Laserangriff auf Staatsmaschine Australien unterstellt Chinas Marine Schikane
20.02.2022, 11:56 Uhr
Das Bild des australischen Verteidigungsministeriums zeigt eines der beiden chinesischen Schiffe.
(Foto: Australische Regierung)
Vergangene Woche kreuzen zwei Schiffe der chinesischen Marine die australische Nordküste. Als ein Überwachungsflugzeug das Gebiet kontrolliert, greifen sie offenbar zu einem staatlichen Laserpointer und richten ihn auf das Cockpit. Die australische Regierung ist empört.
Ein chinesisches Marineschiff hat nach Angaben der australischen Regierung einen Laser auf ein australisches Überwachungsflugzeug gerichtet und damit "Menschenleben gefährdet". Australiens Premierminister Scott Morrison sprach von einem "Akt der Einschüchterung", der "unbegründet und ohne Anlass" erfolgt sei. Der australische Verteidigungsminister Peter Dutton warf der Volksrepublik "aggressive Schikane" vor, die die Gesundheit der Flugzeugcrew gefährdet habe.
Nach seinen Angaben hat sich der Vorfall am vergangenen Donnerstag vor der nordaustralischen Küste ereignet. In der dortigen Arafurasee seien zwei Schiffe der chinesischen Marine unterwegs gewesen, sagte Dutton in Canberra. Eines davon habe den Laser auf das Überwachungsflugzeug der australischen Armee gerichtet. An Bord befand sich demnach eine zehn Mann starke Crew.

Diese Karte der australischen Regierung zeigt die Route der chinesischen Schiffe.
(Foto: Australische Regierung)
Das australische Verteidigungsministerium veröffentlichte auf seiner Webseite eine Erklärung und mehrere Bilder von dem Vorfall. Darauf sind die beiden Schiffe der chinesischen Marine zu sehen und der Kurs, auf dem sie in den vergangenen Tagen unterwegs waren. Demnach wurden sie am 11. Februar südlich der indonesischen Java-Insel erfasst. Sechs Tage später kam es zum Laser-Vorfall in der Arafurasee. Anschließend setzen sie ihren Kurs gen Osten fort und fuhren durch die Torres-Straße in das Korallenmeer.
"Ich glaube, dass die chinesische Regierung hofft, dass niemand über solche Schikanen spricht", sagte Dutton im Sender Sky News. "Aber solche Vorfälle können zur Erblindung der Crew führen. Das ist sehr aggressiv, deshalb müssen wir es offen ansprechen." China reagierte zunächst nicht auf die australischen Anschuldigungen.
Quelle: ntv.de, chr/AFP