Die Wetterwoche im Schnellcheck Spätwinter bringt Kälte und Sturmböen
05.03.2023, 13:08 Uhr
In der zweiten Monatshälfte könnten die Temperaturen etwas frühlingshafter werden.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Der März bleibt ungemütlich, der Frühling ist noch nicht in Sicht. Stattdessen kommen mit der feuchtkalten Polarluft auch Schneeregen und Glätte bis ins Flachland. Mitte der Woche erfasst dann ein Sturmtief weite Teile Deutschlands.
Frühlings- und Sonnenanbeter müssen in der neuen Wetterwoche ganz stark sein. Denn kalte und nasskalte Polarluft hält Einzug in Deutschland. Gleichzeitig mischen intensivere Tiefdruckgebiete mit und lassen den Wind mitunter stark bis stürmisch auffrischen. Eine Gemengelage, die vor allem im Bergland zum Teil mit Schneeverwehungen einhergehen kann. Und auch im Flachland können die Schneeschauer regional für Glätte sorgen - zumal nachts nach wie vor Väterchen Frost mit der Gefahr von gefrierender Nässe oder Reif mitspielen möchte.
Hierbei sind im Laufe der kommenden Tage im Bergland durchaus Neuschneemengen von 15 bis 25 Zentimeter oder mehr denkbar. In den tieferen Lagen bewerten die Wettercomputer die Schneemengen unterdessen weiterhin sehr unterschiedlich. Auszuschließen sind weiße Überraschungen aber definitiv nicht. Abhängig ist die Entwicklung des Spätwinter-Comebacks ebenso davon, was im Südwesten unseres Kontinents passiert. Über die Iberische Halbinsel bis nach Frankreich formiert sich nämlich milde bis warme Luft, die auf der Vorderseite gegen den Polarluftvorstoß über Deutschland ankämpft.
Die Folge ist eine sogenannte Luftmassengrenze, die sich über uns entwickelt und die auf der kalten Seite eben die intensiveren Schneefälle mitbringt. Auf der milderen Seite fällt hingegen reichlich Regen. Ein Szenario, das uns wahrscheinlich auch bis zum Ende der Woche beschäftigen wird, bevor in der zweiten Monatshälfte frühlingshaftere Szenarien für unser Wetter wahrscheinlicher werden. Es sind also vorerst einmal Geduld, wetterfeste Kleidung und gegebenenfalls auch Winterreifen gefragt. Hier die Aussichten im Einzelnen:
Nacht zum Montag: Frost und Schneeschauer
Mit den Temperaturen geht es runter auf minus 6 bis 0 Grad und damit müssen wir mit Glätte rechnen. Einerseits durch gefrierende Nässe, wenn die Straßen noch nass sein sollten. Andererseits durch weitere Schneeschauer, die besonders die breite Landesmitte im Fokus haben. Längere Auflockerungen erwarten uns am ehesten im Nordosten sowie an den Alpen.
Montag: Sonnensieger im Nordosten
Das Ostseeumfeld profitiert auch zum Wochenstart noch von Wolkenlücken und trockenen Aussichten. Im Süden ist das Niederschlagsrisiko ebenfalls gering. Im übrigen Land ist es derweil oft wolkig mit zeitweiligem Schneeregen oder Schnee, der in der Mitte kräftiger sein kann. Dazu ist es nasskalt mit 0 bis 7 Grad.
Dienstag und Mittwoch: Luftmassengrenze und Sturmgefahr
Nach dem beschaulichen Treiben zum Wochenanfang legt das Wettergeschehen gleich mehrere Zacken zu. Ein Tief zieht am Dienstag von der Nordsee heran und lässt insbesondere in der Nordhälfte den Wind lebhaft auffrischen - je nach Wettermodell sind Windspitzen um oder sogar über 100 km/h drin.
Gleichzeitig verschärft sich die Luftmassengrenze über der breiten Landesmitte, sodass es im Bergland heftiger schneien kann. Wintergewitter samt Schneetreiben sind außerdem nicht auszuschließen. Noch nicht ganz eindeutig ist dabei, wie weit runter es dauerhaft weiß werden kann. Relativ sicher ist das weiße Winternachspiel oberhalb von etwa 300 bis 400 Metern. Doch auch darunter ist vieles möglich. Einzig ganz im Süden bleibt es noch freundlich und länger trocken. Das Ganze bei Tageshöchstwerten zwischen minus 1 und plus 9 Grad.
Donnerstag: Milde Luft greift nach Norden aus
Die Luftmassengrenze dürfte sich ein bisschen weiter nordwärts ausweiten. Damit setzt im Süden teilweise kräftiger Regen samt Option auf Blitz und Donner ein, während es weiter nordwärts kräftig schneien kann. Eine intensive Wetterlage, die zusätzlich mit Tauwetter in den südlichen Mittelgebirgen einhergehen dürfte. Die Temperaturen erreichen im Osten teils nur um die 0, am Oberrhein dagegen bis zu 10 Grad.
Freitag und am Wochenende: Extreme Unsicherheiten mit Sturmgefahr
Je nachdem, welches der Computermodelle recht behält, könnte es ein ruppiges Wochenende mit einem lebhaften bis stürmischen Wind werden. Außerdem möchte das Gros der Berechnungen den wechselhaften bis nassen Witterungscharakter erhalten sehen. Aber analog zum Wind und Sturm ist das Wechselspiel zwischen Kälte und milderer Luft noch ziemlich unklar - mit einem breiten Angebot aus der Niederschlagsabteilung. Von ergiebigem Regen über gefrierenden Regen oder Eisregen bis hin zum Optionen auf Schnee ist eigentlich alles in der großen Wetterlotterie. Einzig das Frühlingserwachen bleibt uns die Wetterküche schuldig - aber daran wird ja in der zweiten Monatshälfte auf jeden Fall gearbeitet.
Quelle: ntv.de