Panorama

Drama auf Luxus-KreuzfahrtschiffVermisster nach Kreuzfahrt soll Modemillionär sein

20.08.2021, 09:52 Uhr
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Kai Wünsche im Jahr 2000. (Foto: picture-alliance / dpa)

Ein Rettungseinsatz führt die niederländische Küstenwache am Montag zur "MS Europa". Doch der über Bord gegangene Passagier kann nicht gefunden werden. Inzwischen gibt es Vermutungen, dass es sich um einen prominenten Hamburger handelt.

Am Montag berichtet die niederländische Küstenwache, dass ein etwa 80 Jahre alter Passagier des Luxus-Kreuzfahrtschiffes "MS Europa" über Bord gegangen und sehr wahrscheinlich ertrunken ist. Bei dem Mann soll es sich Medienberichten zufolge um den Hamburger Unternehmer und Millionär Kai Wünsche handeln.

Laut der "Bild"-Zeitung meldete Wünsches Ehemann den 81-Jährigen als vermisst, als das Kreuzfahrtschiff die niederländische Insel Texel passierte. Das Paar war demnach mit der "MS Europa" von Hamburg nach Bordeaux unterwegs.

Nach der Vermisstenmeldung habe der Kapitän die Küstenwache alarmiert und das Schiff gewendet, um nach der Person zu suchen. Dabei sei auch die "MS Europa" durchsucht worden, heißt es.

Keine Überlebenschance

Die Küstenwache setzte bei ihrem Einsatz einen Hubschrauber, ein Suchflugzeug sowie fünf Rettungsboote ein. Allerdings waren die Bedingungen für die Suche nach Angaben der Küstenwache schwierig. Es habe starker Seegang geherrscht, zum Teil waren die Wellen fünf Meter hoch. Schließlich wurden die Suchmaßnahmen vor der Wattenmeer-Insel Texel am Montagabend gegen 18.00 Uhr erfolglos abgebrochen, teilte ein Sprecher mit. Man gehe davon aus, dass der Vermisste keine Überlebenschance mehr habe.

Laut der Reederei Hapag-Lloyd Cruises gibt es bislang keine Hinweise auf einen Unfall oder ein Fremdverschulden. Wie die "Bild"-Zeitung aus dem Umfeld von Wünsche erfahren haben will, soll er schon länger unter Depressionen gelitten haben. Eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht. Nach dem Stopp nahm die "MS Europa" ihre Fahrt wieder auf. Inzwischen ist ein Seelsorger an Bord, der Mann des Vermissten hat das Schiff hingegen verlassen.

Wünsche hatte sich über die Jahre ein Modeimperium aufgebaut. Zum Familienkonzern "Wünsche AG" gehörten unter anderem die Modemarken Joop! und Cinque. Die Mode-Sparte ging 2002 jedoch pleite. Wünsche ist zudem Besitzer mehrerer Luxusimmobilien in Hamburg.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen

  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Quelle: ntv.de, sba

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