1001 Delegierte in einem Saal? CDU hält an Termin für Parteitag fest
17.08.2020, 13:16 Uhr
Die CDU wird zur Zeit von Annegret Kramp-Karrenbauer geführt. Im Dezember soll ihre Amtszeit jedoch zu Ende gehen.
(Foto: imago images/Emmanuele Contini)
Im Dezember will die CDU die Weichen stellen: Mit welcher Person an der Spitze zieht die Partei in den bevorstehenden Bundestagswahlkampf? Doch zuletzt mehren sich die Zweifel an der Mammutveranstaltung in Zeiten einer Pandemie. Zunächst will das Präsidium von seinen Plänen jedoch nicht abrücken.
Das CDU-Präsidium hält zunächst trotz der steigenden Zahl von Corona-Infizierten an dem Anfang Dezember geplanten Parteitag zur Wahl eines neuen Vorsitzenden in Stuttgart fest. Es würden wegen der Pandemie jedoch verschiedene Szenarien durchdacht und geplant, hieß es aus Parteikreisen.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte nach Informationen aus Parteikreisen in der Präsidiumssitzung , die "CDU war und ist handlungs- und arbeitsfähig". Demnach wird überlegt, wie der Parteitag, zu dem 1001 Delegierte zusammenkommen sollen, "kompakter" ablaufen könne.
In der nächsten Sitzung des CDU-Vorstands am 14. September solle über aktualisierte Konzepte unter Berücksichtigung von aufwendigen Hygienekonzepten und der Corona-Auflagen gesprochen und entschieden werden. Kramp-Karrenbauer wollte diesen Vorschlag demnach dem im Anschluss an das Präsidium ebenfalls virtuell tagenden Bundesvorstand machen. Ein Beschluss kann nur im Vorstand fallen, dem größeren Führungsgremium.
Erster Anlauf im April schon gescheitert
Auf dem Parteitag soll der Nachfolger von Kramp-Karrenbauer gewählt werden. Derzeit gibt es drei aussichtsreiche Bewerber: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, den Finanzexperten und ehemaligen Unionsfraktionschef Friedrich Merz und den Außenpolitiker Norbert Röttgen. Nur Laschet gehört den CDU-Führungsgremien an.
Ein ursprünglich für Ende April anvisierter Sonderparteitag zur Wahl eines Nachfolgers von Kramp-Karrenbauer war wegen der Corona-Krise im Einvernehmen mit den Nachfolgekandidaten bereits abgesagt worden. Kramp-Karrenbauer hatte nach anhaltender interner Kritik an ihrer Amtsführung angekündigt, nicht mehr als Parteivorsitzende und mögliche Kanzlerkandidatin zur Verfügung zu stehen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa