Panorama

Vorbilder USA und Frankreich Tierärzte wollen beim Impfen helfen

In den USA habe die Einbeziehung der Tierärzte in die Impfkampagne zum Erfolg beigetragen, sagt Verbandschef Moder. Das fordert er auch in Deutschland. Die Tierärzte könnten zwei Millionen Menschen pro Monat versorgen.

Die deutschen Tierärzte haben die Bundesregierung aufgefordert, sie in die Corona-Impfkampagne einzubinden. Die rund 10.000 Tierarztpraxen in Deutschland könnten bei 50 Impfungen pro Woche und Praxis in einem Monat ohne Weiteres zwei Millionen Menschen mit dem Vakzin versorgen, sagte Siegfried Moder, Präsident des Bundesverbands der praktizierenden Tierärzte, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die Bundesregierung müsse hierzulande unverzüglich die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, forderte der Verbandschef. "Wenn im zweiten Quartal tatsächlich große Mengen an Impfstoffen eintreffen, wie es die Bundesregierung verspricht, dann sollte in Deutschland jeder impfen, der impfen kann", sagte Moder.

In den USA würden Tierärzte wie selbstverständlich mitimpfen. Dieser pragmatische Ansatz trage dort zum großen Erfolg bei, erklärte Präsident Moder. Auch in Frankreich dürften Tierärzte demnächst Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen, sagte der Verbandschef.

Moder warf Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU "Versäumnisse und Missmanagement" vor. Sein Verband habe der Bundesregierung bereits Anfang Dezember seine Unterstützung bei der Corona-Schutzimpfung angeboten, "aber unser Hilfsangebot wurde, wie schon die Corona-Testung durch akkreditierte Vet-Labore im letzten Sommer, bis heute ignoriert", kritisierte Moder. "Das kann man machen, wenn man die Lage im Griff hat", sagte Moder. Angesichts der dritten Welle und der täglichen Hiobsbotschaften halte sein Verband "diese Ignoranz jedoch für grob fahrlässig."

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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