Reaktionen auf Hanauer Angriffe Regierung beklagt "entsetzliches Verbrechen"
20.02.2020, 08:01 Uhr
Der mutmaßliche Täter ermordete an mehreren Tatorten zehn Menschen.
(Foto: REUTERS)
Nach den tödlichen Schüssen von Hanau gibt es erste Reaktionen auf die Tat. Die Bundesregierung spricht den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Der Hanauer Oberbürgermeister spricht von einem "furchtbaren Abend".
Die Bundesregierung hat sich erschüttert über die tödlichen Schüsse im hessischen Hanau gezeigt. "Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde", schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert bei Twitter. Er sprach den Familien der Toten "tiefe Anteilnahme" aus. "Mit den Verletzten hoffen wir, dass sie bald wieder gesund werden." Wie Seibert später mitteilte, sagte Kanzlerin Angela Merkel einen geplanten Besuch in Halle ab. "Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten."
Auch der CDU-Politiker Norbert Röttgen zeigte sich bestürzt. "Was heute Nacht in Hanau geschehen ist, ist einfach erschütternd. Mein tiefstes Beileid an die Angehörigen der Opfer", so der Bewerber für den CDU-Vorsitz am Morgen auf Twitter.
Für die SPD äußerte sich die Vorsitzende Saskia Esken bei Twitter. "Was für eine entsetzliche Tat", schrieb sie. Und: "Viel zu lange haben wir uns davor gescheut, es mit klaren Worten zu benennen: Rechter Terror in Deutschland. Wir sind geschockt und wir trauern. All unsere Gedanken sind bei den Opfern, Angehörigen und Freunden."
"In Hanau sterben elf Menschen durch die Tat eines offenbar Rechtsradikalen", schrieb auch die SPD-Europapolitikerin Katarina Barley auf Twitter. "Aufwachen, Deutschland!" forderte sie weiter.
"Sprechen wir es aus: Das ist Terror in Hanau. Mehrere Menschen werden ermordet aufgrund ihrer angenommenen Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Ich bin schockiert", schrieb der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby.
EU-Ratspräsident Charles Michel twitterte: "Der sinnlose Verlust von Menschenleben ist eine Tragödie - egal wo er vorkommt. Nach dem schrecklichen Angriff sind wir in Gedanken bei den Menschen in Hanau."
Auch der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigt sich in der "Bild"-Zeitung erschüttert über die Gewalttaten. "Das war ein furchtbarer Abend, der wird uns sicherlich noch lange, lange beschäftigen und in trauriger Erinnerung bleiben", sagte der SPD-Politiker.
Die Hanauer Bundestagsabgeordnete Katja Leikert sagte: "Ich bin erschüttert darüber, was passiert ist." Auf Twitter schrieb die CDU-Politikerin: "In dieser fürchterlichen Nacht in Hanau wünsche ich den Angehörigen der Getöteten viel Kraft und herzliches Beileid." Und: "Den Verletzten eine hoffentlich schnelle Genesung. Es ist ein echtes Horrorszenario für uns alle. Danke an alle Einsatzkräfte!!"
Durch Schüsse an zwei Tatorten waren am Mittwochabend in Hanau nach Polizeiangaben mindestens neun Menschen getötet worden. Ein mutmaßlicher Täter wurde während einer Großfahndung tot in seiner Wohnung aufgefunden. Dort entdeckte die Polizei noch eine weitere Leiche.
Hinweise auf weitere Täter gab es zunächst nicht, wie die Ermittler am frühen Morgen weiter mitteilten. Der Täter hinterließ Sicherheitskreisen zufolge ein Bekennerschreiben und ein Video, die Rückschlüsse auf den Hintergrund der Tat geben dürften.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP