Modezar stirbt mit 59 JahrenPutin trauert um Uniform-Designer Judaschkin

Über viele Jahre präsentiert Valentin Judaschkin seine Modekollektionen auf der Pariser Fashion Week. Nebenbei kreiert der Designer auch Uniformen für die russische Armee. Nun ist Judaschkin im Alter von 59 Jahren gestorben.
Der bekannte russische Modeschöpfer Valentin Judaschkin ist tot. Judaschkin sei nach schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren gestorben, berichteten staatliche russische Medien unter Berufung auf seine Ehefrau Marina Judaschkina. Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte den Tod des Designers eine "tragische Nachricht" und sprach der Familie - auch im Namen von Präsident Wladimir Putin - Beileid aus.
Judaschkin, der aus der Nähe von Moskau stammte, hatte sich in Russland nicht nur mit klassischen Modekollektionen einen Namen gemacht. Im Jahr 2008 etwa entwarf er neue Uniformen für die Armee des Riesenlandes. Der Couturier schwärmte damals selbstbewusst vom "hohen Tragekomfort und dem für die Jugend ansprechenden Design" seiner Militärkollektion. Für die Entwürfe bezahlte der Kreml Judaschkin umgerechnet 2,7 Millionen Euro.
Verteidigungsministerium kritisiert Uniformen
Bei der Truppe fielen die Uniformen zunächst durch. Nach mehreren schweren Lungenerkrankungen und sogar Todesfällen stellte ein Kontrollgremium beim Verteidigungsministerium in Moskau fest, dass die Kleidung zu dünn sei. Die Uniformen wurden daraufhin gegen die Kälte "nachgerüstet". Der Modezar wies jede Schuld von sich. Sein Originalentwurf sei verändert worden, gab er an.
Kritik gab es auch von anderer Seite: Die verteilten Uniformen seien von schlechter Qualität und in China hergestellt, sagte etwa Galina Schatunowa vom regionalen Komitee der Soldatenmütter 2011 der Tageszeitung "Iswestija". Andere monierten, dass die Uniform eine "billige Kopie" der US-amerikanischen sei.
Große Berühmtheit erlangte Judaschkin auch weit über Russland hinaus. Seit 1991 waren seine Kollektionen immer wieder auf der Pariser Fashion Week zu sehen. Im Frühjahr 2022 wurde seine Show dort allerdings gestrichen, weil der damals 58-Jährige sich nicht gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgesprochen hatte.