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Rieselts zum Fest?Weißes Weihnachtswunder ist noch drin

14.12.2020, 16:22 Uhr
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Blicken wir der Realität ins Auge: Dass es zum Weihnachtsfest schneit, ist rein statistisch betrachtet eher unwahrscheinlich. Das heißt aber ja nicht, dass es ausgeschlossen ist. ntv-Meteorologe Björn Alexander bemüht die Wettercomputer - und die zerstören die Hoffnung auf Schnee zum Fest zumindest nicht gänzlich.

Blicken wir der Realität ins Auge: Dass es zum Weihnachtsfest schneit, ist rein statistisch betrachtet eher unwahrscheinlich. Das heißt aber ja nicht, dass es ausgeschlossen ist. ntv-Meteorologe Björn Alexander bemüht die Wettercomputer - und die zerstören die Hoffnung auf Schnee zum Fest zumindest nicht gänzlich.

ntv.de: Noch 10 Tage bis Heiligabend, und da stellt sich die Frage aller Fragen schon recht konkret: Bekommen wir Weihnachten 2020 Schnee?

Björn Alexander: Auch wenn es die Wetterlage derzeit nicht hergibt und auch wenn es zum Ende der Woche am vierten Advent ebenfalls kaum was Winterliches auf unseren Wetterkarten zu sehen gibt, so sind doch noch Chancen vorhanden. Zuvor geht es aber dem Winter-Wunderland, das der Frühwinter den Mittelgebirgen sowie im Süden und Südwesten unseres Landes letzte Woche gebracht hat, mächtig an den Kragen.

Wie warm wird es denn bis zum vierten Advent?

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Im Taunus gab es Anfang Dezember schon Schnee. Wie wird es zum Weihnachtsfest? (Foto: imago images/Jan Eifert)

Die Spitzentemperaturen haben in den kommenden Tagen gerne mal 8 bis 13 Grad im Programm. Einzig im trüben Dauernebel in den Nebellöchern im Süden bleibt es beim Wintergefühl mit Höchstwerten um die 2 bis 4 Grad. Der vierte Advent selber bringt uns dann nach jetzigem Stand zwischen 2 und 10 Grad, und vor allem im Süden zeigt sich abseits von Dunst und Nebel die Sonne.

Das passt ja noch nicht zur weißen Weihnacht 2020, oder?

So ist es. Aber anschließend spielen die Wettercomputer derzeit mit einer Umstellung der Wetterlage. Noch ist da zwar viel Spielraum. Aber es sind eben auch nasskalte bis frühwinterlicher Wetterlagen im Angebot.

Wann ist der Stichtag für den Wetterwechsel?

Das alles entscheidet sich dann in gut einer Woche. Die Chancen für winterlicheres Wetter sind auf jeden Fall da. Auch wenn es für Schnee tendenziell erst an den Weihnachtsfeiertagen und nicht schon an Heiligabend reichen könnte.

Wie sind denn die Wahrscheinlichkeiten für Schnee zu Weihnachten konkret?

Im Süden oberhalb von 1000 Metern dürfte nichts mehr anbrennen. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen die Mittelgebirge. Je nach Höhenlage liegen die Chancen auf Schnee zu Weihnachten oft bei 40 bis 60 Prozent.

Was berechnen die Wettercomputer für das Flachland?

Hier sind die Chancen natürlich deutlich geringer. Am schlechtesten sieht es aktuell für den Oberrhein aus. Hier sind es gerade einmal 5 bis 10 Prozent. Auch für die tiefen Lagen im Westen braucht es ein Weihnachtswunder. Aber mit einer Wahrscheinlichkeit von um die 10 Prozent sind noch Chancen da.

Welche Wahrscheinlichkeiten für die Weiße Weihnacht werden im Norden und Osten errechnet?

Da die kältere Luft sich mit einem Tief über Skandinavien heranschieben dürfte, sind die Optionen auf Schnee zu Weihnachten in der Nordosthälfte fürs Flachland gesehen am besten. Durchaus mal mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 bis 30 Prozent. Das ist also weiterhin deutlich mehr als in den Vorjahren zu diesem Zeitpunkt.

Wie groß ist denn statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit einer weißen Weihnacht überhaupt?

Der Blick in die Statistik zeigt ein eindeutiges Schlusslicht, was die Anzahl der Weihnachten mit Schnee angeht. Das sind der Westen und der Nordwesten. In den tiefen Lagen kommt das nur rund alle 10 bis 20 Jahre vor. Das letzte deutschlandweite Weihnachten im Schnee war übrigens 2010. Es wäre also mal wieder an der Zeit - auch im Westen Deutschlands.

Was sagt die Statistik über den Rest aus?

Im höheren Bergland liegt die Chance auf weiße Weihnacht - wohl wenig überraschend - mit um die 40 bis 60 Prozent recht hoch. Damit wäre also je nach Höhenlage alle zwei bis drei Jahre zu rechnen. Dazwischen rangieren der Norden und der Osten Deutschlands. Hier ist die geschichtliche Häufigkeit der weißen Weihnacht bei rund 10 bis 20 Prozent. Also in etwa alle fünf bis zehn Jahre.

Quelle: ntv.de

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