Panorama

Eis und Kälte lassen auf sich warten Weiße Weihnacht? Nicht in diesem Jahr!

Der Wintereinbruch wird erst ab Januar erwartet.

Der Wintereinbruch wird erst ab Januar erwartet.

(Foto: dpa)

Kalendarisch beginnt der Winter. Doch Heiligabend bleibt es zumeist schneefrei. Für Wintersportler sieht es allerdings gut aus, denn kalt genug für künstlichen Schnee wird es allemal. Die Aussichten zum Jahresende lassen dafür den Winter eher blass aussehen.

Kalendarisch beginnt der Winter. Doch Heiligabend bleibt es zumeist schneefrei. Für Wintersportler sieht es allerdings gut aus, denn kalt genug für künstlichen Schnee wird es allemal. Die Aussichten zum Jahresende lassen dafür den Winter eher blass aussehen.

Im Kalender steht heute "Winteranfang". Björn, wo bleibt er denn?

Kalendarisch ist der Winterbeginn auf der Nordhalbkugel am kürzesten Tag des Jahres. Also wenn die Sonne den südlichen Wendekreis erreicht hat. Und das war heute um 11.44 Uhr. Dass das Wetter sich auf einen nachhaltigen Wintereinbruch umstellt, ist aber vorerst einmal unwahrscheinlich. Die Freunde der kalten Jahreszeit müssen sich nach jetzigem Stand bis nächstes Jahr gedulden. Das ist aber eigentlich auch normal, denn klimatologisch sind bei uns Januar und Februar die Hochwinter-Monate.

Also keine "Weiße Weihnacht"?

Für die Allermeisten von uns bleibt's auch an den Weihnachtstage sehr wahrscheinlich schneefrei. Größere Chancen bestehen auf den höheren Bergen. Einerseits im Bereich der östlichen Mittelgebirge sowie in Richtung Alpen, wo jetzt noch ein paar Zentimeter Schnee liegen. Andererseits könnte es auch in den westlichen und zentralen Mittelgebirgen (oberhalb von etwa 500 Metern) in der Nacht von Heiligabend auf den 1. Weihnachtstag stellenweise Schneeschauer geben, so dass es vereinzelt auch dort vorübergehend weiß werden kann.

Du sagst "wahrscheinlich schneefrei". Gibt's vielleicht noch eine Minichance?

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Aber nur eine ganz ganz kleine Minichance. Wenn ich auf das englische Wettermodell schaue, dann könnte am zweiten Weihnachtstag mit einer weiteren Kaltfront von Norden her die Schneefallgrenze auf unter 300 Meter sinken. Jedoch lassen bei den Berechnungen der Wettercomputer die Niederschläge in der kälteren Luft rasch nach, so dass es auch nach dieser winterfreundlichen Variante schwierig, aber eben nicht ganz unmöglich ist.

Weihnachtszeit ist für viele auch Reisezeit in die Skigebiete. Wie sieht es dort in Sachen Schnee aus?

Abseits der Pisten natürlich noch eher mau. Allerdings war es in den vergangenen Wochen immer wieder kalt genug zur künstlichen Beschneiung, so dass der Wintersport in vielen Regionen sicherlich dennoch stattfinden kann.

Wie sind die Aussichten in wärmeren Gefilden? Beispielsweise am Mittelmeer.

Immer mal wieder wechselhaft, denn neben der Sonne kommen zum Teil kräftige Schauer und Gewitter auf. Trifft bestimmt nicht alle Regionen. Aber dort, wo die Gewittergüsse aufkommen, sind stellenweise auch Unwetter möglich. Dazu werden es in den nächsten Tagen oft Höchstwerte zwischen 13 und 19 Grad. Die Wassertemperaturen liegen in einem ähnlichen Bereich zwischen 15 und 18 Grad.

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(Foto: dpa)

Was erwartet uns hierzulande?

An Heiligabend wird es von Nordwesten her windig, teils stürmisch, wolkig oder wechselhaft mit Schauern. Von den Küsten her sind einzelne Gewitter nicht auszuschließen. Dabei kommt nämlich zwischenzeitlich kältere Luft zu uns, die auch die Schneefallgrenze sinken lässt. Am Abend könnten letzte Schauer in den Mittelgebirgen bis auf etwa 500 Meter herunter als Flocken fallen. Auf den Bergen südwärts dürften die Niederschläge etwas länger anhalten. Nachmittags und abends oberhalb von etwa 1200 Metern als Schnee. In der Nacht dann bis knapp 700 Meter. Allerdings gilt auch dort: kaum ist die kältere Luft angekommen, lassen die Niederschläge nach. Dazu erreichen die Temperaturen tagsüber zwischen 2 und 10 Grad.

Wie stürmisch wird es?

Im Flach- und Binnenland erwarten uns Windböen von Stärke 5 bis 7, an den Küsten und auf den Bergen sind es Windspitzen der Stärke 7 bis 10. Noch stärker wird der Wind am 1. Weihnachtstag sein. Dann drohen auch abseits der Küsten und Berge Böen bis Stärke 7 oder 8, zum Teil bis 9. An den Küsten und im Bergland dürfte die Spitzenböen bis etwa 100km/h erreichen (Stärke 10, vielleicht sogar 11).

Gibt’s denn auch Chancen auf Sonne?

Am besten dürfte es am ersten Feiertag im Südwesten bleiben. Dort ist das Regenrisiko am geringsten und die Sonne hat einige Anteile. Im übrigen Land sind am ehesten später von Westen her ein paar Aufhellungen drin, denn der Regen weitet sich ostwärts aus. Und der gehört zu einer Warmfront, so dass es nicht nur sehr windig, sondern auch sehr mild wird. Im Westen und Nordwesten bei bis zu 14 Grad. Auf den Bergen im Osten bis zu 6 Grad. Das dürfte die paar Schneeflecken, die zuvor mühsam zusammen gekommen sind, dahinschmelzen lassen.

Und am zweiten Weihnachtstag?

Wird es unbeständig und die nächste Kaltfront kommt zu uns. Zuvor werden es nochmals 4 bis 12 Grad. Mit den Schauern wird es aber wieder kühler. Der Wind ist noch kräftig unterwegs, aber aus heutiger Sicht schwächer als am Sonntag.

Deine Zusammenfassung für Weihnachten 2016?

Wechselhaft bis ungemütlich, weil windig bis stürmisch und nur wenig winterlich. Höchstens auf den Bergen vorübergehend etwas Schnee.

Was bringt uns die Zeit "zwischen den Jahren"?

Voraussichtlich ein neues Hoch. Damit wird’s meistens trocken und freundlich. Zumindest abseits beziehungsweise nach Nebelfeldern. Die Temperaturen bleiben tagsüber zuerst oft einstellig und sinken nachts bis auf Werte um den Gefrierpunkt.

Quelle: ntv.de, vni

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