Stadt sucht nach Indizien Wem gehört die giftige Kobra von Herne?
02.09.2019, 20:31 Uhr
Am 25. August war im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses eine hochgiftige Monokelkobra gesichtet worden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Kobra aus Herne ist inzwischen wieder eingefangen. Doch wem die Schlange gehört, hat sich noch nicht endgültig klären lassen. Ein Bewohner des Hauses, in dem die Schlange ausgebüxt war, bestreitet, dass sie ihm gehört. Dabei gibt es gute Gründe für die Annahme. Die Behörden wollen jetzt nach Indizien suchen.
Bei der Suche nach dem Halter der Giftschlange von Herne hat die Stadt erneut die Wohnung des mutmaßlichen Halters unter die Lupe genommen. Die Stadt geht weiterhin davon aus, dass die Schlange dem jungen Mann gehört, der in seiner Wohnung mehr als 20 Schlangen gehalten hatte.
"Die Stadt Herne wird weiter in der Wohnung nach Indizien dafür suchen, dem mutmaßlichen früheren Besitzer nachzuweisen, dass ihm die Schlange zuzuordnen ist", hieß es in einer Mitteilung. Dies geschehe, um entstandene Kosten von ihm zurückfordern zu können. "Die Wohnung wurde versiegelt, so dass er zunächst nicht in seine Wohnung zurückkehren sollte." Bis man etwas zur Höhe der Kosten sagen könne, werde es noch einige Tage dauern.
Die Stadt hofft darauf, in der Wohnung Spuren der Schlange zu finden. Dann könne nachgewiesen werden, dass sie in der Wohnung gehalten wurde. "Diese Ermittlungen werden sicher einige Zeit dauern", sagte Hüsken. Auch die Kosten für den Sucheinsatz stünden noch nicht fest. Bei Feuerwehr, Reptilienexperten und auch Bewohnern seien Kosten entstanden, die nun zusammengetragen würden. "Da können wir bis zum Abend wohl noch keinen Strich drunter machen", sagte Hüsken.
Alle Mieter in Wohnungen zurückgekehrt
Die nach tagelanger Suche eingefangene hochgiftige Kobra ist bis auf weiteres bei einem Reptilienexperten untergekommen. "Die Schlange ist wohlauf", hatte eine Stadtsprecherin am Samstag gesagt. "Sie hat wahrscheinlich den stressigsten Tag ihres Lebens gehabt." Die Behörden beraten demnach nun, wo das Tier bleiben kann. Bis auf den mutmaßlichen Halter seien inzwischen alle Mieter wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Der Mann war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Das Herner Schlangendrama hat in Nordrhein-Westfalen eine Debatte über strengere Auflagen für die Haltung von giftigen Gefahrtieren wie Schlangen oder Skorpionen entfacht. "Ich persönlich bin gegen die Haltung sehr gefährlicher Tierarten in Wohnungen oder Häusern", hatte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser gesagt. Bisher gelten für die Haltung wildlebender Tiere in Privathaushalten in Nordrhein-Westfalen kaum Vorgaben, solange Artenschutz-Regeln erfüllt werden.
Quelle: ntv.de, jki/dpa