Mann bezahlte für MissbrauchStaufen-Vergewaltiger legt Geständnis ab

Im letzten Prozess im Missbrauchsfall von Staufen steht ein 33-jähriger Spanier vor Gericht. Er wollte der Familie wohl ein Haus kaufen, damit der Junge weiter zur Verfügung steht. Schon für die angeklagten Taten flossen erhebliche Summen.
Im siebten und vorerst letzten Prozess im Missbrauchsfall Staufen bei Freiburg hat der angeklagte 33-Jährige ein Geständnis abgelegt. Er habe schwere Straftaten begangen und dem heute zehn Jahre alten Jungen großes Leid zugefügt, sagte der Mann aus Spanien vor dem Landgericht in Freiburg. Er habe das Kind mehrfach vergewaltigt und hierfür Geld bezahlt. Als Grund nannte er sein sexuelles Interesse an Kindern.
Insgesamt werden dem Mann neun Straftaten zur Last gelegt. Dazu zählen die Verbreitung und der Besitz kinderpornografischer Schriften, besonders schwere Vergewaltigung, Missbrauch von Kindern und schwere Zwangsprostitution. Die Staatsanwaltschaft kündigte bereits an, Sicherungsverwahrung zu beantragen. Ein Urteil soll wohl Anfang August verkündet werden.
Der angeklagte Spanier soll als einziger der im Darknet kontaktieren Kunden mehr als 10.000 Euro für den Missbrauch bezahlt haben. Der angeklagte Stiefvater des Jungen gab sogar an, dass der Mann vorgeschlagen habe, der Familie ein Haus zu kaufen. Der Junge sollte dem Mann darin regelmäßig zur Verfügung stehen. Das Gericht setzte zunächst vier Verhandlungstage für die Aussagen von fünf Zeugen an, darunter auch der Angeklagte. Der Mann war im vergangenen Herbst in Spanien festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden.
Der Fall des missbrauchten Jungen aus Staufen sorgte bundesweit für Aufsehen. Am 7. August soll das Urteil im Hauptprozess gegen die Mutter und ihren Freund fallen, die den Jungen über zwei Jahre zum Missbrauch im Darknet angeboten und sich auch selbst an ihm vergangen haben sollen. Insgesamt gab es acht Festnahmen und Anklagen gegen die mutmaßlichen Peiniger des Jungen.