Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 04:22 Kreml reagiert auf Polens Konsulatsschließung +++

20.11.2025, 00:01 Uhr

Russland will als Reaktion auf die Schließung seines Generalkonsulats in Danzig die diplomatische und konsularische Präsenz Polens im Land reduzieren. Mit dieser Ankündigung zitiert die amtliche Nachrichtenagentur Tass die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Der Kreml bedauert die Entscheidung Warschaus. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt, dies habe "nichts mit gesundem Menschenverstand zu tun". Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hatte den Entzug der Genehmigung für den Betrieb des letzten russischen Konsulats in Polen mit einer Explosion auf einer Eisenbahnstrecke begründet.

+++ 03:34 Kriegsverbrechen in Butscha: Russischer Kommandeur als Verdächtiger identifiziert +++

Erstmals identifiziert die Ukraine einen russischen Kommandeur als Verdächtigen für einige der Tötungen im Kiewer Vorort Butscha im Jahr 2022. Der Zugführer der 76. Luftlandedivision sei für 17 Tötungen und vier Fälle von Misshandlungen verantwortlich, die von Truppen unter seinem Kommando begangen wurden, teilt die internationale Rechtsstiftung Global Rights Compliance mit. Dies sei ein entscheidender Schritt zur Aufklärung der Befehlskette hinter den Massenhinrichtungen von Zivilisten, erklärt der stellvertretende ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Leschtschenko. Den Ermittlungen zufolge habe der Kommandeur seinen Truppen befohlen, Personen zu jagen und zu töten, die als Unterstützer der ukrainischen Streitkräfte galten. Der Mann befinde sich nicht in ukrainischem Gewahrsam.

+++ 01:49 Bürgergeldstopp für Ukrainer: DGB ruft Bundesländer zu Blockade auf +++

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ruft die Bundesländer auf, die geplanten Änderungen beim Bürgergeld für neu eingereiste Ukrainer im Bundesrat zu blockieren. "Menschen, die vor Putins Angriffskrieg fliehen, Leistungen zu kürzen und Sprachkurse und Weiterbildung zu verweigern, ist Sabotage der Integration in den Arbeitsmarkt", sagt DGB-Vorstand Anja Piel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dies schade nicht nur den Betroffenen, sondern dem Arbeitsmarkt insgesamt, der dringend Fachkräfte brauche. Ukrainische Flüchtlinge, die nach dem 1. April 2025 nach Deutschland gekommen sind und keinen Job haben, sollen künftig nicht mehr Bürgergeld, sondern Asylbewerberleistungen bekommen, die niedriger sind.

+++ 00:31 Russische Soldaten kämpfen als Zivilisten verkleidet in Pokrowsk +++

Russische Streitkräfte in Pokrowsk agieren wie Sabotage- und Aufklärungsgruppen und erschweren die Verteidigungsbemühungen der Ukraine, indem sie sich als Zivilisten verkleiden. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Suspilne mit Verweis auf den Kommandeur der 68. Jägerbrigade mit dem Codenamen "Liutyi". Russisches Militärpersonal, das sich in Zivilkleidung kleidet oder Uniformen ukrainischer Streitkräfte oder anderer ukrainischer Sicherheitsdienste trägt, verstößt gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges, was als Kriegsverbrechen eingestuft wird.

+++ 23:16 Litauen will Grenze zu Belarus wieder öffnen +++

Litauen öffnet seine Grenzübergänge zu Belarus wieder. Die Regierung in Vilnius hebt damit eine Schließung auf, die wegen Störungen des Luftraums durch Schmugglerballons angeordnet worden war. Die beiden Grenzübergänge sollten am Donnerstag wieder geöffnet werden, teilt die Regierung der baltischen Republik mit. "Die Umstände haben sich geändert, und die Beschränkungen des Grenzübertritts sind nicht mehr erforderlich, um die innere Sicherheit zu gewährleisten", sagt der litauische Innenminister Vladislav Kondratovic während einer Regierungssitzung.

+++ 22:15 Wadephul: Deutschland nicht zu Gesprächen über Ukraine-Friedensplan "gebrieft" +++

Deutschland hat nach den Worten von Bundesaußenminister Johann Wadephul keine Kenntnis von angeblichen Geheimgesprächen zwischen den USA und Russland über einen Ukraine-Friedensplan. Deutschland sei über den 28-Punkte-Plan, über den US-Medien berichtet hatten, "nicht gebrieft" worden, sagt der CDU-Politiker vor Journalisten in Berlin. Er verweist auf die "laufenden Anstrengungen aller internationalen Partner, endlich dafür zu sorgen, dass Präsident Putin an den Verhandlungstisch kommt", sagt Wadephul mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. So verstehe er auch die derzeit stattfindenden "gemeinsamen Treffen" in Istanbul "und alles, was in diese Richtung führt", fügt Wadephul hinzu und bekräftigt: "Das unterstützen wir selbstverständlich."

+++ 21:39 Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg will im Januar gehen +++

Der Ukraine-Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg, will Insidern zufolge sein Amt im Januar niederlegen. Dies erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von vier Personen, die namentlich nicht genannt werden wollen. Sondergesandte müssen vom Senat bestätigt werden, um länger als 360 Tage im Amt zu bleiben. Kellogg gilt als wichtiger Fürsprecher der Ukraine in der Trump-Regierung.

+++ 21:17 Selenskyj: Nur USA sind stark genug für Beendigung des Krieges +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt zunächst nicht zu Berichten über einen Friedensplan der USA Stellung. Stattdessen pocht er bei einem Staatsbesuch in der Türkei auf eine starke Führungsrolle der USA zur Beendigung des Krieges. Eine effektive amerikanische Führung sei entscheidend, um das Blutvergießen zu beenden, schreibt Selenskyj nach Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan in Ankara auf Telegram. Nur die USA und US-Präsident Donald Trump hätten "ausreichende Stärke, damit der Krieg endlich zu einem Ende kommt".

+++ 20:50 Kiew erhält von USA neuen Vorschlag zu Beendigung des Krieges +++

Die Ukraine hat von den USA einen neuen Vorschlag zur Beendigung des russischen Angriffskrieges erhalten. Wie ein ranghoher ukrainischer Vertreter der Nachrichtenagentur AFP sagt, sieht der Plan eine Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete, darunter die Krim, und eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee vor. US-Medien hatten zuvor über angebliche Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington über einen Ukraine-Friedensplan berichtet. Der Kreml sieht mit Blick auf Berichte über einen US-Friedensplan für die Ukraine keine neuen Entwicklungen. Die Kontakte mit den USA liefen zwar weiter, sagt Sprecher Dmitri Peskow am Vormittag (Siehe Eintrag um 12:18 Uhr). Seit dem Gipfeltreffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump im August gebe es nichts Neues zu verkünden.

+++ 20:16 Großbritannien lobt Trumps Friedensabsichten und fordert Rückzug russischer Truppen +++

Nach Bekanntwerden von Berichten über einen US-Friedensplan erklärt Großbritannien, es teile das Ziel von US-Präsident Donald Trump, den Krieg zu beenden. Russland könne dies morgen beenden, indem es seine Truppen abziehe, sagt ein Sprecher des Außenministeriums in London. Zuvor hatten US-Medien gemeldet, die USA drängten die Ukraine zur Annahme eines Friedensplans, der Gebietsabtretungen und einen Verzicht auf einige Waffen vorsehe.

+++ 19:59 Nord-Stream-Anschlag: Italien erlaubt Auslieferung von Ukrainer +++

Italiens oberstes Gericht hat grünes Licht für die Auslieferung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge auf die Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee gegeben. Der Kassationshof in Rom entschied, dass der Ukrainer an die deutschen Behörden übergeben werden darf. Dies teilte der Anwalt des Beschuldigten am Abend mit. Die Anschläge auf das frühere deutsch-russische Prestigeprojekt hatten vor drei Jahren weltweit Schlagzeilen gemacht. Der 49 Jahre alte Serhij K. wird nun vermutlich bereits in den nächsten Tagen der deutschen Polizei überstellt und dann nach Deutschland geflogen.

+++ 19:48 Erdogan drängt auf neue Verhandlungen, Selenskyj bleibt vage +++

Erdogan drängt Kiew und Moskau zu neuen Istanbul-GesprächenVor dem Hintergrund schwerer russischer Angriffe auf die Ukraine fordert der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Kiew und Moskau zu einer Fortsetzung von Verhandlungen in Istanbul auf. Die Gespräche seien vor dem Hintergrund "zermürbender Auswirkungen des Krieges für beide Seiten" wichtig, sagt Erdogan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in Ankara.

Selenskyj pflichtet Erdogan in der Frage von Verhandlungen bei. "Wir hoffen auf die Stärke der türkischen Diplomatie und dass sie in Moskau verstanden wird." Ohne konkreter zu werden, erwähnt der Ukrainer, dass "viele Prozesse aktiv sind". Kiew bemühe sich auch den Gefangenenaustausch mit Russland wieder aufzunehmen.

+++ 19:11 Putin nach Klinikaufenthalt: "Bin bei bester Gesundheit" +++

Russlands langjähriger Staatschef Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben bei bester Gesundheit. Er habe sich kürzlich im Krankenhaus durchchecken lassen, sagt er vor dem Hintergrund anhaltender Spekulationen über seinen Zustand laut russischen Medien beim Besuch einer Ausstellung. "Gott sei Dank war alles gut", erklärt der 73-Jährige in Moskau. Die Untersuchungen hätten zwei Tage in Anspruch genommen. Er sei am Nachmittag ins Krankenhaus gekommen und nach einer Übernachtung dort am Folgetag wieder raus.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.