Papst-Armee trägt Schwarz-Gold Schweizer Garde bekommt neue Gala-Uniform
02.10.2025, 20:27 Uhr Artikel anhören
Eine Extra-Uniform für diplomatische Empfänge im Vatikan: Hochrangige Schweizergardisten werden neu eingekleidet.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Schwarzes Tuch, zwei goldene Knopfreihen und ein gelb-weißer Gürtel: Nur die hochrangigen Mitglieder sollen die neue Gala-Uniform der Schweizer Garde tragen dürfen. Vatikan-Touristen werden die Pracht-Montur der päpstlichen Armee daher wohl nicht zu Gesicht kriegen.
Sie beschützen den Papst und sind mit ihren farbenfrohen Uniformen beliebtes Fotomotiv bei Touristen auf dem Petersplatz: die Schweizergarde. Die kleinste Armee der Welt hat nun eine neue Uniform vorgestellt. Die bunte Montur bleibt bestehen. Bei der neu aufgelegten Uniform handelt es sich vielmehr um eine zusätzliche für besondere Anlässe. Der Kommandant der Garde, Christoph Graf, präsentierte die sogenannte Mezza-Gala-Uniform wenige Tage vor der feierlichen Vereidigung neuer Schweizergardisten. An diesem Samstag starten 27 Rekruten in den Dienst.
Die neue Uniform ist angelehnt an die ursprüngliche Halb-Gala-Uniform, die bis 1976 genutzt wurde. Die schwarze Uniform verfügt über zwei Knopfreihen mit goldfarbenen Knöpfen, einen Stehkragen sowie einen gelb-weißen Gürtel. Hergestellt wurden die Uniformen nach Angaben der Garde in einer Schneiderei in der Schweiz. Bisher gibt es nur einige wenige Exemplare.
Getragen werden soll die schwarze Uniform demnach etwa bei diplomatischen Empfängen oder offiziellen Abendessen. Sie ist nur hochrangigen Mitgliedern der Garde vorbehalten. Neben der bunten Uniform dürften Rom-Besucher zudem die blaue kennen: Diese tragen die Gardisten zusammen mit einem schwarzen Barett an den Hauptzugängen des kleinen Kirchenstaates.
Rein männlich besetzte Papst-Leibwache
Der Vatikan hat etwa 620 Staatsbürger mit eigenem Pass. Zu den Bürgern gehören neben dem Papst etwa 65 Kardinäle und die mehr als 100 Schweizergardisten. Tatsächlich leben aber gerade einmal knapp 250 innerhalb der Mauern des Kirchenstaats. Die Mehrheit wohnt außerhalb: vor allem Diplomaten, verstreut in alle Welt. Ist die Arbeitszeit im Vatikan vorbei, erlischt die Vatikan-Bürgerschaft wieder. Einwohner hat der Zwergstaat mehr als Staatsbürger: Fast 900 Menschen haben im Vatikan eine Wohnung.
Die Päpstliche Schweizergarde wurde 1506 von Papst Julius II. gegründet. Als Leibwache schützt die ausschließlich aus Männern mit Schweizer Pass bestehende Garde den Pontifex und bewacht auch die Eingänge zum Vatikan.
Quelle: ntv.de, mau/dpa