Musk: "Fake news" US-Medien: Trump-Berater Elon Musk will sich zurückziehen
02.04.2025, 17:44 Uhr
Elon Musk (l.) spielt bisher eine wichtige Rolle in der Regierung von US-Präsident Donald Trump.
(Foto: dpa)
Sein rigides Vorgehen in Bundesbehörden stößt genauso auf Kritik wie seine Millionenzahlungen im Wahlkampf: Milliardär Elon Musk spielt eine wichtige Rolle in der Regierung von US-Präsident Trump. Laut einem Bericht steht er aber kurz vor dem Rückzug - um sich wieder seinen Firmen zu widmen.
Tech-Milliardär Elon Musk gibt Medienberichten zufolge sein Amt als einer der wichtigsten Berater von US-Präsident Donald Trump demnächst auf. Trump habe seinem innersten Beraterkreis mitgeteilt, dass Musk in den kommenden Wochen ausscheiden werde, berichtete das Magazin Politico unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Ein Mitarbeiter der US-Regierung sagte Reuters, Musks Investoren wollten, dass er zu seinen Unternehmen zurückkehre. Musk hat die Berichte inzwischen auf X zurückgewiesen und sprach von "Fake news", also Falschnachrichten.
Trump habe Top-Beratern gegenüber angedeutet, dass Musk von seiner derzeitigen Rolle in der Regierung zurücktreten könnte, berichtete auch ABC News unter Berufung auf Insider. Musk sei bei der Regierung als "spezieller Regierungsangestellter" angestellt, hieß es weiter. Das bedeute, dass seine Anstellung nicht länger als 130 Tage dauern dürfe. Laut ABC gab es aber Gerüchte, dass das Weiße Haus Schritte unternehmen könnte, um ihn zu halten oder seinen Beschäftigungsstatus in irgendeiner Weise zu verlängern.
Regierungssprecherin Karoline Leavitt nannte die Berichte auf X "Quatsch" - allerdings ließ sie Raum für Interpretationen. "Sowohl Elon Musk als auch Präsident Trump haben öffentlich erklärt, dass Elon Musk nach Abschluss seiner unglaublichen Arbeit bei DOGE als besonderer Regierungsangestellter aus dem öffentlichen Dienst ausscheidet", schrieb sie auf X. Wann die Arbeit "abgeschlossen" ist, bleibt damit offen.
Kritik nimmt zu, auch im Trump-Umfeld
Trump selbst hatte am Montag angedeutet, Musk werde seine Aufgaben in der US-Regierung aufgeben: "Ich finde ihn großartig, aber ich denke auch, dass er ein großes Unternehmen zu leiten hat. Irgendwann wird er zurückgehen. Er will es." Musk sagte vergangene Woche dem Sender Fox News, er werde den Großteil seiner Arbeit zur Senkung der Ausgaben im Bundeshaushalt um eine Billion Dollar bis zum Ende seiner 130 Tage abschließen.
Die Tesla-Aktie legte deutlich zu. Hatte sie vor dem Politico-Bericht noch mehr als sechs Prozent im Minus gelegen, lag sie am Nachmittag fast vier Prozent im Plus bei knapp 280 Dollar. Der Autobauer kämpft derzeit mit einem über den Erwartungen liegenden Absatzschwund. Als Grund wird Musks umstrittene Rolle in der US-Regierung genannt. Trump hat den Chef des Elektroautobauers Tesla und SpaceX beauftragt, als Sonderbeauftragter der Regierung für Einsparungen bis hin zur Auflösung von Behörden zu sorgen.
Zuletzt war in den USA der Unmut über die auf Musk zurückgehende Kündigung Zehntausender Behördenmitarbeiter gestiegen - selbst unter Trump-Verbündeten. Zudem wurden viele der umfassenden Sparmaßnahmen von Doge vor Gericht angefochten. Tesla-Niederlassungen in den USA und im Ausland waren Ziel von Vandalismus, was auch auf Musks Parteinahme zugunsten rechtspopulistischer Parteien zurückgeführt wird. Indiz für die zunehmende Unbeliebtheit von Musk war auch die Wahl eines liberalen Richters in den Obersten Gerichtshof des Bundesstaates Wisconsin am Dienstag. Musk hatte sich persönlich stark für den unterlegenen republikanischen Kandidaten engagiert. Die Abstimmung galt auch als ein erster Stimmungstest über die Regierung von Trump.
Suche nach neuer Rolle
Der Präsident ist laut dem Politico-Bericht nach wie vor zufrieden mit Musk und seiner Initiative "Department of Government Efficiency". Aber beide Männer hätten in den vergangenen Tagen beschlossen, dass es für Musk bald an der Zeit sei, zu seinen Unternehmen zurückzukehren. Er solle dann eine unterstützende Rolle übernehmen, so die drei Insider.
Noch vor einem Monat hatte es in Kreisen des Weißen Hauses geheißen, Musk solle dauerhaft seine Beratertätigkeit ausüben. "Politico" berichtete, eine der Quellen habe erklärt, Musk werde wahrscheinlich eine informelle Rolle als Berater behalten und weiterhin gelegentlich im Weißen Haus zu sehen sein. Ein anderer erklärte demnach, wer glaube, Musk werde vollständig aus Trumps Umfeld verschwinden, "täusche sich selbst".
Quelle: ntv.de, mli/rts