Panorama

Majestätsbeleidigung auf FacebookThailänder zu Rekordstrafe verurteilt

07.08.2015, 18:37 Uhr
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Die Beleidigung seiner Majestät König Bhumibol wird in Thailand drakonisch bestraft. (Foto: picture alliance / dpa)

Thailand hat eines der schärfsten Gesetze gegen Majestätsbeleidigung. Der 87-jährige König Bhumibol wird von seinen Landsleuten zutiefst verehrt. Einem 48-jährigen Thailänder wurden nun spöttische Kommentare auf Facebook zum Verhängnis.

Wegen Majestätsbeleidigung hat ein thailändisches Militärgericht einen 48-Jährigen zu einer Rekordstrafe von 30 Jahren Haft verurteilt. Pongsak Sriboonpeng wurde für schuldig befunden, sich in sechs auf Facebook versandten Text- und Bildnachrichten abfällig über König Bhumibol Adulyadej geäußert zu haben. Für jede einzelne dieser Äußerungen erhielt Pongsak nach Angaben seiner Anwältin zehn Jahre Haft; als er sich schuldig bekannte, sei die Strafe um die Hälfte reduziert worden.

Mit seinem harten Urteil habe das Militär "den Rekord gebrochen", sagte die Anwältin Sasinan Thamnithinan. Der Verurteilte kann gegen das Urteil auch nicht Berufung einlegen, weil er festgenommen wurde, als in Thailand noch Kriegsrecht herrschte.

Seit einem Putsch vor gut einem Jahr nach monatelangen Protesten der königstreuen Opposition regiert in Thailand das Militär. Seitdem ist nach Angaben örtlicher Menschenrechtsgruppen die Zahl der Anklagen wegen Majestätsbeleidigung auf mindestens 56 in die Höhe geschossen. Kritiker werfen der Militärregierung vor, das Gesetz zur Ausschaltung politischer Gegner zu missbrauchen.

Thailand hat eines der schärfsten Gesetze gegen Majestätsbeleidigung, der 87-jährige König Bhumibol wird von seinen Landsleuten zutiefst verehrt. Am Donnerstag wurde in der nördlichen Provinz Chiang Rai sogar ein geistig behinderter Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er ein Porträt des Königs und der Königin beschädigt hatte.

Quelle: ntv.de, jja/AFP

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