Im Krankenhaus durchgechecktPutin reagiert auf Spekulationen zu seiner Gesundheit

Um den Gesundheitszustand von Kremlchef Putin ranken sich bereits seit Jahren hartnäckige Gerüchte. Die Rede war bereits von Schilddrüsenkrebs, Parkinson oder Demenz. Doch der Kreml weist dies immer wieder zurück. Nun geht Putin selbst in die Offensive.
Russlands Machthaber Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben bei bester Gesundheit. Er habe sich kürzlich im Krankenhaus durchchecken lassen, sagte er vor dem Hintergrund anhaltender Spekulationen über seinen Zustand laut russischen Medien beim Besuch einer Ausstellung. "Gott sei Dank war alles gut", erklärte der 73-Jährige in Moskau. Die Untersuchungen hätten zwei Tage in Anspruch genommen. Er sei am Nachmittag ins Krankenhaus gekommen und nach einer Übernachtung dort am Folgetag wieder raus.
Der Kreml hatte in der Vergangenheit immer wieder Putins gute physische Verfassung herausgestellt. So ließ sich der russische Präsident etwa mit freiem Oberkörper in der Wildnis ablichten, oder beim Tauchgang nach antiken Amphoren im Meer. Am Steuerknüppel eines Kampfjets wurde Putin, der vor mehr als dreieinhalb Jahren den Krieg gegen die Ukraine begonnen hat, ebenfalls schon fotografiert. Die Aufnahmen sollten damals den Gegensatz demonstrieren zwischen ihm und seinem schon im Amt kranken und bei den Russen unbeliebten Vorgänger Boris Jelzin.
Entgegen dem vom Kreml verbreiteten Narrativ des starken Mannes haben sich zuletzt aber bei längerer Abwesenheit Putins zunehmend Spekulationen um dessen schlechte Gesundheit oder gar einen Doppelgänger breit gemacht. Moskau hat diese Gerüchte stets dementiert.
Zuletzt gab es beim Alaska-Gipfel zwischen Putin und Präsident Trump Spekulationen über auffällige Bewegungen des russischen Staatschefs. Mehrfach beugte Putin sein Knie hin und her, verlagerte das Gewicht und wippte auf den Zehenspitzen, wie Videos des Treffens zeigen. Daraufhin entbrannte in den sozialen Netzwerken eine Debatte über eine Parkinsonerkrankung Putins. Der Kreml kommentierte das jedoch nicht.
Ein viel gelesener russischer Telegram-Blog hatte im Oktober 2023 behauptet, Putin habe einen Herzanfall erlitten und sei von Ärzten reanimiert worden. Obwohl die Glaubwürdigkeit des Berichts als niedrig eingeschätzt wurde, sah sich der Kreml zu einem Dementi genötigt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von falschen westlichen Medienberichten. Peskow dementierte auch die Behauptung, Putin habe Doppelgänger, die bei Auftritten für ihn agierten. "Ich kann sagen, dass es keine Doppelgänger gibt", sagte er.
Bereits im Februar 2023 nährte ein merkwürdiger Auftritt Putins diese Spekulationen. Bei einem Treffen mit seinem belarussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko in der russischen Stadt Nowo-Ogarjowo sorgten Putins Fußbewegungen für Aufsehen. Die offizielle Videoaufnahme zeigt, dass Putin seine Füße kaum stillhalten kann.