Gefährlicher Fund in SofaritzeSechsjähriges Kind feuert Waffe im Ikea ab

In einer Ikea-Filiale im US-Bundesstaat Indiana verliert ein Kunde beim Probesitzen auf einem Sofa seine geladene Waffe. Wenig später wird sie von einem sechsjährigen Kind entdeckt. Als sich beim Spielen damit ein Schuss löst, bricht im Möbelhaus ein Tumult aus.
In einer Ikea-Filiale in Fishers, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Indiana, wäre es beinahe zu einer Tragödie gekommen: Wie mehrere US-Medien berichten, hat ein sechsjähriges Kind in dem Einrichtungshaus eine geladene Waffe in einer Sofaritze entdeckt und damit "ein paar Minuten" gespielt, bevor es schließlich abdrückte. Glücklicherweise durchbohrte die Kugel lediglich eines der Sofakissen. Verletzt wurde niemand. Der schwedische Möbelhersteller zeigte sich dennoch alarmiert. "Genau um solche Situationen zu vermeiden, haben wir ein Waffenverbot in unseren Häusern", hieß es in einer Erklärung. Allerdings basiert das Verbot offenbar auf der Freiwilligkeit der Kunden. Kontrolliert wird es nicht.
Nach Angaben der Polizei hatte ein Kunde die Waffe zuvor verloren, als er auf der Couch Probe saß. "Irgendwie muss sich die Schusswaffe von seinem Körper gelöst haben und er hat es beim Aufstehen nicht bemerkt", vermutete ein Sprecher. Kurze Zeit später fand das Kind dann die Waffe und gab den Schuss ab. Als deshalb im Ausstellungsraum ein Tumult losbrach, gab sich der Mann sofort als Besitzer der Waffe zu erkennen. "Er hat vollständig mit den Polizeibeamten kooperiert", so der Sprecher weiter. Verhaftet wurde der Mann nicht. Die Polizei leitete allerdings Ermittlungen wegen des Vorfalls ein.
"Es ist wichtig, dass Sie sich immer daran erinnern, dass Sie Ihre Waffe beim Tragen unter Kontrolle haben müssen", mahnte die Polizei. "Das gehört zu einem verantwortungsvollen Waffenbesitz dazu." Ikea entschuldigte sich bei der Familie des Kindes. Die Sicherheit der Kunden und des Personals stehe an erster Stelle, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Schon jetzt würden einige Mitarbeiter vor, während und nach den regulären Öffnungszeiten turnusmäßige Sicherheitsrunden durch die Filialen machen. Das Ikea-Personal sei zudem für solche Vorfälle zusätzlich geschult worden, hieß es.
"Ein Dummkopf zu sein, ist nicht verboten"
Der Bundesstaat Indiana hat laut "Washington Post" eines der liberalsten Waffengesetze in den Vereinigten Staaten. Nicht nur sind die Steuern relativ gering. Um eine Waffe erwerben zu dürfen, reicht in der Regel auch eine Lizenz aus einem anderen Bundesstaat. Ein spezielles vorbereitendes Training an der Waffe ist ebenfalls nicht vorgeschrieben. Die Folge davon ist, dass Indiana bei den Todesfällen durch Schusswaffengebrauch im Staatenvergleich im vorderen Mittelfeld (Platz 18 von 50) rangiert. Auch deshalb mahnte die Polizei von Fishers erst vor wenigen Tagen via Twitter zum verantwortungsvollen Waffenbesitz.
Dass dem unvorsichtigen Waffenbesitzer aus der Ikea-Filiale rechtliche Konsequenzen drohen, ist übrigens unwahrscheinlich. "Ein Dummkopf zu sein, ist in Indiana nicht verboten", sagte der Anwalt Guy Relford dem Sender WTTV News. "Ich glaube nicht, dass es in diesem Fall zu einer Strafanzeige kommen wird."