Panorama

Auch als "Roter Dior" bekannt Russischer Modedesigner Saizew ist tot

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Modedesigner Slawa Saizew im Jahr 2009.

Modedesigner Slawa Saizew im Jahr 2009.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Er war der bedeutendste Modedesigner Russlands. Slawa Saizews Kreationen trugen sogar die Ehefrauen gleich zweier russischer Präsidenten. Jetzt ist der "Rote Dior", wie ihn einst ein französisches Modemagazin taufte, mit 85 Jahren gestorben.

Der russische Modedesigner Wjatscheslaw "Slawa" Saizew ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Das teilte die Akademie der Künste Russlands mit, wie die Staatsagentur Tass berichtet. Saizew starb nach einer langen, nicht näher genannten Krankheit. Der gelernte Textilzeichner war der bedeutendste russische Modeschöpfer und Designer der 90er-Jahre.

Saizew, der im Laufe seiner Karriere mehr als 1000 Kleidungsstücke entwarf, sei schon bei seiner Geburtstagsfeier im März "sehr, sehr schwach" gewesen, sagte seine Sprecherin Kira Burenina. Das russische Staatsfernsehen würdigte Saizew als einen Modemacher, der "jahrzehntelang die sowjetische und russische Mode bestimmt hat". Saizew sei ein "Innovator" gewesen, "der keine Angst vor mutigen Experimenten hatte".

Saizew begann seine Laufbahn in den frühen 60er-Jahren mit Entwürfen für Landarbeiterinnen, die jedoch wegen ihrer bunten Farben von den sowjetischen Behörden abgelehnt wurden. Allerdings wurde das Magazin "Paris Match" damals auf seine Arbeit aufmerksam, verlieh ihm den Namen "Roter Dior" - und stärkte ihm mit einem Bericht den Rücken. Es folgten neue Serien und Kollektionen, die ihm zu Ansehen auch innerhalb der konservativen Kreise der Sowjetunion verhalfen. Gefeiert wurde er vor allem für seine Kreationen in den Blumenmustern traditioneller russischer Schals.

In den Kollektionen von Slawa Saizew sind Blumen ein wiederkehrendes Motiv.

In den Kollektionen von Slawa Saizew sind Blumen ein wiederkehrendes Motiv.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Nach weiteren Erfolgen mit Entwürfen für die sowjetische Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Moskau 1980 gründete er das sowjetische Fashion House. Später ging er nach Paris, wo er unter anderem zum Ehrenbürger ernannt wurde.

Zu Ruhm gelangte er, als Raissa Gorbatschowa, die Ehefrau Michail Gorbatschows, in den Achtziger- und Neunzigerjahren seine Kreationen trug. 1988 wurde er Leiter des Moskauer Modehauses, dessen Führung er 2019 an seinen Sohn Jegor übergab. Auch die damalige Frau des amtierenden russischen Präsidenten Wladimir Putin, Ljudmila, trug bei einer Reise im Jahr 2003 nach Großbritannien, bei der sie unter anderem Königin Elizabeth II. traf, ein Kleid und andere Stücke Saizews.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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