Politik

China hinter Angriff vermutet "Bösartige" Cyberattacke trifft Australien

Cyberangriffe gibt es nach Angaben der australischen Regierung immer häufiger.

Cyberangriffe gibt es nach Angaben der australischen Regierung immer häufiger.

(Foto: imago images/Westend61)

Sie zielen auf sämtliche Ebenen der Regierung ab: Australien sieht sich im Visier massiver Cyberangriffe. Ein "staatlicher Akteur" mit hochmoderner Technologie soll dahinter stecken. Premierminister Morrison hat einen Verdacht.

Australiens Regierung und private Firmen sind nach Angaben von Premierminister Scott Morrison Ziel groß angelegter Cyberangriffe eines ausländischen Akteurs. Wegen der Bandbreite und der Art der Ziele sowie der verwendeten Techniken sei klar, dass ein "hoch entwickelter, staatlicher Cyber-Akteur" hinter den Angriffen stehe.

Die "bösartige" Cyberattacke richte sich gegen "alle Ebenen der Regierung" wie auch gegen wichtige Infrastruktur, teilte der Regierungschef mit. Betroffen seien ferner politische Organisationen, der Industriesektor sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen. Erste Untersuchungen hätten allerdings bislang keine größeren Verletzungen persönlicher Daten ergeben. "Bedauerlicherweise ist diese Aktivität nicht neu. Die Häufigkeit hat zugenommen", sagt Morrison.

Die australischen Sicherheitsbehörden arbeiteten eng mit Verbündeten zusammen, um das Problem zu bewältigen, insbesondere mit den Partnern der "Five Eyes" genannten Geheimdienst-Allianz, so Morrison. Dazu gehören neben Australien die USA, Großbritannien, Kanada und Neuseeland. Morrison hatte nach eigenen Angaben mit seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson unter anderem über die Cyberangriffe gesprochen.

In der Vergangenheit haben Australien wie auch andere westliche Staaten China beschuldigt, hinter groß angelegten Cyberangriffen zu stecken. Morrison nannte zwar kein Land, sagte jedoch: "Es gibt nicht allzu viele staatliche Akteure, die über diese Fähigkeiten verfügen."

Die Spannungen zwischen Canberra und Peking hatten sich zuletzt verschärft. So hatte China im Mai Strafzölle auf eine Reihe von australischen Produkten verhängt. Die Beziehungen beider Länder werden auch durch die Corona-Pandemie belastet. Die australische Regierung löste Zorn in Peking aus, indem sie China vorwarf, die Ursprünge der Pandemie zu verschleiern, und eine unabhängige internationale Untersuchung forderte. Die chinesische Regierung riet daraufhin von Reisen nach Australien ab. Die australischen Grenzen sind wegen des Coronavirus allerdings ohnehin weitgehend für Ausländer geschlossen.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/AFP

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