Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:21 Nordmazedonien hat heimlich ukrainische Soldaten ausgebildet +++

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Nordmazedonien hat die Ausbildung der ersten Gruppe ukrainischer Soldaten abgeschlossen. Dieser Prozess wurde bisher aus Sicherheitsgründen geheim gehalten, berichtet "Balkan Insight" unter Berufung auf die Verteidigungsministerin des Landes, Slavjanka Petrovska. Das Balkanland wird die Ausbildung bis 2024 fortsetzen und "so lange, wie es nötig ist", sagt Petrovska in einem Kommentar für den Fernsehsender Macedonian Television. Die Ministerin sagt, dass die Unterweisungen in Einrichtungen des nordmazedonischen Militärs stattfanden, macht aber keine Angaben zur Art der Ausbildung oder zur Zahl der ukrainischen Soldaten, die sie durchliefen.

+++ 21:30 Kiews Parlament verabschiedet Gesetz zur kostenlosen Aufbewahrung der Keimzellen von Soldaten +++
Das ukrainische Parlament hat in erster Lesung einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die kostenlose Entnahme und Aufbewahrung von Keimzellen für ukrainische Soldaten vorsieht, so der Abgeordnete Jaroslaw Zhelezniak. Der Gesetzentwurf würde es ukrainischen Soldaten ermöglichen, ihre Fortpflanzungszellen kostenlos zu entnehmen und in Kryobanken zu lagern, damit sie auch dann noch Kinder bekommen können, wenn sie auf dem Schlachtfeld Verletzungen erleiden, die ihre Sexualfunktion beeinträchtigen. Das Gesetz würde sowohl für Männer als auch für Frauen gelten. Darüber hinaus würde er es Frauen ermöglichen, Kinder mit einem männlichen Partner zu bekommen, der im Dienst getötet wurde.

+++ 21:00 Russische Staatsanwaltschaft lädt Politikerin nach Erklärung zu Präsidentschaftskandidatur vor +++
In Russland ist eine unabhängige Kommunalpolitikerin von der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden, nachdem sie erklärt hatte, möglicherweise bei den Präsidentschaftswahlen zu kandidieren. Ihr sei vorgeworfen worden, dass Beiträge in den Onlinenetzwerken einige Fragen aufgeworfen hätten, "insbesondere zum Wortlaut der Abschnitte über Krieg und Frieden sowie meiner Meinung über die derzeitige Regierung und die Geschehnisse in unserem Land", sagt Duntsowa der Nachrichtenagentur AFP. 21 Monate nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hatte die 40-Jährige in den Netzwerken geschrieben, dass sich Russland "von den Rechten und Freiheiten, von der Liebe und dem Frieden, von einer schönen Zukunft" entferne. In Russland ist jegliche Kritik an dem Militäreinsatz in der Ukraine faktisch verboten.

+++ 20:29 Haftstrafe für Jugendlichen in Russland wegen Anschlägen auf Rekrutierungsbüros +++
Wegen Brandanschlägen auf zwei Rekrutierungsbüros der Armee ist ein Jugendlicher in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in St. Petersburg befand den 17-jährigen Jegor Balaseikin des "Terrorismus" schuldig. Der Jugendliche hatte gestanden, aus Protest gegen die russische Offensive in der Ukraine Molotow-Cocktails auf Rekrutierungsbüros in St. Petersburg und in seiner Heimatstadt Kirowsk geworfen zu haben. Balaseikins Brandsätze hatten allerdings nicht gezündet, es entstand kein nennenswerter Schaden. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 waren dutzende Rekrutierungsbüros in Russland Ziel von Brandanschlägen. Unterstützer sind besorgt um Balaseikins Gesundheit. Der Jugendliche leidet an Hepatitis und Leberfibrose. Eine Petition, den 17-Jährigen aus Gesundheitsgründen freizulassen, sammelte seit Oktober mehr als 3000 Unterschriften.

+++ 20:08 Bericht: Russen interessieren sich besonders für Häuserkauf in Ungarn und Zypern +++
Russen, die den Kauf von Immobilien im Ausland planen, sind am meisten an Investitionen in Zypern und Ungarn interessiert, berichtet das russische Medienunternehmen RBC unter Berufung auf Untersuchungen der Immobilienagentur NF Group. Während die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr 2022 die beliebtesten Standorte waren, stellt die NF Group fest, dass Ungarn und Zypern in diesem Jahr die von ihren Kunden am meisten nachgefragten Länder sind. Das Unternehmen gibt an, dass 61 % seiner Kunden Immobilien im Ausland kaufen wollen, um eine Aufenthaltsgenehmigung oder die Staatsbürgerschaft in diesem Land zu erhalten.

+++ 19:40 "Ganz entscheidend ist: Der Westen hat zugehört" +++
Dass Wladimir Putin erstmals seit Beginn seines Angriffs auf die Ukraine wieder bei einem G20-Gipfel sprechen darf, verbucht der Kreml als riesigen Erfolg. Nach Einschätzung von ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz sieht sich Russland nun wieder als vollwertiges Mitglied der G20.

+++ 19:18 Austin fordert Hilfe für Verbesserung ukrainischer Luftverteidigung +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ruft Kiews Verbündete während des 17. Treffens im Ramstein-Format auf, die ukrainische Luftverteidigung vor den kommenden Wintermonaten zu stärken. Austin, der Anfang der Woche Kiew besuchte, eröffnet das jüngste Treffen der Ukraine Defense Contact Group (UDCG) in einem virtuellen Format, an dem rund 50 Länder teilnehmen. "Wir konzentrieren uns darauf, die Ukraine bei ihrem Kampf durch den Winter und bei der Verteidigung ihrer kritischen Infrastruktur zu unterstützen", sagt Austin und fügt hinzu, dass sowohl die USA als auch Deutschland kürzlich neue Verteidigungshilfepakete angekündigt haben. Ukrainische Beamte warnten, Russland bereite groß angelegte Angriffe auf die Infrastruktur des Landes vor, sobald die Temperaturen sinken. Aus diesem Grund appellierte Kiew an seine Partner, weitere Luftabwehrsysteme bereitzustellen, um diese Angriffe abzuwehren.

+++ 18:52 Russland attackiert an Südfront: 1000 Artillerieangriffe innerhalb eines Tages +++
Die russischen Streitkräfte, die an der Südfront operieren, haben die Zahl der Angriffe und Luftangriffe deutlich erhöht, aber die ukrainischen Truppen haben russische Erfolge verhindert und schwere Verluste erlitten, sagt General Oleksandr Tarnavskyi, der Kommandeur der Tavria-Gruppe. An der Südfront, an der die Tavria-Gruppe operiert, haben die russischen Streitkräfte seit gestern 29 Luftangriffe und fast 1000 Artillerieangriffe durchgeführt. Die ukrainischen Truppen bei der umkämpften Stadt Awdijiwka hielten sich wacker, sagt Tarnawskyi. Die russischen Angreifer hätten schwere Verluste erlitten, insgesamt bis zu 500 Tote, sowie drei Panzer, mehrere andere militärische Geräte und drei Munitionsdepots.

+++ 18:32 Finnland erwägt Schließung der Grenze zu Russland +++
Finnland zieht die vollständige Schließung seiner Grenze zu Russland in Erwägung. Sollten die Einreisen von Migranten aus dem Nachbarland anhalten, könnte Finnland einige der noch offenen Grenzübergänge zu Russland oder sogar die gesamte Grenze schließen, sagt die finnische Außenministerin Elina Valtonen der Nachrichtenagentur Reuters. Am Donnerstag hatte Finnland vier seiner neun Grenzübergänge zu Russland geschlossen, um damit nach eigenen Angaben gegen eine von Russland forcierte illegale Einwanderung von Migranten vorzugehen.

+++ 18:16 Scholz fordert Putin zu Rückzug aus der Ukraine auf +++
Bundeskanzler Olaf Scholz fordert den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach eigenen Angaben in der G20-Schalte auf, russische Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Putin hatte an der Schalte der wichtigsten Industrie- und Schwellenstaaten teilgenommen.

+++ 17:52 Migranten ohne Papiere aus Russland: Finnland bittet Frontex um Hilfe+++
Finnland bittet angesichts einer gestiegenen Zahl von Migranten ohne gültige Papiere aus Russland die EU-Grenzschutzbehörde Frontex um Hilfe. Es gehe um Personal und technische Ausrüstung, teilt der Grenzschutz mit. Finnische Medien berichten, der Grenzschutz habe die Streitkräfte offiziell um Hilfe beim Bau von Stacheldrahtsperren an den Grenzstationen gebeten. Projektmanager Ismo Kurki sagt der Zeitungsgruppe Lännen, Grenzschutzpersonal habe bereits mit dem Errichten zusätzlicher Barrieren an den Grenzstationen zu Russland begonnen, "nicht nur an den nördlichen Grenzübergängen, sondern überall". EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sagte am Dienstagabend im Europaparlament, die EU-Kommission stehe in ständigem Kontakt mit Finnland und sei bereit zu helfen, falls sich die Lage ändere.

+++ 17:29 Ukrainer geben Einblick in geheime Panzerwerkstatt +++
Die russischen Streitkräfte dringen zuletzt unter anderem in den Osten der Region Charkiw vor. Mitarbeiter einer ukrainischen Panzerwerkstatt schildern, was ihren Truppen aktuell besonders zusetzt: Angriffe von Drohnen, gefolgt von Raketenbeschuss.

+++ 16:56 FSB-Offiziere sollen in Restaurant in Melitopol vergiftet worden sein +++
Berichten zufolge wurden vier russische FSB-Offiziere vergiftet, nachdem sie Ende letzter Woche in einem Restaurant im besetzten Melitopol Essen und alkoholische Getränke zur Lieferung bestellt hatten. Drei Beamte starben im Krankenhaus, der vierte liegt jetzt auf der Intensivstation. Der Bürgermeister der Stadt im Exil hat inzwischen eine Erklärung abgegeben, in der er den ukrainischen "Widerstandskräften" die Schuld gibt. Die Kremlevskaya Tabakerka berichtete am Dienstagmorgen, dass dem Essen entweder im Restaurant oder bei der Auslieferung Arsen und Rattengift zugesetzt worden sein sollen, und zwar in einer Dosis, die tödlich sein kann. "Das Restaurant, in das die Lebensmittel und der Alkohol geliefert wurden, wurde durchsucht, und es wurden keine Spuren von Giften gefunden. Gleichzeitig verschwand der Kurier, der die Lebensmittel und den Alkohol geliefert hatte, spurlos", heißt es in dem Bericht.

+++ 16:33 Litauen liefert Ukraine Munition, Fernzündsysteme und Winterausrüstung +++
Litauen leistet der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland. Das baltische EU- und NATO-Land habe der ukrainischen Armee Munition, Fernzündsysteme und Winterausrüstung übergeben, teilt das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. "Unser Engagement für die Ukraine bleibt unerschütterlich", sagt Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas. Mit dem Hilfspaket gehe Litauen auf "die wichtigsten Bedürfnisse und Prioritäten der Ukraine" ein. Litauen gehört international zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat der Baltenstaat mit rund 2,9 Millionen Einwohnern seit dem russischen Angriff militärische Hilfe in Höhe von etwa einer halben Milliarde Euro geleistet.

+++ 16:15 Polen klagt 16 ausländische Staatsbürger wegen Spionage für Russland an +++
Gut acht Monate nach der Zerschlagung eines mutmaßlichen russischen Spionagenetzwerks sind in Polen 16 ausländische Staatsbürger wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Tätigkeit für Russland angeklagt worden. Ihnen werde zur Last gelegt, im Auftrag russischer Geheimdienste "Spionageaktivitäten auf polnischem Gebiet" ausgeführt zu haben und Teil einer "kriminellen Vereinigung" gewesen zu sein, erklärt das Koordinationsbüro für Geheimdienste in Warschau. Im März hatte der polnische Inlandsgeheimdienst ABW die Zerschlagung des mutmaßlichen Spionagenetzwerks gemeldet. Seine Mitglieder sollen unter anderem geplant haben, GPS-Sender an polnischen Hilfskonvois für die Ukraine anzubringen. Zudem wird ihnen die Verbreitung anti-ukrainischer Propaganda vorgeworfen.

+++ 15:49 Russland beschwert sich bei finnischer Regierung über zerschossenen Panzer vor Parlament +++
Russland beschwert sich bei der finnischen Regierung über die Zurschaustellung eines in der Ukraine zerschossenen Panzers vor dem Parlament in Helsinki. Das finnische Außenministerium bestätigt den Eingang eines Protestschreibens und teilt dem Sender YLE mit: "In der Note hat Russland seine Entrüstung über den Panzer zum Ausdruck gebracht." Der Verband der Ukrainer in Finnland und die Organisation Eure finnischen Freunde hatten den Panzer am Wochenende auf dem Bürgerplatz vor dem Parlament aufgestellt. Der T-72B3 sei von ukrainischen Verteidigern zerstört worden und solle daran erinnern, dass der Krieg in Europa weitergehe, teilen sie mit. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nannte die Aufstellung am Mittwoch unangebracht. "Warum Finnland bei solchen Aktionen mitmacht, kann mir scheinbar niemand erklären", sagt sie.

+++ 15:21 Selenskyj schildert Probleme seiner Truppen: "Schwieriges Wetter, schwierige Verteidigung" +++
Angesichts des einsetzenden Winters sind die ukrainischen Truppen bei ihrem Kampf gegen die russischen Invasionstruppen an der Front im Osten laut Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer schwierigen Lage. "Schwieriges Wetter, schwierige Verteidigung an den Fronten von Lyman, Bachmut, Donezk und Awdijiwka", teilt Selenskyj über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Im Süden hingegen würde die Armee weiterhin Offensiveinsätze unternehmen. Der ukrainische Generalstab erklärt, die Verteidigung bei Awdijiwka halte, die Offensive an der südöstlichen Melitopol-Front werde fortgesetzt. Auch würden die Brückenköpfe beim Vorstoß über den Fluss Dnipro gehalten. Zuletzt machten den Truppen Schnee und eisige Temperaturen von tagsüber rund minus fünf Grad Celsius zu schaffen. Russische Truppen haben im Herbst Offensiven an verschiedenen Frontabschnitten im Osten gestartet. Dabei versuchen sie auf die zerstörte Stadt Awdijiwka und zwischen den Städten Lyman und Kupiansk vorzustoßen.

+++ 15:05 Putin zu G20-Gipfel: "Tragödie" in der Ukraine beenden +++
Russlands Präsident Wladimir Putin sagt auf einem virtuellen Gipfeltreffen der G20, es sei notwendig, darüber nachzudenken, wie die "Tragödie" des Konflikts in der Ukraine beendet werden könne. Russland habe sich jedenfalls niemals geweigert, an Friedensverhandlungen teilzunehmen, sagt Putin im Kreis der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

+++ 14:42 Verteidigungsministerium: 1,3 Milliarden Euro Ukraine-Hilfen trotz Haushaltssperre gesichert +++
Die Finanzierung der am Dienstag von Verteidigungsminister Boris Pistorius verkündeten neuen deutschen Waffenhilfe für die Ukraine ist nach Angaben eines Ministeriums-Sprechers gesichert. Ein Großteil komme aus dem Einzelplan 60 des Bundeshaushalts, sagt er. Das Paket habe einen Wert von 1,3 Milliarden Euro, hatte Pistorius mitgeteilt. Er könne noch keine Aussage machen, ob die ebenfalls geplante Aufstockung der Militärhilfe um weitere vier Milliarden Euro im Haushalt 2024 kommen werde, sagt der Sprecher.

+++ 14:19 Ukraine erhält weitere 1,5 Milliarden Euro von der EU +++
Die Ukraine hat weitere 1,5 Milliarden Euro von der Europäischen Union erhalten. "Das hilft uns, die ökonomische Stabilität unter Kriegsbedingungen zu wahren", schreibt Regierungschef Denys Schmyhal bei Telegram. Insgesamt habe Kiew bereits über 16,5 Milliarden Euro in diesem Jahr von der EU erhalten. Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X über die Zahlung informiert. Ihren Angaben nach hat Brüssel die Ukraine seit dem russischen Einmarsch vor knapp 21 Monaten mit 85 Milliarden Euro unterstützt. Von der Leyen stellte weitere Hilfen in Aussicht. Die EU-Kommissionspräsidentin hatte vorgeschlagen, dass der EU-Beitrittskandidat bis Ende 2027 50 Milliarden Euro erhalten solle. Der ukrainische Staatshaushalt wird in diesem Jahr mit umgerechnet gut 38 Milliarden Euro aus dem Ausland finanziert. Das entspricht rund 60 Prozent der gesamten Haushaltsmittel. Für das kommende Jahr erwartet das osteuropäische Land eine Auslandsfinanzierung in ähnlicher Höhe.

+++ 13:50 "Satanischer" russischer Mörder dient in der Ukraine und wird freigelassen +++
Der Kreml erklärt, er habe seine Politik der Begnadigung von Gefangenen, die in der Ukraine gekämpft haben, nicht geändert. Das berichtet der "Guardian" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten lokale Medien berichtet, dass ein "satanistischer" Mörder freigelassen worden sei. Rund 100.000 russische Gefangene haben in der Ukraine im Austausch für ihre Freiheit gekämpft, so die Leiterin einer unabhängigen Gruppe für die Rechte von Gefangenen, Olga Romanowa. "Jetzt studieren alle die Begnadigungslisten sehr genau", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Reportern in Moskau. "Aber ich wiederhole noch einmal, wir sprechen über bestimmte Bedingungen, die mit dem Einsatz an der Front zusammenhängen." Er fügt hinzu: "Es gibt keine Revisionen in dieser Hinsicht." Der heute 33-jährige Nikolai Ogolobjak, wurde für den Ritualmord seiner selbsternannten Sekte an vier Teenagern im Jahr 2010 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Während seiner Zeit im Gefängnis erblindete er, berichtet "The Daily Beast". Anfang November kam er übereinstimmenden Berichten zufolge nach Kämpfen in der Ukraine auf freien Fuß. Er soll nach sechs Monaten im Kriegsgebiet schwer verwundet und nicht mehr einsatzfähig gewesen sein.

+++ 13:26 Orban will in EU Debatte über Ukraine-Politik erzwingen +++
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban will über eine neue Vetodrohung eine Grundsatzdebatte über die Ukraine-Politik der Europäischen Union erzwingen. Solange man keinen Konsens über die zukünftige Strategie im Umgang mit dem Land gefunden habe, könne es auf Ebene der Staats- und Regierungschef keine Entscheidungen über zusätzliche finanzielle Unterstützung, Sicherheitsgarantien oder den EU-Erweiterungsprozess geben, schreibt Orban in einem Brief, der an EU-Ratspräsident Charles Michel ging und auch an die EU-Partnerländer in Brüssel verteilt wurde. Auch eine Einigung auf weitere Russland-Sanktionen sei bis dahin nicht möglich. Der Brief Orbans sorgt in Brüssel für Aufregung, weil eine große Mehrheit der EU-Staaten bei einem Gipfeltreffen am 14. und 15. Dezember eigentlich weitreichende Entscheidungen zugunsten der Ukraine treffen will. Dazu gehört die für den Start von EU-Beitrittsverhandlungen und weitere finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe bis Ende 2027. Ein Beschluss ist aber nur möglich, wenn keiner der Mitgliedstaaten ein Veto einlegt.

+++ 13:01 London: Kämpfe am Dnipro "verworren" und von Moskau als "äußerst unglücklich angesehen" +++
In seinem neuesten Geheimdienst-Update betrachtet das britische Verteidigungsministerium die andauernden Kämpfe um das Dorf Krynky in der Südukraine. Dort halten ukrainische Marinesoldaten einen Brückenkopf am Ostufer des Flusses Dnipro. "Die Bodenkämpfe waren gekennzeichnet durch verworrene Infanteriekämpfe zu Fuß und Artilleriegefechte in komplexem, bewaldetem Gelände", heißt es auf X, vormals Twitter. Die Ukraine habe besonders effektiv kleine Drohnen eingesetzt, während die russische Luftwaffe eine beträchtliche Anzahl von Einsätzen zur Unterstützung der Truppen an der Front durchführe und dabei vor allem Munition von außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr abwerfe. "Die Kämpfe um Krynky haben ein kleineres Ausmaß als einige der großen Schlachten des Krieges, werden aber von der russischen Führung als äußerst unglücklich angesehen", heißt es aus London. Russland hat sich vor einem Jahr vom Westufer des Dnipro zurückgezogen. Den britischen Geheimdienstlern zufolge wurde damit wahrscheinlich das Ziel verfolgt, die ukrainischen Streitkräfte westlich des Flusses und den Sektor ruhig zu halten sowie russische Kräfte in anderen Gebieten freizusetzen.

+++ 12:38 Russischer Gouverneur berichtet von Beschuss auf Grenzregion Belgorod +++
Das ukrainische Militär soll im Laufe des vergangenen Tages etwa 30 Granaten auf bewohnte Gebiete in der Grenzregion Belgorod abgefeuert haben. Es seien weder Opfer noch Schäden zu beklagen, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS den Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow. "Im Bezirk Belgorod geriet das Dorf Nechotejewka unter Artilleriebeschuss, drei Granaten schlugen in der Gegend ein. Es gibt keine Verletzungen oder Zerstörungen", so der Gouverneur auf Telegram.

+++ 12:14 Kreml will Berichte über Iran-Raketenlieferung nicht kommentieren +++
Der Kreml lehnt es ab, eine Andeutung des Kommunikationsdirektors des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, zu kommentieren, wonach der Iran erwägen könnte, Russland mit ballistischen Raketen für den Einsatz in der Ukraine zu versorgen. "Wir entwickeln Beziehungen zum Iran, auch im Bereich der militärisch-technischen Zusammenarbeit, aber wir kommentieren diese Informationen nicht", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die US-Regierung fürchtet, dass Moskau als Gegenleistung für ballistische Raketen Teheran eine beispiellose Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich angeboten haben könnte, sagte Kirby am Dienstag in Washington. Bei einem Besuch im Iran in September seien Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ballistische Raketen gezeigt worden, so Kirby weiter.

+++ 11:38 Russische Truppen greifen Oblast Cherson 115 Mal binnen eines Tages an +++
Bei russischen Angriffen im Laufe des vergangenen Tages wurden in den von der Ukraine kontrollierten Teilen der Oblast Cherson eine Person getötet und sieben weitere verletzt. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf Gouverneur Oleksandr Prokudin. Die russischen Streitkräfte hätten mit Mörsern, Panzern, Mehrfachraketen-Systemen, Artillerie, Drohnen und die Oblast insgesamt 115 Mal angegriffen, darunter 46 Granaten, die auf die Stadt Cherson abgefeuert worden sein sollen. Bei den Angriffen wurde laut Prokudin zivile Infrastruktur beschädigt, darunter Wohnhäuser, Büros, eine Fabrik und eine Bildungseinrichtung. Bei russischen Luftangriffen in der Stadt Beryslaw wurden am Dienstag ein 65-jähriger Mann getötet und ein 57-jähriger Mann verletzt. Laut der Nachrichtenagentur Ukrinform wurde auch ein Krankenwagen getroffen. Die Rettungskräfte seien dabei unverletzt geblieben.

+++ 11:07 Berichte: Ukraine trifft mit HIMARS-Raketen Konzert für russische Soldaten - Sängerin tot +++
Bei einem mutmaßlichen HIMARS-Raketenangriff der Ukraine sind am Wochenende eine Sängerin und vermutlich mehrere russische Soldaten ums Leben gekommen. Das berichten mehrere Militärblogger übereinstimmend. Der Angriff, der vom Verifizierungsteam von RTL/ntv bestätigt werden kann, ereignete sich demnach auf einen Veranstaltungsort in dem Dorf Kumachowe, das sich im besetzten Gebiet der Oblast Donezk befindet. Ein Theater-Veranstalter aus St. Petersburg bestätigte den Tod der Sängerin namens Polina Menschikh. Daneben sollen ukrainischen Militärbloggern zufolge 25 Soldaten der 810. Marinebrigade ums Leben gekommen und mehr als 100 verwundet worden sein. Diese Angaben lassen sich jedoch nicht verifizieren.

+++ 10:38 Schweizer Regierung bewilligt Ausfuhr von Leopard-Panzern nach Deutschland +++
Die Schweizer Regierung gibt grünes Licht für die Ausfuhr von 25 Leopard-2-Panzern nach Deutschland. Die Kampfpanzer sollen an den Hersteller Rheinmetall Landsysteme gehen, wie der Bundesrat mitteilt. Deutschland habe zugesichert, dass die Panzer in Deutschland oder bei NATO- oder EU-Partnern verblieben, um eigene Lücken zu schließen. Mehrere europäische Länder hatten zuvor Panzer an die Ukraine geliefert und damit die eigenen Bestände ausgedünnt. Auslöser des Entscheids war ein Gesuch des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck und des Verteidigungsministers Boris Pistorius, die im Februar den Rückverkauf eines Teils der stillgelegten Schweizer Leopard-2-Panzer erbeten hatten. Sie sicherten der Regierung zufolge damals zu, dass diese nicht an die Ukraine weitergegeben würden.

+++ 10:05 400 LKW wollen in die Ukraine: Grenze zur Slowakei wieder geöffnet +++
Heute Morgen ist die ukrainisch-slowakische Grenze wieder freigegeben worden und die Lastwagen dürfen die Grenze wie geplant passieren. Das sagt die Sprecherin des Zollamtes von Transkarpatien, Viktoriia Senhetowska, der Nachrichtenagentur Ukrinform. "Der Kontrollpunkt Uschgorod-Vyšné Nemecké ist seit 0 Uhr (Mitternacht) wieder freigegeben. Der Zolldienst arbeitet wie geplant. Im Laufe des vergangenen Tages wurden hier 173 LKW zur Einreise und 104 zur Ausreise angemeldet", sagt Senhetowska. Nach ihren Worten stehen mittlerweile 400 Lastwagen auf slowakischer Seite Schlange, um die ukrainische Grenze zu passieren. Am gestrigen Dienstag hatte der slowakische Spediteurverband die Durchfahrt von Lastwagen durch den Kontrollpunkt Vyšné Nemecké blockiert.

+++ 09:32 Moskau: Vier unbemannte ukrainische Boote auf dem Weg zur Krim zerstört +++
Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben vier unbemannte ukrainische Boote auf dem Weg zur besetzten Krim zerstört. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Ukraine habe die Behauptungen Russlands nicht bestätigt. Im Laufe des Sommers kam es dem Bericht zufolge auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim zu einer Zunahme ukrainischer Angriffe, mit denen versucht wurde, die russische Logistik zu stören und die Verteidigung im Süden des Landes zu untergraben. Bei einem Angriff auf die Krim am 10. November wurden zwei russische Schnellboote durch eine ukrainische Überwasserdrohne versenkt. Auch die Krim-Brücke, die die besetzte Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet, wurde bereits mehrfach von unbemannten Booten angegriffen.

+++ 09:01 US-Thinktank: Moskau versucht Hysterie angesichts ukrainischer Dnipro-Vorstöße einzudämmen +++
Das russische Verteidigungsministerium und russische Beamte bemühen sich offenbar, die russische Hysterie im Zusammenhang mit den ukrainischen Operationen am Ostufer des Dnipro in der Oblast Cherson zu dämpfen. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Lagebericht. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe am Dienstag eine Rede vor dem Kollegium des russischen Verteidigungsministeriums gehalten und behauptet, die russischen Streitkräfte hätten alle ukrainischen Versuche verhindert, erfolgreiche "amphibische Operationen in Richtung Cherson" durchzuführen. Schoigu erklärte demnach ferner, dass die russischen den ukrainischen Truppen "kolossale" Verluste zufügen. Schoigus Erklärung ist nach Einschätzung der US-Experten wahrscheinlich ein Versuch, die Besorgnis einiger russischer Militärblogger über die Unfähigkeit Russlands, die ukrainischen Angriffe am Ostufer des Dnipro entscheidend abzuwehren, herunterzuspielen. Sie werde die konstant wachsenden Beschwerden im russischen Informationsraum jedoch kaum beruhigen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:34 Kiew berichtet von nächtlichen Angriffen durch Drohnen und Marschflugkörper +++
Die ukrainische Luftabwehr hat nach Angaben des Militärs in der Nacht insgesamt 14 Drohnen der russischen Streitkräfte abgeschossen. Der Angriff habe zwischen 20 Uhr abends und 03 Uhr in der Nacht über dem Landeszentrum, im Südosten und im Westen stattgefunden. Zudem habe das russische Militär einen X-22-Marschflugkörper vom Südosten aus gestartet. Das Geschoss habe jedoch sein Ziel nicht erreicht, sondern sei auf einem Feld niedergegangen. Berichte über Opfer oder Schäden liegen nicht vor. Im Verlauf des vergangenen Tages kam es dem ukrainischen Generalstab zufolge zu 48 Kampfhandlungen. Die russischen Truppen hätten insgesamt 5 Lenkflugkörper- und 61 Luftangriffe sowie mehr als 60 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfer-Systemen auf die Stellungen der ukrainischen Truppen und verschiedene Siedlungen durchgeführt. Dabei seien auch Zivilisten getötet und verwundet worden. Private Wohngebäude und andere zivile Infrastruktur seien zerstört oder beschädigt worden, heißt es in dem täglichen Lagebericht der Streitkräfte.

+++ 08:03 Ukrainische Armee: 850 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden 850 russische Soldaten außer Gefecht gesetzt beziehungsweise getötet. Wie das Verteidigungsministerium auf X, vormals Twitter, verkündet, erhöht sich die Zahl der "eliminierten" russischen Kämpfer damit auf 320.670 seit Beginn des Angriffskriegs. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland hält sich in Bezug auf eigene Verluste bedeckt. Nach Angaben des Kiewer Verteidigungsministeriums wurden zuletzt 7 Panzer, 14 gepanzerte Kampffahrzeuge sowie 17 Artillerie-Systeme der russischen Armee zerstört.

+++ 07:35 Russische Armee will drei ukrainische Drohnen über Krim abgeschossen haben +++
Russische Flugabwehreinheiten haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums drei ukrainische Drohnen über der Halbinsel Krim zerstört. "Ein Versuch des Kiewer Regimes, einen terroristischen Angriff mit flugzeugähnlichen Drohnen auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation zu verüben, wurde verhindert", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters das Verteidigungsministerium. "Drei ukrainische unbemannte Flugzeuge wurden über dem Territorium der Republik Krim von der Luftabwehr zerstört", so das Ministerium. Russland hat die Krim 2014 von der Ukraine völkerrechtswidrig annektiert. Die Ukraine sagt, sie werde nicht ruhen, bis auch der letzte russische Soldat aus ihrem Hoheitsgebiet abgezogen ist. Russland sagt, die Krim sei nun Teil Russlands.

+++ 07:06 ISW: Truppen setzen Kampfhandlungen trotz schlechten Wetters fort - aber eingeschränkt +++
Die ukrainischen und russischen Streitkräfte setzen nach Einschätzung der Experten des Institute for the Study of War (ISW) ihre Offensivoperationen in der Ost- und Südukraine trotz regnerischer und verschneiter Wetterbedingungen fort. Aus dem Umfeld des ukrainischen Militärs heißt es demnach, dass etwa der russische Beschuss des westlichen (rechten) Ufers des Gebiets Cherson aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nachgelassen habe. Die russischen Streitkräfte führten trotz Schnee und Frost jedoch weiterhin Angriffe in Richtung Kupjansk durch. Russische Militärblogger behaupteten laut dem US-Thinktank zuletzt, dass sowohl die russischen als auch die ukrainischen Streitkräfte bei den schlechten Wetterbedingungen an der gesamten Front Schwierigkeiten mit dem Einsatz von Drohnen hätten, unter anderem für die Ausrichtung des Artilleriefeuers. Sie erklärten außerdem, dass die schlammigen Bedingungen die Bewegung von Fahrzeugen erschweren, dass aber sowohl die ukrainischen als auch die russischen Truppen weiterhin in alle Richtungen manövrieren und operieren könnten. Das ISW geht in seinem aktuellen Lagebericht weiterhin davon aus, dass die frostigen Witterungsbedingungen während des Winters wahrscheinlich zur Wiederaufnahme aktiverer Kampfhandlungen führen werden. Es sei überdies unwahrscheinlich, dass anhaltendes Regenwetter die ukrainischen oder russischen Angriffe aufhalten werde.

Der Winter ist in einigen Teilen der Ukraine, wie hier in der Oblast Charkiw, schon da.

Der Winter ist in einigen Teilen der Ukraine, wie hier in der Oblast Charkiw, schon da.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

+++ 06:40 US-Botschafterin vergleicht Putin mit Stalin +++
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, vergleicht die Kriegstaktik des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine mit den Gräueltaten Joseph Stalins während des Holodomors. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates sagt Thomas-Greenfield, dass Putin wie Stalin Lebensmittel als Kriegswaffe einsetzte und dass der Holodomor "zu einem warnenden Beispiel dafür geworden ist, was passiert, wenn wir Grausamkeit und Tyrannei unkontrolliert zulassen". Der Holodomor, eine von Menschen verursachte Hungersnot vor 90 Jahren, der schätzungsweise 3,5 bis 5 Millionen Ukrainer zum Opfer fielen, fand während Joseph Stalins Amtszeit als sowjetischer Diktator statt. Wie der "Kyiv Independent" berichtet, spricht Matthew Hollingworth, Landesdirektor des Welternährungsprogramms für die Ukraine, vor dem Sicherheitsrat per Videokonferenz über die Nahrungsmittelkrise. "Die Ukrainer sind vom Zugang zu den Märkten abgeschnitten, um Lebensmittel zu kaufen, und die Landwirte berichten, dass sie nicht mehr genügend Nahrungsmittel produzieren können - eine Situation, die dramatische Auswirkungen innerhalb und außerhalb der Ukraine hat." Hollingworth zufolge ist jeder fünfte Ukrainer von Ernährungsunsicherheit betroffen. In 40 Prozent der Siedlungen an der Front sei der Zugang zu Nahrungsmitteln erschwert. Seiner Einschätzung nach dürfte sich die Notlage in den Wintermonaten noch verschärfen. Die Bombardierung der ukrainischen Hafen- und Getreideinfrastruktur durch Russland bedroht derweil auch die weltweite Lebensmittelversorgung.

+++ 05:58 "Jeder Tag der Verzögerung bedeutet mehr Kriegsopfer": Makeiev macht Druck auf Deutschland +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, macht Druck bei der Lieferung neuer Waffensysteme für sein Land. Befragt nach den Verzögerungen beim Marschflugkörper Taurus sagt der Diplomat der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Wir brauchen die Waffen, um die Souveränität der Ukraine wiederherzustellen. Jeder Tag der Verzögerung bedeutet mehr Kriegsopfer." Zugleich lobt er die Deutschen für ihre Hilfe. "Wenn wir sehen, wie sich Deutschland am 24. Februar 2022 bei der Frage von Waffenlieferungen verhalten hat, sind wir erstaunlich weit gekommen. Und das ist auch richtig und wichtig. Jeder Ukrainer hat mittlerweile jemanden im Krieg verloren", ergänzt er. Auch über die Effizienz der Lieferungen zeigt sich Makeiev erfreut. "Wenn wir einen Bedarf melden, reagieren die Ministerien und Behörden in Deutschland blitzschnell. Auch die deutschen Unternehmen wie etwa Rheinmetall versuchen nach Kräften, unsere Nachfrage zu bedienen." Makeiev kündigt zugleich für Juni 2024 eine Wiederaufbau-Konferenz in Berlin an. "Die Deutschen haben hier eine Schlüsselrolle."

+++ 04:41 Strack-Zimmermann: Ukraine-Hilfe nach Haushaltsurteil nicht sicher +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann befürchtet, dass nach dem Karlsruher Haushaltsurteil Ausgaben für die Bundeswehr und die Ukraine-Hilfe gekürzt werden könnten. "Das Sondervermögen Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro bleibt weiter vorhanden, da es im Grundgesetz verankert ist. Hier gibt es keine Auswirkungen des Urteils", so die FDP-Politikerin. "Die acht Milliarden Euro für die Ukraine dagegen sind - Stand jetzt - nicht sicher. Sie müssen gesondert begründet werden. Daran arbeiten wir ebenso wie an der weiteren Sicherstellung der Ausrüstung der Bundeswehr". Wegen der sicherheitspolitischen Lage müsse die Finanzierung gesichert werden.

+++ 02:20 Ukraine - Russischer Nachschub für Awdijiwka stockt +++
Russland schickt nach ukrainischen Angaben offenbar weniger Nachschub in die umkämpfte Stadt Awdijiwka. Es gebe weniger Boden- und Luftangriffe auf die Stadt, sagt der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun im Staatsfernsehen. "Sie verletzen aber immer noch die Kriegsregeln, indem sie auf medizinische Teams und Evakuierungsfahrzeuge schießen." Russland bestreitet die Anschuldigungen. "Die Angreifer lassen jedoch nicht von ihrem Plan ab, Awdijiwka einzuzingeln. Acht Angriffe wurden heute zurückgeschlagen". Der Chef der Militärverwaltung von Awdijiwka, Witaly Barabasch, sagt, die Kämpfe hätten sich auf ein Industriegebiet konzentriert und die ukrainischen Streitkräfte hielten ihre Stellungen. "Der Feind setzt unsere Jungs weiter unter Druck", sagt er dem Radiosender NV. "Sie konzentrieren sich vor allem auf den Einsatz von Drohnen. Immer und immer wieder Drohnen."

+++ 00:06 Mehr als 100.000 ukrainische Soldaten durch ausländische Partner ausgebildet +++
In weniger als zwei Jahren sind über 100.000 ukrainische Soldaten in Einrichtungen von 30 Partnerländern der Ukraine ausgebildet worden. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf den stellvertretenden Chefs des ukrainischen Generalstabs, Oleksandr Kyrylenko. Derzeit konzentriere sich das internationale Ausbildungssystem unter anderem auf die Grundausbildung von neuen Rekruten und die Schulung an ausländischen Waffen.

+++ 22:24 Selenskyj dankt Deutschland für neue Militärhilfen +++
Nach dem Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius in Kiew zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankbar für das neue Rüstungspaket aus Deutschland. Mit Blick auf die angekündigten Militärhilfen im Wert von 1,3 Milliarden Euro, die unter anderem neue Flugabwehrraketensysteme vom Typ Iris-T SLM enthalten sollen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft: "Dadurch werden unsere Städte und Tausende Menschenleben vor dem russischen Terror geschützt werden." Es handele sich um "ein neues starkes Unterstützungspaket aus Deutschland". Pistorius hatte die neue Militärhilfe zuvor bei seinem Besuch in Kiew verkündet. In dem Paket enthalten sein sollen neben den Flugabwehrsystemen auch Panzerabwehrminen und Artilleriegranaten des NATO-Kalibers 155 Millimeter.

+++ 22:13 Ukraine stockt Antikorruptionsbüro mit 300 zusätzlichen Mitarbeitern auf +++
Das ukrainische Parlament hat in erster Lesung einen Gesetzentwurf zur Aufstockung des Personals des Nationalen Antikorruptionsbüros von 700 auf 1.000 verabschiedet. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Abgeordneten Jaroslaw Zhelezniak.

+++ 21:54 Selenskyj zeichnet Fallschirmjäger für Einsatz gegen russische Invasoren aus +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Fallschirmjäger anlässlich des Tages der Luftlandetruppen der Streitkräfte in der Ukraine für ihren Einsatz im Kampf gegen die russischen Invasoren ausgezeichnet. "Eine zuverlässige Verteidigung ohne Fallschirmjäger ist einfach unvorstellbar", schrieb der ukrainische Staatschef in seiner abendlichen Ansprache. Die Fallschirmjäger befänden sich immer in schwierigen Positionen an der Front. "Ihr Mut ist von großer strategischer Bedeutung für die Ukraine", so Selenskyj bei Telegram.

+++ 21:16 Virtueller G20-Gipfel: Putin will seine Sicht darlegen +++
Indien hat am morgigen Mittwoch zu einem virtuellen G20-Gipfel eingeladen, auf dem auch Russlands Präsident Wladimir Putin sprechen will. Er werde bei der Videoschalte die russische Sicht auf den Stand der Welt darlegen, kündigte dessen Sprecher Dmitri Peskow an. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt wie andere Staats- und Regierungschefs der Gruppe der führenden Wirtschaftsmächte (G20) an der Online-Veranstaltung teil. Bei dem virtuellen Treffen sollen Themen des G20-Gipfels im September in der indischen Hauptstadt Neu Delhi weiter vertieft werden, hieß es aus dem indischen Außenministerium. Wie die russische Invasion in der Ukraine zur Sprache kommen wird, scheint bislang unklar zu sein. Indien hat noch bis Ende des Monats den Vorsitz der führenden Industrie- und Schwellenländer. Anschließend übernimmt Brasilien die Präsidentschaft. Bei dem G20-Gipfel im September hatte sich Putin noch durch Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier lesen.

Quelle: ntv.de, lve/fzö/ino/dpa/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen