"Alarmierende Tragödie"Zwei weitere Tote nach Lawine nahe dem Montblanc geborgen

Stundenlang suchen Retter nach dem Lawinenabgang in den französischen Alpen nach Verschütteten. Doch sie finden nur noch die Leichen eines Paares. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf sechs. Unter ihnen sind auch zwei Bergführer. Eine Warnung vor Schneeabgängen hatte es nicht gegeben.
Bei dem Lawinenunglück in den französischen Alpen ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Wie die örtliche Staatsanwaltschaft mitteilte, wurden am Tag nach dem Abgang der Schneemassen die Leichen einer 39-jährigen Frau sowie eines Mannes geborgen, der wahrscheinlich ihr Partner war. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf sechs. Das Unglück hatte sich am gestrigen Vormittag am Armancette-Gletscher ereignet. Der Gletscher liegt in der Gemeinde Contamines-Montjoie nahe dem Montblanc. Wie die nationale Gewerkschaft der Bergführer mitteilte, handelt es sich bei den Toten um zwei Bergführer und vier Mitglieder der Gruppe.
Nach Angaben der Präfektur des Verwaltungsbezirks Haute-Savoie wurde bei dem Unglück ein Mensch verletzt, acht Menschen hätten das Unglück unversehrt überstanden. Die Rettungsteams setzten bei der Suche nach Verschütteten auch Hubschrauber und Spürhunde ein. Eine Lawinenwarnung hatte es nicht gegeben. Laut Präfektur könnte eine Kombination aus Wärme und Wind das Unglück verursacht haben. Die Lawine erfasste eine 500 mal 1600 Meter große Fläche.
Es sei die folgenschwerste Lawine in dieser Saison, sagte der Bürgermeister von Contamines-Montjoie, François Barbier. Dabei seien die Skibedingungen am Ostersonntag "gut" gewesen. Der Präsident des französischen Bergführerverbandes, Dorian Labaeye, sprach von "einer besonders alarmierenden Tragödie". "Wir haben Zehntausende von Skitourengehern in den Alpen, am Osterwochenende sind normalerweise viele Menschen unterwegs und die Bedingungen sind zu dieser Jahreszeit normalerweise recht stabil", sagte er dem Radiosender France Info. Der französische Präsident Emmanuel Macron twitterte, seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen.