Panorama

Steine und Flaschen fliegen Verletzte nach "Party-Protest" in Belgien

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Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um den Park zu räumen.

(Foto: picture alliance/dpa/BELGA)

Bei einer Mischung aus Party und Corona-Protest treffen sich in Brüssel hunderte Jugendliche, ohne Maske und Abstand. Darunter sind auch Impfgegner und Fußball-Hooligans. Als die Polizei den Park räumen will, eskaliert die Situation. 15 Teilnehmer und 10 Polizisten werden verletzt.

Erneut ist ein illegales Massentreffen in einem Brüsseler Stadtpark eskaliert. Trotz behördlichen Verbots versammelten sich am Samstagnachmittag nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga 1000 bis 2000 Menschen im beliebten Park Bois de la Cambre der Hauptstadt. Die Polizei wurde unter anderem mit Flaschen und Böllern beworfen. Am Ende des Tages hatten die Einsatzkräfte 132 Personen festgenommen, wie Belga unter Berufung auf eine Polizeisprecherin berichtete.

Die Veranstaltung "La Boum 2" war auf Facebook angekündigt, aber von den Behörden verboten worden. Auch Ministerpräsident Alexander De Croo hatte dazu aufgerufen, nicht teilzunehmen. Bereits Anfang April war es bei "La Boom" zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Auch damals trafen sich nach einem Aufruf im Internet Tausende Menschen und feierten unter Missachtung der Corona-Regeln. Die Polizei löste die Veranstaltung auf. Am Samstagnachmittag kamen nun erneut Hunderte in den Park. Wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete, waren unter ihnen viele junge Menschen, die feierten, aber auch Kritiker der Corona-Maßnahmen und Impfgegner. Belgische Medien berichteten zudem von Fußball-Hooligans.

Teilnehmer greifen sich auch untereinander an

Die Polizei wiederum war demnach mit 600 bis 700 Einsatzkräften vor Ort. Diese begannen am späten Nachmittag mit der Räumung. Mehrere Wasserwerfer und Polizeipferde kamen zum Einsatz. Um die Menschen aus dem Park zu vertreiben, setzte die Polizei zudem Tränengas ein. Ein Hubschrauber kreiste über dem Gelände. Per Drohne rief die Polizei die Besucher zum Einhalten der Corona-Regeln ein. Maskenpflicht und Abstandsgebot wurden jedoch weitgehend ignoriert. Ab einem gewissen Zeitpunkt sei die Stimmung angespannt gewesen, sagte eine Polizeisprecherin belgischen Medien zufolge.

Die Polizei sei unter anderem mit Steinen und Flaschen beworfen worden. Als die Teilnehmer anfingen, sich untereinander anzugreifen, habe man beschlossen, mit der Evakuierung des Parks zu beginnen. Medienberichten zufolge wurden 15 Teilnehmer und rund 10 Polizisten verletzt. Drei Polizisten seien ins Krankenhaus gebracht worden. Gegen 21 Uhr sei es wieder weitgehend ruhig im Park gewesen. Ein harter Kern habe die Polizei jedoch bis in die Nacht beschäftigt.

Wegen der Corona-Pandemie sind in dem Elf-Millionen-Einwohnerland seit Oktober Bars und Restaurants geschlossen. Ab dem 8. Mai darf aber die Außengastronomie wieder öffnen. Seit Beginn der Pandemie haben sich mehr als 990.000 Belgier mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 24.000 starben.

Quelle: ntv.de, jhe/dpa/AFP

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