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Taliban-Gruppe in Pakistan 23 Tote bei Selbstmordanschlag auf Armee-Stützpunkt

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Bei dem Attentat wurden mehrere Personen getötet.

Bei dem Attentat wurden mehrere Personen getötet.

(Foto: AP)

Ein Selbstmordanschlag auf einen Armee-Stützpunkt erschüttert Pakistan. Mindestens 23 Personen werden dabei getötet, eine mit den Taliban verbündete Gruppe bekennt sich. Islamistisch motivierte Angriffe nehmen aktuell stark zu.

In Pakistan sind bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armee-Stützpunkt nach Angaben eines Behördenvertreters mindestens 23 Menschen getötet worden. Der Angriff ereignete sich demnach am frühen Dienstagmorgen nahe der Grenze zu Afghanistan, im Distrikt Dera Ismail Khan in der nördlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Zu dem Angriff bekannte sich die erst kürzlich in Erscheinung getretene und mit den pakistanischen Taliban verbündete Gruppierung Tehreek-e-Jihad Pakistan (TJP).

Wie der Behördenvertreter weiter erklärte, seien viele der Opfer im Schlaf getötet worden und hätten zivile Kleidung getragen. "Wir versuchen daher noch festzustellen, ob sie alle Militärangehörige sind", sagte er weiter. Bei dem angegriffenen Bau handelt es sich einem Behördenvertreter zufolge um eine Schule, die von der pakistanischen Armee als Basislager umfunktioniert wurde. Zunächst war von einer Polizeistation die Rede gewesen.

Die Rettungskräfte seien dabei, die Leichen aus den Trümmern zu bergen, sagte der Behördenvertreter. Innenminister Sarfraz Bugti verurteilte den Anschlag und drückte seine Trauer über die Todesopfer aus, hieß es in einer Erklärung seines Büros.

Die Gruppierung TJP erklärte, der "Märtyrer-Angriff" habe am Morgen gegen halb drei Uhr Ortszeit (23.30 Uhr MEZ) begonnen. Die pakistanische Armee kommentierte den Vorfall zunächst nicht. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten zwei Sicherheitsbeamte, dass die Angreifer mit Lastwagen die Begrenzungsmauer des Stützpunktes gerammt und dann weitere mit Gewehren angegriffen hätten.

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Seit der Machtübernahme der Taliban im benachbarten Afghanistan im August 2021 haben auch in Pakistan mutmaßlich islamistisch motivierte Angriffe und Anschläge wieder stark zugenommen. Mehrere Angriffe der pakistanischen Taliban-Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) richteten sich in den vergangenen Monaten hauptsächlich gegen Polizisten und andere Sicherheitskräfte.

Nach Angaben des Konfliktforschungsinstituts Pakistan Institute for Conflict and Security Studies in Islamabad stieg die Zahl der Anschläge in der ersten Jahreshälfte 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent. Islamabad zufolge werden einige von ihnen in Afghanistan geplant - ein Vorwurf, den Kabul zurückweist. Einer der schwersten Anschläge ereignete sich Anfang des Jahres: Im Januar hatte sich ein Attentäter mit Verbindungen zu den pakistanischen Taliban in einer Moschee auf einer Polizeistation in der nordwestlichen Stadt Peshawar in die Luft gesprengt und mehr als 80 Polizisten getötet.

Quelle: ntv.de, ara/AFP/rts

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