Wetterwoche im Schnellcheck Winter wird es dieses Jahr nicht mehr
29.12.2019, 17:35 Uhr
Das Jahr geht zu Ende, das dürre Vorjahr scheint vergolten. Die Böden sind wieder ausgeglichen, aber dennoch war 2019 extrem heiß und der Winter scheint sich zu denken: Dieses Jahr lohnt es sich nicht mehr. Für den Beginn des neuen Jahrzehnts scheint es aber Hoffnung zu geben.
Am Ende des Jahres heißt es auch in der Meteorologie: abrechnen und einordnen. Nach dem Dürrejahr 2018 war eines auf jeden Fall extrem wichtig: ein ausgeglichener Wasserhaushalt. Auch wenn die Vegetation noch lange unter der Trockenheit leider musste, so hat das Jahr 2019 mit einer fast 100-prozentigen Regenausbeute doch eine nachhaltige Entspannung der Situation gebracht. Im Vergleich zu den knapp 600 Litern, die 2018 durchschnittlich auf den Quadratmeter fielen, war dieses Jahr mit etwa 760 Litern da schon wesentlich ergiebiger.
Insofern schaut es in Sachen Wasser schon mal deutlich besser aus. Bei den Temperaturen haben wir in 2019 zwar eine absolut außergewöhnliche Hitzewelle mit einem neuen Fabelrekord von 42,6 Grad erlebt. Das bisher heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen ist und bleibt aber 2018 mit 2,3 Grad über dem langjährigen Mittelwert – der bezieht sich auf den Zeitraum von 1961 bis 1990. Auf Platz zwei der heißesten Jahre folgen dann aber auch schon 2014 und 2019. Beide mit rund 2,1 Grad über dem Durchschnitt.
Nun aber richten wir den Blick nach vorn - auf eine neue Wetterwoche. Und die bringt uns überwiegend Hochdruckeinfluss - zumindest wenn man mal von zwei schlappen Tiefausläufern absieht. Der eine am Dienstag, der andere am Freitag. Dennoch dürfte es zum Jahreswechsel deutschlandweit trocken und meist ruhig bleiben. Eigentlich eine gute Lage. Allerdings dürfte es nach den Feuerwerke im Westen und Südwesten erst viel Rauch und anschließend teils dichten Nebel geben.
Und was macht der Winter im neuen Jahr? Der kocht auch weiterhin auf Sparflamme. Zwar ist es nachts weiterhin öfter frostig. Und auch tagsüber bleibt es im zähen Nebel gerne mal kühl mit Werten um den Gefrierpunkt. Tagsüber ist es mit der Sonne aber verhältnismäßig mild. Vor allem auf den Bergen. Erst zum Ende der Woche steigen die Chancen auf mehr Winterfeeling. Hier die Details.
Montag
Dank Hoch "Wiltrud" bleibt es verbreitet schön. Lediglich einige Tallagen im Süden sowie die Nordlichter müssen durch Wolken oder teilweise zähen Nebel massivere Einschränkungen in der Sonnenbilanz hinnehmen. Die Temperaturen: im Nebel 0, mit Sonne bis 11 Grad. Hierbei weht im Norden ein zum Teil kräftiger Südwestwind.
Dienstag - Silvester
Vor allem über der Mitte ist es durch den angesprochenen Tiefausläufer bewölkt. Hier und da fallen ein paar Tropfen, in den östlichen Mittelgebirgen sind auch Flocken möglich. Zum Abend hin bleibt es überall trocken. Die Werte bringen es auf 2 bis 10 Grad.
Silvesternacht
In der Mitte und im Süden gibt es um Mitternacht gerne mal Werte um den Gefrierpunkt bis hin zu leichtem Frost um die minus 1 bis minus 3 Grad. Der Norden bleibt hingegen überwiegend frostfrei. Dabei weht ein meist nur schwacher Wind. Eigentlich eine tolle Lage, jedoch nicht unbedingt in den Ballungsräumen im Westen und Südwesten. Hier könnte sich mit dem Jahreswechsel und den Feuerwerken nämlich erst dichter Rauch und nachfolgend Nebel ausbreiten und die Sichtweiten deutlich einschränken. Sonst bringt die Silvesternacht aber keine Auffälligkeiten und es bleibt trocken.
Mittwoch - Neujahr
Der graue Dunst löst sich stellenweise nur schwer auf und der Neujahrstag wird entsprechend trüb. Ansonsten startet das Jahr häufiger freundlich. Die Temperaturen gehen wieder etwas zurück und erreichen ohne Sonne um 0 Grad. Sonst werden bis 6, in höheren Lagen bis 8 Grad erreicht.
Donnerstag
Das erste Hoch des neuen Jahres dürfte genau über uns liegen und dementsprechend gibt es außerhalb von Nebellagen viel Sonne bei bis zu 10 Grad im Bergland sowie im Westen. Deutlich zapfiger ist es im Dauernebel mit um die 0 Grad.
Freitag und am Wochenende
Am Freitag kommt kurz etwas Bewegung ins Wettergeschehen. Das Hoch zieht nach Osten und macht den Weg frei für polare Kaltluft. Dabei fallen Schauer, wobei die Schneefallgrenze am Samstag bis in tiefere Lagen sinkt. Vor allem über der Mitte sowie am Alpenrand können also auch in flacheren Lagen mal ein paar Flocken fallen. Wirklich nennenswert sind die Schneefälle aber nur im Süden. Im übrigen Land reicht es nicht für eine geschlossene Schneedecke. Für den Sonntag steht das nächste Hoch an. Je nachdem wie es sich über Deutschland positioniert, könnte die Strömung damit auf Ost drehen und das wäre dann eine Lage mit spürbar mehr Winterpotenzial.
Quelle: ntv.de