Mit Kreml Plan ausgehandeltUSA sollen von Ukraine Gebietsverzicht für Frieden fordern

Die Alaska-Gespräche zwischen Trump und Putin bringen keinen Fortschritt zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Nun sollen die USA Insidern zufolge Kiew einen neuen Vorschlag unterbreitet haben. Dieser soll weitreichende Forderungen beinhalten.
Die US-Führung von Präsident Donald Trump hat Medienberichten zufolge im Geheimen mit Moskau einen neuen Plan für ein Kriegsende in der Ukraine ausgearbeitet. Von dem angegriffenen Land verlange der Rahmenentwurf große Zugeständnisse, berichtete die "Financial Times": Die Ukraine solle die umkämpften Gebiete Donezk und Luhansk vollständig räumen und Einschränkungen bei ihrer Bewaffnung hinnehmen. Die Zeitung berief sich auf Personen, die an dem Gesprächsprozess beteiligt waren.
Das Nachrichtenportal "Axios" in Washington berichtete, der Plan sei Ende Oktober von Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff und dem Moskauer Vertreter Kirill Dmitrijew ausgehandelt worden. Den Angaben nach soll Witkoff den Plan dem Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Rustem Umjerow, zur Kenntnis gegeben haben. Die Ukraine sei jedoch nicht an der Ausarbeitung der Vorschläge beteiligt gewesen.
In Moskau sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, es gebe zwischen Russland und den USA keine neuen Vorschläge für ein Kriegsende. Es gelte weiter, was von Kremlchef Wladimir Putin und Trump bei ihrem Gipfel im Alaska im August besprochen worden sei. Der neue Plan entspricht nach Einschätzung der "Financial Times" weitgehend den russischen Forderungen an Kiew.
Sollten die Angaben über den US-Friedensplan zutreffen, wäre dies ein schwerer Rückschlag für die Ukraine. Bislang hat das Land Gebietsabtretungen als Preis für einen Frieden ausgeschlossen. Zudem fordert Selenskyj Sicherheitsgarantien, damit sein Land nicht noch einmal von Russland überfallen wird. Russland hatte dagegen nach Angaben von Insidern vergangenen August als Voraussetzung für einen Frieden vorgeschlagen, die Ukraine müsse auf große Gebiete im Osten des Landes verzichten und die Annexion der Krim anerkennen. Zudem müsse die Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten.
Wie bei Trumps Friedensinitiative für Gaza sollen laut "Axios" Katar und die Türkei auch an dem Ukraine-Plan beteiligt gewesen sein. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sprach in Ankara mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und forderte Moskau und Kiew zu neuen Verhandlungen auf.
Selenskyj nahm bisher nicht zu Berichten über einen Friedensplan der USA Stellung. Stattdessen pochte er bei einem Staatsbesuch in der Türkei auf eine starke Führungsrolle der USA zur Beendigung des Krieges. Eine effektive amerikanische Führung sei entscheidend, um das Blutvergießen zu beenden, schreibt Selenskyj nach Gesprächen mit Erdogan in Ankara auf Telegram. Nur die USA und US-Präsident Donald Trump hätten "ausreichende Stärke, damit der Krieg endlich zu einem Ende kommt".