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Jeder zweite Corona-Test positiv RKI: Zahl akuter Atemwegsinfektionen steigt deutlich

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Jeder zweite PCR-Test war zuletzt laut RKI-Wochenbericht positiv. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich aber nur leicht an.

Jeder zweite PCR-Test war zuletzt laut RKI-Wochenbericht positiv. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich aber nur leicht an.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl der Corona-Infektionen nimmt weiterhin zu, wenn auch nicht mehr so dynamisch wie zuletzt. Besonders ganz junge und ältere Menschen sind derzeit betroffen. Auffällig ist, dass deutlich mehr Menschen als vor der Pandemie an akuten Atemwegsinfektionen leiden.

Verglichen mit der gleichen Zeit in Jahren vor der Corona-Pandemie dürften laut Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell mehr Menschen in Deutschland akute Atemwegserkrankungen haben. Für die vergangene Woche würden 1,2 Millionen Arztbesuche aus diesem Grund und 4,5 Millionen Fälle angenommen, geht aus dem RKI-Wochenbericht hervor. "Diese Werte liegen deutlich über den Werten im Sommer vorpandemischer Jahre und deuten auf ein stärkeres Infektionsgeschehen durch akute Atemwegsinfektionen hin."

Stichprobenartigen virologischen Untersuchungen zufolge stecke bei Erwachsenen hauptsächlich Sars-CoV-2 dahinter, bei Kindern hingegen seien vor allem andere Erreger die Ursache, hieß es. Genannt wurden Parainfluenza- und Rhinoviren.

Auch schon in vergangenen Berichten hatte das RKI von einer für die Jahreszeit erhöhten Aktivität von Atemwegserkrankungen gesprochen. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek wies auf Twitter ebenfalls darauf hin, dass sich in der Diagnostik derzeit ein buntes Bild an Erregern zeige. Wenn man Symptome habe und eine PCR-Untersuchung auf Sars-CoV-2 negativ ausfalle, "dann ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Infektion mit einem anderen Erreger vorliegt". Falsch-negative Befunde gebe es natürlich, dies sei aber selten.

Jeder zweite PCR-Tests positiv

Laut RKI-Wochenbericht steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich nur noch wenig an. Die höchsten Zuwachsraten gibt es derzeit bei den jüngsten und den ältesten Altersgruppen. Absolut am höchsten sind die Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner jedoch in der Altersgruppe 15 bis 34 Jahre mit fast 960, gefolgt von den 35- bis 64-Jährigen mit 885. Aufgrund des hohen Infektionsdrucks steigt die Zahl der Infektionen auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Der Anteil positiver PCR-Tests an allen durchgeführten PCR-Corona-Tests betrug in der vergangenen Woche demnach 49,9 Prozent. In der Vorwoche hatte er bei 46,2 Prozent gelegen.

Seit etwa einem halben Jahr dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen in Deutschland - sie macht 99 Prozent aller Corona-Infektionen aus. Die Subvariante BA.5 ist dabei für 77 Prozent verantwortlich. In der Vorwoche betrug ihr Anteil noch 65,4 Prozent. Die Subvarianten BA.4 (6,7 Prozent) und BA.2 (16,1 Prozent) treten dagegen seltener auf.

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In der vergangenen Woche wurden etwa 2600 Menschen mit einer schweren Atemwegsinfektion und Covid-19 in ein Krankenhaus eingeliefert. Das entspricht 3,1 Hospitalisierungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. In der besonders stark betroffenen Altersgruppe der über 80-Jährigen lag der Hospitalisierungs-Wert bei 23. Die Zahl der auf einer Intensivstation behandelten Covid-19-Patienten lag bei 1045. In der Vorwoche hatte der Wert bei 934 Patienten gelegen.

Das RKI schreibt in seinem Wochenbericht, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass die dominierende Omikron BA.5-Variante schwerere Verläufe oder eine höhere Sterblichkeit verursachen würde. Aufgrund der allgemeinen Zunahme von Infektionen nähme aber auch die Zahl schwerer Fälle zu, daher käme es auch zu mehr Hospitalisierungen.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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