Panorama

Von minus 20 auf plus 14 GradSo stehen die Chancen auf weiße Weihnachten im Winterroulette

15.12.2022, 16:14 Uhr
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Gibt es weiße Weihnachten? Die Chancen stehen bei bis zu 40 Prozent. (Foto: picture alliance/dpa)

Mit frostigen Temperaturen im Minusbereich ist die Ausgangslage für weiße Weihnachten nahezu perfekt. Doch zum Wochenwechsel kommt Väterchen Frost aus der Puste - Plusgrade bis 14 Grad und Regen sind drin. Ob das an den Feiertagen so bleibt, verrät Wetterexperte Björn Alexander.

Mit frostigen Temperaturen im Minusbereich ist die Ausgangslage für weiße Weihnachten nahezu perfekt. Doch zum Wochenwechsel kommt Väterchen Frost aus der Puste - Plusgrade bis 14 Grad und Regen sind drin. Ob das an den Feiertagen so bleibt, verrät Wetterexperte Björn Alexander.

ntv: Der Winter zeigt sich bislang eiskalt. Bleibt das auch am vierten Adventswochenende so?

Björn Alexander: Auf jeden Fall - und Väterchen Frost legt sogar noch einen Zahn zu. Denn nachdem die kurze Milderung mit Glatteis im Süden durch ist, geht es am Wochenende mit teilweise arktisch ambitioniertem Winterwetter weiter.

Wie kalt wird es denn?

Nachts geht es unter Aufklaren und über den Schneeflächen locker auf minus 10, teilweise auf unter minus 20 Grad Celsius. Und das nicht in irgendwelchen Mittelgebirgsmulden oder Alpentälern, sondern auch in bewohnten Regionen.

Und tagsüber?

Herrscht weiterhin verbreitet der Dauerfrost vor. Besonders kalt bleibt es aber dort, wo sich der Nebel hält. Das gilt insbesondere in Teilen von Bayern und Baden-Württemberg, wo im Dauernebel selbst tagsüber kaum mehr als minus 7 oder minus 8 Grad drin sind.

Offensichtlich eine gute Ausgangslage für eine weiße Weihnacht. Welche Chancen können wir uns ausrechnen?

Die Ausgangslage ist nahezu perfekt - der Wetterfahrplan für die nächste Woche hingegen weniger. Denn der Winter gerät zum Wochenwechsel ordentlich ins Schlingern. Und wir leider mitunter ebenfalls. Milde Luft mit Regen trifft auf gefrorene Böden. Gleichzeitig springen die Temperaturen verbreitet aus dem Dauerfrost. 10 bis 14 Grad sind drin. Übel für alle Winterfans - für Spannung ist aber dennoch gesorgt.

Warum?

Am kommenden Dienstag erwartet uns voraussichtlich schon der mildeste Tag in der Weihnachtswoche. Danach sehen die Wettercomputer erneut Chancen für kältere Luft. Dadurch wird das Schneeroulette erneut angeworfen. Insbesondere auf den Bergen, im Süden aber auch mal bis in tiefere Lagen. Im übrigen Land heißt es, kräftig die Daumen zu drücken.

Was sagen die Wahrscheinlichkeiten?

Die tiefen Lagen im Westen bewegen sich aktuell am unteren Ende bei um die 10 bis 20 Prozent. Nach Norden und Osten hin sind es um die 30 bis 40 Prozent - vielleicht etwas darüber. Die Berge und generell der Süden sind nach den aktuellen Trends des Europäischen Wettermodells sicher weiß. Voll dagegen hält momentan allerdings das amerikanische Modell, das eine mildere Lösung bevorzugt.

Welche Wetter-Details erwarten uns bis dahin?

In der Nacht zum Freitag geht der Glätte-Fokus erneut in den Süden, wo in Baden-Württemberg und Bayern neuer Schneefall aufkommt. Anfangs ist hierbei wieder Glatteis möglich. Auch an der Küste sind noch Schneeschauer unterwegs. Ansonsten bleibt es trocken und frostig mit minus 2 bis minus 12 Grad. Und somit ist natürlich weiterhin Glätte durch Reif oder gefrierende Nässe nicht auszuschließen.

Und am Freitag?

Müssen Sie südlich der Donau noch mit Schneeglätte rechnen. Ebenfalls mit der Option auf etwas Schnee oder Schneeregen gehen der Westen und der Nordwesten durch den Tag. Sonst bleibt es trocken und zeitweise sonnig bei dauerfrostigen Temperaturen. Einzig der Westen und das Küstenumfeld bekommen leichte Plusgrade.

Wie geht es am Wochenende weiter?

Mit meist ruhigem Winterwetter, das neben der Sonne teils hartnäckige Nebelfelder im Programm hat. Im Nebel bleibt es eisig kalt mit minus 8 Grad am Samstag und minus 7 Grad am Sonntag. Im übrigen Land ist es ebenfalls oft frostig und nur im Westen und Nordwesten taut es bei 2 bis 4 Grad, bevor im äußersten Westen am späten Sonntagnachmittag und -abend Regen folgt. Vor allem im Bergland besteht damit akute Glatteisgefahr!

Beschäftigt uns die Glätte auch zum Berufsverkehr am Montag?

Aus heutiger Sicht leider ja. Die mildere Luft samt Regen breitet sich in den Norden und den Osten aus und trifft auf zum Teil tiefgründig gefrorene Böden. Eine brisante bis brandgefährliche Gemengelage mit hoher Rutschgefahr. Nicht nur auf den Straßen, sondern ebenso auf den Geh- und Fahrradwegen. Außen vor bleibt in Sachen Glatteis voraussichtlich der Süden, wo das schöne Wetter in die Verlängerung geht. Das Ganze bei windigen 2 bis 11 Grad. Einzig im Donaunebel bleibt es beim leichten Dauerfrost.

Welche Aussichten bescheren uns die Wettercomputer danach?

Mit 10 bis 14 Grad im Westen und 3 bis 8 Grad im großen Rest erwartet uns der mildeste Tag der Wetterwoche. Lediglich an der unteren Donau ist es weiterhin frostig mit um die 0 Grad. Dabei bleibt es in der Nordwesthälfte wolkig oder wechselhaft mit Regen oder Nieselregen, während der Süden und der Südosten abseits vom Nebel deutlich mehr Sonne bekommen. Ab Mittwoch wird es kühler und insgesamt wechselhafter, wobei die Schneefallgrenze zunächst einmal gegen 800 Meter sinkt. Wie weit es danach noch runtergeht, ist derzeit aber noch völlig offen.

Quelle: ntv.de

MeteorologieWetterBjörn Alexander