Halbschwester bat um PrüfungFür Kreml rekrutiert? Tochter von Ex-Präsident Zuma tritt zurück

Für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine wirbt Russland auch Ausländer an - oft unter Vorwänden. Im Donbass sollen mehr als ein Dutzend Südafrikaner festsitzen. Die südafrikanischen Behörden ermitteln in diesem Zusammenhang gegen eine Abgeordnete. Diese zieht nun Konsequenzen.
Eine Tochter des früheren südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma hat ihr Parlamentsmandat wegen des Vorwurfes der Söldner-Rekrutierung für Russland aufgegeben. Duduzile Zuma-Sambudla wird vorgeworfen, 17 Männer zum Kampf für Russland in der Ukraine angelockt zu haben. Nun habe sie ihr Mandat zurückgegeben, teilte Zuma-Sambudlas Partei Umkhonto we Sizwe (MK) mit. Vorsitzender der oppositionellen Partei ist Ex-Präsident Zuma.
Vertreter der Partei sagten, die Politikerin sei freiwillig zurückgetreten, ihr Rückzug aus der Nationalversammlung sowie allen anderen öffentlichen Ämtern gelte mit sofortiger Wirkung. Der Rücktritt sei kein Schuldeingeständnis, unterstrich der nationale Organisator der Partei, Nathi Nhleko. Die MK sei nicht daran beteiligt gewesen, die Männer nach Russland zu locken, werde aber die Familien der Männer unterstützen.
Zuma-Sambudla selbst äußerte sich nicht. Die südafrikanische Regierung hatte in diesem Monat mitgeteilt, dass 17 ihrer Bürger im Donbass im Osten der Ukraine festsäßen. Sie seien unter dem Vorwand lukrativer Arbeitsverträge dazu gebracht worden, für Söldnereinheiten zu kämpfen. Die Regierung arbeite daran, sie nach Hause zu holen.
Am Sonntag hatte die Polizei erklärt, sie werde gegen Zuma-Sambudla ermitteln, nachdem ihre Halbschwester einen formellen Antrag auf eine Untersuchung gegen sie und zwei weitere Personen gestellt hatte. Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums von diesem Monat kämpfen mehr als 1400 Bürger aus drei Dutzend afrikanischen Ländern an der Seite der russischen Streitkräfte in der Ukraine.