Panorama

Tödliche Risiken auf der Straße Zahl der Verkehrstoten steigt

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Alltag in Deutschland: Einsatz von Rettungskräften bei einem Verkehrsunfall.

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Der tägliche Weg zur Arbeit oder nach Hause birgt Gefahren: Im deutschen Straßenverkehr kommen amtlichen Daten zufolge aktuell wieder mehr Menschen zu Schaden als im Vorjahr. Einen steigenden Trend verzeichnet das Statistische Bundesamt nicht nur bei den Verletzten.

In Deutschland kommen pro Jahr mehr als 360.000 Menschen im Straßenverkehr zu Schaden: Die Zahl der Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen stieg im vergangenen Jahr deutlich an, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage vorläufiger Zahlen meldet.

Bei Verkehrsunfällen auf den Straßen kamen demnach im vergangenen Jahr 2782 Menschen zu Tode. Das entspricht einem Anstieg von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Unfällen mit Autos, Zweirädern, LKWs oder Transportern verletzt wurden demnach bundesweit rund 358.000 Menschen - das ist ein Anstieg um elf Prozent.

Ein möglicher Grund für den jüngsten Aufwärtstrend könnte im Wegfall der Corona-Maßnahmen liegen, heißt es. 2021 hatten Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und Heimunterricht das Verkehrsaufkommen auf den Straßen insgesamt verringert. Weniger Fahrzeuge waren auf den Straßen unterwegs, in Deutschland kam es zu insgesamt zu weniger Unfällen.

Das verringerte Verkehrsaufkommen bewirkte einen positiven Nebeneffekt: Die Zahl der Straßenverkehrstoten erreichte während der Pandemie einen historischen Tiefstand. Insgesamt sind im deutschen Straßenverkehr - trotz der erheblichen Zunahme an zugelassenen Fahrzeugen - weitaus weniger Todesopfer zu beklagen als früher. Zum Vergleich: Anfang der 1970er Jahre kamen allein in Westdeutschland in der Spitze mehr als 19.000 Menschen im Straßenverkehr zu Tode.

Schrittweise eingeführte Vorschriften wie Tempolimits, Promillegrenzen oder auch die Gurtpflicht sollten die katastrophalen Folgen der Massenmobilität eindämmen. Dazu kamen technische Fortschritte in der Fahrzeugsicherheit wie etwa die Entwicklung der Knautschzonen oder Airbags. Die Zahl der Getöteten ging in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zurück.

Das Jahr 2022 erreicht nach der Pandemiephase nicht den Stand des Vor-Corona-Jahres 2019, wie das Bundesamt mitteilte. Die Zahl der bei Unfällen Getöteten lag neun Prozent unter dem Niveau aus diesem Jahr. Bei den Verletzten gab es im Vergleich der Jahre 2019 und 2022 noch ein Minus von sieben Prozent.

Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr rund 2,4 Millionen Unfälle, vier Prozent mehr als 2021, wie die Statistiker weiter berichteten. Im Vergleich zum Jahr 2019 ergibt sich ein Rückgang um elf Prozent. Detaillierte Zahlen liegen dem Bundesamt bisher nur zum Zeitraum Januar bis November 2022 vor. Die ausführliche Auswertung der Dezember-Zahlen steht noch aus.

Mit 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg demnach die Zahl der Verkehrstoten besonders stark unter Pedelec-Fahrern an, bei Fahrrädern ohne Hilfsmotor gab es ein Plus von 14 Prozent. Zudem starben elf Prozent mehr Fußgänger, sieben Prozent mehr Autofahrer sowie zwei Prozent mehr Motorradfahrer.

Quelle: ntv.de, mmo/lst/dpa

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