Mutmaßlicher Schütze ist tot Zwei Feuerwehrleute sterben bei Schießerei in Idaho
30.06.2025, 04:21 Uhr Artikel anhören
Einsatzkräfte versammeln sich am Cherry Hill Park im US-Bundesstaat Idaho.
(Foto: REUTERS)
Als Feuerwehrleute im US-Bundesstaat Idaho ein Feuer löschen wollen, werden sie aus dem Hinterhalt beschossen. Mindestens zwei Menschen sterben. Der Brand wütet weiter, das FBI sendet Verstärkung. Schließlich wird eine weitere Leiche gefunden.
Erst legte der Mann einen Brand, dann erschoss er nach Angaben der Polizei zwei der eintreffenden Feuerwehrleute: In einer Bergregion im US-Bundesstaat Idaho hat ein schwer bewaffneter Schütze nach ersten Erkenntnissen der Ermittler die Einsatzkräfte absichtlich in einen tödlichen Hinterhalt gelockt. Zwei der Feuerwehrleute starben, ein dritter wurde lebensgefährlich verletzt, wie der Sheriff des Bezirks Kootenai, Robert Norris, am späten Sonntagabend (Ortszeit) sagte.
Nach einem stundenlangen Schusswechsel und dem Einsatz einer Spezialeinheit sowie Hubschraubern sei der mutmaßliche Täter in der schwer zugänglichen Berggegend tot aufgefunden worden. Neben ihm lag ein Hochleistungsgewehr, wie der Sheriff sagte. "Die Feuerwehrleute hatten keine Chance", ergänzte er.
Die Polizei gehe davon aus, dass der Mann allein handelte. Das Motiv ist völlig unklar. Eine Gefahr für die Menschen in der Gegend bestehe nicht mehr. Das Feuer sei allerdings noch nicht gelöscht worden. Die Leiche des mutmaßlichen Schützen sei daher rasch abtransportiert worden.
Die Feuerwehr war laut Norris am frühen Nachmittag wegen eines Brandes in einer Bergregion nahe der Ortschaft Coeur d’Alene alarmiert worden. Die Gegend im Nordwesten der USA ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Als die ersten Helfer eintrafen, wurden sie beschossen, wie der Sheriff hinzufügte.
Der Vize-Direktor der Bundespolizei FBI, Dan Bongino, hatte die Entsendung von Personal angekündigt, "um taktische und operative Unterstützung zu leisten". Fernsehbilder und ein von dem Sender NBC veröffentlichtes Bild zeigten dichten weißen Rauch, der über einem hügeligen, bewaldeten Gebiet aufstieg.
Feuer wütet weiter
Der örtliche Feuerwehrchef Pat Riley hatte sich zuvor "untröstlich" über den Angriff geäußert. Im Lokalsender KHQ sagte er zudem, dass trotz des anhaltenden Feuers keine Evakuierungen angeordnet worden seien. Unterdessen wüteten die Flammen weiter. Es werde befürchtet, dass sich das Feuer weiter ausbreite, sagte der Feuerwehrchef. In welchem Ausmaß, könne er nicht sagen, "weil wir keine Leute dorthin bringen können, wo das Feuer ist", sagte Riley. Der Gouverneur von Idaho, Brad Little, bezeichnete die Attacke als einen "abscheulichen direkten Angriff auf unsere tapferen Feuerwehrleute".
Waffengewalt ist in den USA weit verbreitet, in vielen Bundesstaaten sind die Hürden für den Erwerb von Schusswaffen gering. Nach Angaben der Aktivistengruppe Gun Violence Archive (GVA) gab es in den USA in diesem Jahr schon mindestens 189 Schusswaffenangriffe mit vier oder mehr Opfern.
Quelle: ntv.de, mli/mau/dpa/AFP