Tsunami-Warnung aufgehobenStarkes Erdbeben erschüttert Südchile

Auf der südchilenischen Insel Chiloé gibt es bewegte Weihnachten. Ein Beben im Pazifik lässt die Küstenregion heftig wackeln. Es kommt zu kurzem Tsunami-Alarm.
Vor der Küste Chiles hat sich am Sonntag ein Erdbeben der Stärke 7,7 ereignet. Nach Erkenntnissen der US-Erdbebenwarte USGS befand sich das Zentrum 225 Kilometer südwestlich der südchilenischen Stadt Puerto Montt in rund 15 Kilometern Tiefe. Ein Nachbeben der Stärke 5,2 folgte nur zehn Minuten nach dem ersten Beben.
Zunächst wurde für ein Gebiet im Umkreis von 1000 Kilometern eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Später teilte das pazifische Tsunami-Warnungszentrum in den USA mit, dass keine Gefahr mehr bestehe.
Dem chilenischen Zivilschutz zufolge kamen bei dem Beben keine Menschen ums Leben. Augenzeugen berichteten von Schäden an Gebäuden in der Region Los Lagos. Tausende Menschen verließen vorübergehend die Gegend, um sich in Sicherheit zu bringen. Auch in der südwestargentinischen Stadt Bariloche war Medienberichten zufolge das Beben zu spüren.
Die Hafenstadt Puerto Montt liegt etwa 1100 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Chile liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. An dem hufeisenförmigen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt, stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander. Weil sie ständig in Bewegung sind, wird Chile immer wieder von Erdstößen erschüttert.
Zuletzt hatte ein Erdbeben Chile im September 2015 ereilt. Bei dem starken Beben der Stärke 8,4 kamen damals mehr als zehn Menschen ums Leben. Die Behörden gaben eine Tsunami-Warnung aus, rund eine Million Menschen entlang der weitläufigen Küstenregion waren in Sicherheit gebracht worden. Die Hafenstadt Coquimbo war von mehr als vier Meter hohen Tsunamiwellen getroffen worden.
Im Februar 2010 waren durch ein Beben der Stärke 8,8 und einen anschließenden Tsunami in Chile mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Die damalige Schadenssumme belief sich auf umgerechnet rund 27 Milliarden Euro.