"Ergibt keinen Sinn mehr" Suche nach vermissten Deutschen am Mont Blanc eingestellt
08.08.2024, 23:24 Uhr Artikel anhören
Der Mont Blanc liegt an der Grenze zwischen Frankreich und Italien.
(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)
Am frühen Montagmorgen lösen sich am Mont Blanc Gletschereis-Blöcke und rauschen in die Tiefe. Ein Franzose kommt durch die Schneemassen ums Leben. Zwei Deutsche werden seitdem vermisst. Nun geben die Behörden die Suche nach den beiden Bergsteigern auf.
Im Mont-Blanc-Massiv ist die Suche nach zwei deutschen Bergsteigern eingestellt worden, die seit dem Absturz von Gletschereis am Montagmorgen vermisst wurden. "Es gibt keine Suche mehr", sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft im ostfranzösischen Département Haute-Savoie. "Leider ergibt es keinen Sinn mehr." Die beiden Deutschen seien vermutlich in eine Gletscherspalte gerissen worden, in welcher bis zu zehn Meter hoher Schnee liege.
Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die Deutschen Opfer eines sogenannten Sérac, also eines Turms aus Gletschereis. Dieser löste sich am Montag gegen 3.00 Uhr am Morgen an der Nordseite des Mont Blanc du Tacul auf ungefähr 4100 Metern Höhe. Ein Franzose wurde dabei getötet, vier weitere Menschen wurden verletzt.
"Wir waren gerade vorbeigekommen. Es war dunkel, wir hörten nur das Geräusch. Ein Knall und dann der Abgang von Schnee in Richtung Tal", sagte Augenzeuge Paolo Comune, Direktor der Alpinrettung des italienischen Aostatals, der Zeitung "La Repubblica". Er habe sich zu Trainingszwecken in dem Gebiet befunden, in dem sich das Gletschereis löste.
Die Deutschen im Alter von 30 und 39 Jahren wurden seitdem vermisst. Die Nacht auf Montag hatten die beiden in einer Hütte am Fuße des Mont-Blanc-Massivs verbracht. Bei der Suche nach den Deutschen wurde ein Eispickel am Rande einer Gletscherspalte entdeckt. Vermutlich wurden sie dort von der Eislawine überrascht und in die Spalte gerissen.
Ersten Informationen zufolge gab es für den Sérac-Sturz eine natürliche Ursache. In der Nacht soll auf dem Berg ein Schneesturm getobt haben. Der Mont Blanc liegt an der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Er ist wegen seiner Höhe von mehr als 4800 Metern den Wetterbedingungen extrem ausgesetzt, immer wieder kommt es zu schweren Unglücken.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa