete.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte legte Revision am Bundesgerichtshof ein.

Quelle: sgu/dpa

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