"Ich bin morgen nicht da" Richter gesteht Kollegen per SMS Tötung seiner Frau
12.08.2023, 19:22 Uhr Artikel anhören
Die Staatsanwaltschaft will Ferguson wegen Mordes anklagen.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Ein Richter in Kalifornien gerät mit seiner Frau in Streit. Am Ende zieht der Mann eine Waffe und drückt ab. Kurz nach der Tat sendet er Kollegen eine eindeutige SMS.
Ein Richter in Südkalifornien, der beschuldigt wird, seine Frau getötet zu haben, hat Arbeitskollegen eine SMS geschrieben, in der er die Tat einräumte. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft von Orange County mit. Demnach heißt es in einer Gerichtsakte, Richter Jeffrey Ferguson vom Orange County Superior Court habe Minuten nach der Tötung in der vergangenen Woche folgende Kurznachricht abgesetzt: "Ich habe gerade die Nerven verloren. Ich habe gerade meine Frau erschossen. Ich bin morgen nicht da. Ich werde in Gewahrsam sein. Es tut mir so leid."
Den Behörden zufolge ereignete sich die Tat am 3. August, nachdem Ferguson und seine Frau Sheryl in einem Restaurant in Streit geraten waren. Beim Abendessen soll der 72-Jährige einen Finger auf seine Frau gerichtet haben, als wolle er sie damit erschießen. Die Auseinandersetzung habe sich fortgesetzt, nachdem das Paar im gemeinsamen Haus in Anaheim angekommen war. Dort soll Sheryl laut Akte ihrem Mann in etwa gesagt haben: "Warum richtest du nicht eine echte Waffe auf mich?". Daraufhin habe Ferguson eine Pistole gezogen und seiner Frau in die Brust geschossen.
Der erwachsene Sohn des Paares alarmierte den Notarzt und gab an, sein Vater habe zu viel getrunken und seine Mutter erschossen. Ferguson wählte ebenfalls den Notruf. Der Frage, ob er seine Frau erschossen habe, wich er aus und forderte lediglich einen Krankenwagen. Die eintreffenden Polizisten fanden Sherly tot im Wohnzimmer. Ferguson roch den Angaben zufolge nach Alkohol. Den Beamten sagte er laut Protokoll: "Oh Mann, ich kann nicht glauben, dass ich das getan habe."
Bei der Durchsuchung des Hauses stellte die Polizei 47 Waffen, darunter die Tatwaffe, und mehr als 26.000 Schuss Munition sicher. Ferguson wurde noch am Abend festgenommen. Einen Tag später kam er gegen eine Kaution in Höhe von einer Million US-Dollar auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft will ihm nun unter anderem auferlegen, dass er seinen Reisepass abgibt und eine elektronische Fußfessel trägt. Die Anklage wegen Mordes gegen ihn wird für Anfang September erwartet.
Quelle: ntv.de, jpe