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Rettung wird lange dauern Verletzte Höhlenforscherin sitzt 600 Meter tief in Grotte fest

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Ein Team von Höhlenforschern versucht, die Grotte Bueno Fonteno am Südrand der Alpen zu erforschen. Dabei rutscht eine 32-Jährige ab, stürzt in die Tiefe und verletzt sich schwer. Helfer können zu ihr vordringen, brauchen aber viel Geduld für die Rettung. Dabei ist es nicht ihre erste Begegnung mit Ottavia Piana.

Die Höhlenforscherin Ottavia Piana ist am Samstag in der Grotte Bueno Fonteno nahe Bergamo am Südrand der Alpen verunglückt und muss nun gerettet werden. Das berichten italienische Medien. Die 32-Jährige soll laut RAI in einem bisher unerforschten Teil der Höhle abgerutscht sein und sich beim anschließenden Sturz verletzt haben. Helfer erreichten sie bereits am Sonntag, die Rettung gestaltet sich jedoch sehr schwierig.

Laut italienischen Medien verletzte sie sich bei dem Sturz schwer, erlitt mehrere Brüche, Verletzungen in der Brustgegend und im Gesicht. Sie soll aber bei Bewusstsein sein. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hänge sie in einer Tiefe von 600 Metern fest. Gegenüber RAI sagten Einsatzkräfte, dass sie sich etwa sechs Stunden vom Eingang entfernt befinde.

Höhlenforscher, die mit Piana in der Höhle waren, alarmierten gegen 22 Uhr Rettungskräfte, die sich nach Informationen von RAI gegen 23 Uhr direkt auf den Weg zur Grotte machten. Laut Südtiroler Berg- und Höhlenrettung CNSAS erreichten erste Retter sie im Laufe der Nacht zu Sonntag. Laut "Bild" wurde die Höhlenforscherin am Sonntag in einen Teil der Höhle gebracht, an dem ein beheiztes Basislager errichtet werden konnte. Nun soll die weitere Planung der Rettung erfolgen.

Kleine Sprengungen für Rettung nötig

Es gebe einige Engstellen, durch die die Retter mit der Verletzten nur schwer vorankommen könnten. "Deshalb müssen die Höhlengänge teils durch kleine Sprengungen erweitert werden", schreiben die Einsatzkräfte in einer Mitteilung, "andernfalls ist die Rettung fast unmöglich." Diese könne sich allerdings einige Tage hinziehen, berichten Rettungskräfte. Mittlerweile sollen zwischen 80 und 100 Einsatzkräfte beteiligt sein.

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Für einige von ihnen könnte es sich um ein Déjà-vu handeln. Denn bereits im Vorjahr stürzte Piana in der Grotte Bueno Fonteno in die Tiefe. Damals brach sie sich einen Fuß, berichtet die "Bild" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur ANSA. Die Rettung dauerte seinerzeit rund 52 Stunden - und das, obwohl sie sich damals lediglich in einer Tiefe von rund 150 Metern befand.

Die Höhle ist noch weitgehend unerforscht. Sie wurde 2006 entdeckt. Erst 19 der 50 Kilometer sollen kartografiert sein. Piana ist Mitglied eines Projekts, das die Erforschung der Höhle vornimmt.

Quelle: ntv.de, als

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