Visa-Stopp aufgehoben Ausländer müssen für US-Studium Social Media offenlegen
19.06.2025, 07:22 Uhr Artikel anhören
Wer in den USA studieren möchte, muss seine Social-Media-Konten künftig öffentlich machen.
(Foto: picture alliance / Newscom)
Die US-Regierung will die seit Wochen auf Eis gelegten Termine für Studentenvisa wieder aufnehmen - allerdings mit einem neuen Prozedere. Vor allem der Internetauftritt von angehenden Studierenden, Schülern und Au-pairs aus dem Ausland wird künftig ganz genau durchleuchtet.
Die US-Regierung nimmt die Social-Media-Konten von ausländischen Studenten verstärkt unter die Lupe. Studenten und Austauschschüler sollen wieder Termine für die Visumsvergabe erhalten, wie aus einer Anordnung des Außenministeriums hervorgeht. Antragsteller müssen sich allerdings künftig einer stärkeren Überprüfung ihrer Online-Aktivitäten unterziehen, kündigte das US-Außenministerium an. Visa-Bewerber sollen die Privatsphäre-Einstellungen ihrer Social-Media-Profile entsprechend auf "öffentlich" anpassen. "Ein US-Visum ist ein Privileg, kein Recht", hieß es.
Bei ihren Prüfungen sollten die Konsulate insbesondere darauf achten, ob die Antragsstellerinnen und Antragssteller in ihrer Vergangenheit möglicherweise aktivistisch unterwegs waren. Sie sollen prüfen, ob eine Wahrscheinlichkeit bestehe, dass diese ihre Tätigkeit in den USA fortsetzten. Ähnliche Vorgaben hatte die US-Regierung im vergangenen Monat bereits für Besucher der Harvard-Universität eingeführt.
Betroffen sind laut der "Washington Post" Personen, die Visa der Kategorien F, M und J beantragten. Diese gelten etwa für Studierende, Austauschschüler und Au-pairs. Die Richtlinie gilt den Angaben nach unabhängig von der jeweiligen Studieneinrichtung. "Politico" zufolge soll nicht nur das Auftreten der Antragssteller in sozialen Medien überprüft werden - auch die Präsenz im Netz im Allgemeinen soll einbezogen werden. Das umfasse etwa auch Informationen in Online-Datenbanken, hieß es.
Die US-Regierung hatte Ende Mai die Vergabe von Visa für Studenten und Austauschschüler auf Eis gelegt und angekündigt, Social-Media-Konten genauer zu prüfen. Weil der Prozess, mit dem die Visa-Anträge überprüft werden, nun länger dauere, müssten die Konsulate möglicherweise weniger Termine für Interessenten freischalten, hieß es weiter.
Quelle: ntv.de, spl/rts/dpa