Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 08:04 Blogger meldet neue Rekordreichweite für FPV-Drohnen +++
Die Reichweite von First-Person-View-Drohnen, die im Kampf an der Frontlinie eingesetzt werden, hat sich nach Einschätzung eines viel zitierten Militärbloggers auf 54 Kilometer ausgedehnt. Dadurch entsteht entlang der Front ein breiter Geländegürtel, der völlig unter Kontrolle von Drohnen ist. In der Kriegsführung schlägt sich das derart nieder, dass auf Angriffe mit Panzern in dieser Phase weitgehend verzichtet wird, da sie mithilfe der Drohnen zu einfach aufgeklärt und bekämpft werden könnten. Laut dem Blogger betrifft die neue Rekordreichweite auch die Versorgung der Truppen, die sich dadurch stark erschwert.
+++ 07:37 Ukraine: 1060 russische Verluste gestern +++
Aus den vergangenen 24 Stunden bilanziert der ukrainische Generalstab 1060 russische verwundete oder getötete Soldaten. Insgesamt schätzt die ukrainische Armee die russischen Verluste auf 1.121.570 seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022. Seit gestern sollen die russischen Truppen zudem ein zerstörter Panzer, sechs Truppentransportfahrzeuge, 21 Artilleriesysteme und 2519 Drohnen eingebüßt haben. Hinzu kommt laut Ukraine eine ungewöhnlich hohe Rate von 18 zerstörten Marschflugkörpern.
+++ 06:58 Blogger melden massive russische Drohnenschläge aus der Nacht +++
Militärblogger melden nächtliche russische Drohnenschläge aus mehreren Regionen der Ukraine. Die Stadt Kramatorsk in der Oblast Donezk war demnach unter Beschuss von Geran-2-Kampfdrohnen. In der Oblast Tschernihiw, unweit der Hauptstadt Kiew, soll es zu mindestens fünf Einschlägen gekommen sein, unter anderem auf Fahrzeuge eines Energieunternehmens. Mindestens 15 Einschläge werden aus der Oblast Charkiw gemeldet, unter anderem auf den dortigen Bahnhof. In der Region Odessa soll es vor allem Energieinfrastruktur getroffen haben. In mehreren Regionen fiel der Strom aus. Opferzahlen aus der letzten Nacht sind bislang nicht bekannt.
+++ 06:19 Estland rechnet mit weiteren russischen Provokationen +++
Estlands Außenminister Margus Tsahkna rechnet mit weiteren Störmaßnahmen Moskaus. "Ich bin mir sicher, dass Russland diese Provokationen fortsetzen wird. Es geht nicht um Estland, sondern um die Einheit der Nato sowie darum, unsere Fähigkeiten und auch die transatlantische Einheit zu testen", sagte Tsahkna in Tallinn. In Estland waren im September drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten lang in den Luftraum des EU- und Nato-Landes eingedrungen. Nach Beratungen mit den Verbündeten gemäß Artikel 4 des Nato-Vertrags warnte die Nato Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen. "Wir haben, glaube ich, sehr solide reagiert", sagte Tsahkna.
+++ 00:49 Russischer Oppositionspolitiker wieder in Hausarrest +++
Nach nur drei Tagen relativer Freiheit hat ein Gericht im westrussischen Pskow den Oppositionspolitiker Lew Schlosberg wieder unter Hausarrest gestellt. Die Anordnung gilt vorerst bis Anfang Dezember, teilt der Pressedienst des Gerichts bei Telegram mit. Damit sei einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben worden. Schlosberg war erst am Dienstag nach mehreren Monaten aus dem Hausarrest freigekommen. Der stellvertretende Vorsitzende der Partei Jablokoinder Region Pskow war im Juni mit dem Vorwurf der angeblichen Diskreditierung der russischenArmee festgenommen worden. Hintergrund ist nach damaligen Angaben der Partei ein Video von einer Debatte im Januar, in der Schlosberg für eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg eingetreten ist.
+++ 22:31 Selenskyj: Über 700.000 Haushalte wieder mit Strom versorgt +++
Nach Stromausfällen durch russische Luftangriffe ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für mehr als 725.000 Haushalte die Stromversorgung wieder hergestellt worden. Das gelte für die Hauptstadt Kiew und die Umgebung und die Gebiete Dnipropetrowsk, Kirowohrad, Tscherkassy und Tschernihiw, sagt Selenskyj in einer am Abend veröffentlichten Videobotschaft. Nach Angaben des Stromversorgers DTEK waren allein in der Dreimillionenstadt Kiew mehr als 678.000 Haushalte ohne Strom.
+++ 22:00 Stromausfälle in Kiew: Selenskyj macht Klitschko Vorwürfe +++
Nach stundenlangen Stromausfällen durch russische Luftangriffe in der Hauptstadt Kiew macht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unter anderem Bürgermeister Vitali Klitschko Vorwürfe. "Ich bin mit der Situation in Kiew unzufrieden", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Staatschef. Zur Abwehr von Drohnenangriffen auf die Heizkraftwerke seien teure Patriot-Raketen ungeeignet. "Welche Fragen könnte ich an den Bürgermeister haben? An die städtischen Unternehmen? Ich könnte Ihnen sagen, was ich über das alles denke, doch das werde ich nicht", fährt Selenskyj fort. An erster Stelle stehe der Sieg über den gemeinsamen Feind. Er verspricht dabei Abhilfe zu schaffen, unter anderem dort, "wo die lokalen Behörden nicht in der Lage sind etwas zu tun".
Der seit langem schwelende Konflikte zwischen Selenskyj und Klitschko wird immer schärfer auch öffentlich ausgetragen. So warf Klitschko dem Staatschef in einem Interview der britischen "The Times" autoritären Regierungsstil und eine Aushöhlung der Demokratie vor. Selenskyj sieht Beobachtern zufolge in Klitschko einen möglichen Konkurrenten bei einer kommenden Präsidentschaftswahl.
Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts/AFP