Nasskalte Wetteraussichten "Temperaturen gehen auf Tauchstation"
01.04.2021, 15:06 Uhr
Im April werden wieder dickere Kleidungsstücke nötig.
(Foto: imago images/Jan Eifert)
Zuletzt brach der März alle Rekorde: In Rheinland-Pfalz wurden 28 Grad Celsius gemessen. Mit diesen Höchstwerten sei im April erst einmal Schluss, sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander. Nach den Osterfeiertagen niste sich Polarluft ein. Es werde windig, nasskalt und wechselhaft.
ntv: Was macht unser Wetter an den Ostertagen? Bleibt es so sonnig und vor allem so warm?
Björn Alexander: Auf die Sonne müssen wir glücklicherweise nicht verzichten. Insbesondere der Ostersonntag sieht in Sachen Sonnenschein nämlich ziemlich gut aus. Bei den Temperaturen folgt am Wochenende hingegen ein deutlicher Abwärtstrend und das Rekordniveau vom Ende März rückt bald in weite Ferne.
Wie hoch waren denn die Rekorde zuletzt?
Der März endete zum Teil mit neuen Höchstwerten. Gleich reihenweise ging es vor allem im Südwesten und Westen über die Sommermarke von 25 Grad hinaus. Spitzenreiter war die Wetterstation in Bad Münster am Stein-Ebernburg in Rheinland-Pfalz mit 28 Grad. Zum Vergleich: Der alte Märzrekord lag bei 26,8 Grad aus dem Jahr 1989 an einer Wetterstation in der Nähe von Freiburg.
Was sagt die Klimastatistik über den März 2021?
Alles in allem war der März 2021 gemessen an den vergangenen 30 Jahren ziemlich genau durchschnittlich temperiert mit einem Temperaturmittel von gut 4,6 Grad. Auch die Sonnenbilanz liegt im Bereich des langjährigen Durchschnitts beziehungsweise sogar etwas darüber mit um die 150 Sonnenstunden, während das Regensoll leider nicht ganz erfüllt wurde. Hier sind es knapp 50 Liter pro Quadratmeter in deutschlandweiten Durchschnitt gewesen. Das entspricht etwa 90 Prozent des Mittelwertes.
Wird die Trockenheit damit wieder zum Problem? Ähnlich wie in den vergangenen Jahren im Frühjahr?
Wenn jetzt auch noch der April deutlich zu trocken ausfallen würde, dann definitiv. Derzeit sieht das aber eher nicht so aus. Die Langfristvorhersagen gehen aktuell von einem durchschnittlich nassen April 2021 aus. Teilweise sehen die Wettercomputer sogar einen eher zu nassen April. Das entspräche also um die 50 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter und würde damit der ganz großen Trockenproblematik Einhalt gebieten. Aber klar: Erst einmal muss dieser Regen tatsächlich auch fallen. Außerdem wäre für ein gutes Frühjahr in Sachen Pflanzen und Wasserhaushalt auch noch ein nasser oder zumindest ein ausgeglichener Mai nötig.
Regen ist sehr wichtig. Aber gerade jetzt sehnen wir uns auch nach Sonne und Wärme für unsere Außen-Aktivitäten. Wie sind die kurzfristigen Trends?
Zum Karsamstag bleibt der Abwärtstrend bestehen bei maximal noch 5 bis 13 Grad. Dabei ist es insbesondere im Süden und Südosten wechselhaft mit Schauern, die im Bergland oberhalb von rund 500 Metern in Schnee übergehen. Ansonsten geht es aber freundlich, gebietsweise auch sonnig durch den Tag.
Wie wird das Wetter am Ostersonntag?
Im Norden leider wolkiger als am Vortag. Ansonsten sieht es aber ganz gut aus mit oft 7 bis 12 Sonnenstunden. Die Temperaturen erholen sich vorübergehend ebenfalls ein wenig. Zwar geht es morgens besonders in der Mitte und im Süden mit Frost oder Bodenfrost los. Später bringen es die Temperaturen aber auf 8 Grad bei den Nordlichtern und 16 Grad am Oberrhein.
Und am Ostermontag?
Rückt aus Nordwesten der nächste Tiefausläufer heran. Damit bleibt es im Süden zunächst noch länger schön und mild mit bis zu 17 Grad. Im Norden und Westen kommen derweil aber neue Regen- und sogar Schneeschauer auf, die teils von Graupelgewittern und einem mitunter starken bis stürmischen Wind begleitet sein können. Dazu wird es nasskalt mit nur 4 bis 10 Grad.
Was macht unser Wetter danach?
Polarluft nistet sich ein und damit wird es windig, nasskalt und wechselhaft mit Regengüssen, die im Bergland meist als Schnee fallen und wiederholt von Blitz und Donner sowie Graupel begleitet sein können. Auch die Temperaturen gehen leider auf Tauchstation. Am Dienstag werden es kaum noch mehr als 2 bis 8 Grad. Der Mittwoch wird etwas weniger grimmig mit 4 bis 10 Grad. Mit Frühling oder gar Sommerfeeling hat das aber natürlich gar nichts zu tun.
Wann können wir denn wieder mit Sommerwerten rechnen?
In der ersten Hälfte des Aprils 2021 sieht es selbst für Frühlingswerte jenseits der 15 Grad mau aus. Und sommerliche Werte von 25 Grad oder mehr sehen manche Berechnungen im April gar nicht kommen. Natürlich sind solche Langfristvorhersagen immer auch mit großen Ungenauigkeiten behaftet. Aber ein Trend in Richtung Wärme ist vorerst einmal leider nicht abzusehen.
Quelle: ntv.de