Partisanen gegen Putin Auf diese Waffen greift die Legion "Freiheit Russlands" zurück
21.06.2023, 22:04 Uhr Artikel anhören
Kämpfer der Legion "Freiheit Russlands" im Osten der Ukraine.
(Foto: REUTERS)
Die Legion "Freiheit Russlands" will Kremlchef Putin stürzen. In der russischen Grenzregion Belgorod verübt die Truppe immer wieder Überfälle. Ein kürzlich veröffentlichtes Video gibt einen Einblick in die Waffenkammer der Kämpfer.
Mit Überfällen in der russischen Grenzregion Belgorod sorgt die Legion "Freiheit Russlands" seit einigen Wochen für Aufsehen. Die Miliz mit Verbindungen zur ukrainischen Armee setzt sich nach eigenen Angaben aus russischen Staatsbürgern zusammen und bezeichnet sich selbst als eine Gruppe von "Partisanen". Ihr Ziel ist der Sturz von Kremlchef Putin und seinem Regime. Woher die Legion ihre Munition und Kampfgeräte bezieht, darüber schweigt die Truppe.
Auf Telegram veröffentlichte die Legion vergangene Woche ein fast sechs Minuten langes Video, das einen Streifzug der Einheit im Bezirk Schebekinski in der Region Belgorod zeigen soll. Die Besonderheit dabei: Viele der von den Legionären genutzten Waffen wurden in dem Clip nachträglich unkenntlich gemacht. Die Webseite Militant Wire, die zu bewaffneten Konflikten forscht, hat das Video eingehend analysiert und konnte einige Ausrüstungsgegenstände identifizieren.

Laut Militant Wire tragen diese Kämpfer Panzerabwehrwaffen vom Typ Pansarskott m/86.
(Foto: Screenshot Video Legion "Freiheit Russlands")
Demnach sind in mehreren Szenen schwedische Pansarskott m/86 zu sehen. Die Panzerabwehrwaffe gehört zur Standardbewaffnung der schwedischen Streitkräfte und ist zur einmaligen Benutzung gedacht, kann also nicht nachgeladen werden. Auch die US-Armee nutzt die Pansarskott m/86 unter der Bezeichnung M136 AT4. Die von der Schulter aus abgefeuerte Panzerabwehrwaffe wurde nach Beginn der russischen Invasion im vergangenen Frühjahr in großen Stückzahlen an die Ukraine geliefert.

In dieser Szene sollen M4-Karabiner zu sehen sein.
(Foto: Screenshot Video Legion "Freiheit Russlands")
Neben der Pansarskott m/86 sind auch viele Gewehre, die die Legionäre bei sich tragen, unkenntlich gemacht worden. Laut Militant Wire sind in dem Video ein DDM4-Sturmgewehr des US-Herstellers Daniel Defense, ein FN F2000 aus belgischer Produktion sowie amerikanische M4-Karabiner zu sehen. Diese drei Sturmgewehre werden den Angaben zufolge ebenfalls von ukrainischen Einheiten verwendet.

Der Granatwerfer AGS-17 wurde in den 60er Jahren in der Sowjetunion entwickelt.
(Foto: Screenshot Video Legion "Freiheit Russlands")
Darüber hinaus sind der Webseite zufolge auch Infanteriewaffen aus russischer beziehungsweise sowjetischer Herstellung zu sehen. Dazu gehören ein Granatwerfer AGS-17, ein Maschinengewehr vom Typ PK sowie ein AK-74-Sturmgewehr mit einem GP-25-Granatwerfer unter dem Lauf. Ob die Kämpfer diese Waffen während des Einsatzes erbeuteten oder ob sie schon länger zum Arsenal der Legion gehörten, bleibt unklar.
Interessant ist, dass die russischen/sowjetischen Waffen in dem Video nicht unkenntlich gemacht wurden. Der Grund dafür ist unklar. Doch offenbar wollte man Bilder vom Einsatz westlicher Waffen auf russischem Territorium vermeiden.
Quelle: ntv.de, jpe