Nach seiner Niederlage auf dem digitalen Parteitag am Samstag schreibt Friedrich Merz in einem Brief an alle CDU-Mitglieder, er werde nun den neuen Parteichef unterstützen. "Irritationen", die er ausgelöst hatte, bedauert er.
Unionsfraktionsvize Linnemann traut dem neuen CDU-Chef Laschet zu, die Flügel der Partei zusammenzuführen. Leicht werde es jedoch nicht, sagt er ntv.de: "Dieses Mal dauert es länger als nach dem Hamburger Parteitag 2018, bis wir alle wieder auf eine Linie kommen."
Ein kurzer, auf Personalwahlen konzentrierter CDU-Parteitag ist Geschichte. Er ist reich an Erkenntnissen: Laschet wurde unterschätzt, für Merz gilt das Gegenteil. Röttgen ist rehabilitiert und der wahre Sieger stand gar nicht zur Wahl. Von Sebastian Huld
Mikro aus, Stille im Saal: Auch die CDU bleibt bei ihrem virtuellen Parteitag nicht von digitalen Pannen verschont. Bei einer geplanten Fragerunde der drei Kandidaten für den Vorsitz kommt es zu einer missglückten Schalte. Die Zuschauer freut's. Bei ntv erklärt Herr Adam, was passiert ist.
Parteichef ist er nicht geworden, für ein höheres Amt sieht sich der CDU-Politiker Merz dennoch berufen. Er bietet an, in der Regierung Merkel das Wirtschaftsressort zu übernehmen. Dafür, dass er sich nicht für das Präsidium aufstellen ließ, liefert er ebenfalls eine Erklärung.
Armin Laschet ist neuer CDU-Chef - und er hat sich Gesundheitsminister Spahn zum Vize gewünscht. Dieser wird auf dem CDU-Parteitag auch in das Amt gewählt. Allerdings erhält er von allen fünf Stellvertretern das schlechteste Ergebnis.
Eigentlich ist auf dem CDU-Parteitag Zeit für Fragen der Delegierten an die Vorsitz-Kandidaten eingeplant. Stattdessen meldet sich Gesundheitsminister Spahn zu Wort - und wirbt für seinen Teampartner Laschet. Das erntet Kritik.
In seiner Bewerbungsrede auf dem digitalen CDU-Parteitag sagt Armin Laschet, Deutschland brauche "keinen CEO, keinen Vorstandsvorsitzenden". Er setzt sich im zweiten Wahlgang deutlich gegen Friedrich Merz durch. CDU-Chef wird Laschet jedoch erst am Freitag.
Beim digitalen CDU-Parteitag erreicht Friedrich Merz 385 Stimmen, gefolgt von Armin Laschet mit 380 Stimmen. Norbert Röttgen scheidet im ersten Wahlgang mit 224 Stimmen aus.
Der erste von zwei Tagen des CDU-Parteitags ist rum. Die Vorsitzende Kramp-Karrenbauer ist verabschiedet. Doch die Umbrüche gehen noch tiefer. Darauf weist auch die Kanzlerin hin, während sich CSU-Chef Söder eine schelmische Anspielung nicht verkneifen mag. Von Sebastian Huld
In einer kurzen Rede auf dem CDU-Parteitag nimmt Annegret Kramp-Karrenbauer Abschied vom CDU-Vorsitz. Die Botschaft: Wenn ihr Nachfolger es verzockt, liegt es nicht an ihr. Von Hubertus Volmer
Der lange Abschied nährt sich seinem Ende: CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer tritt von der Parteispitze ab. Zum Ende ruft sie die Partei auf, dem neuen Vorsitzenden zu gewähren, was ihr früh versagt wurde: Unterstützung.
18 Jahre hatte ihre Vorgängerin das Amt geführt. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer jedoch schien schon kurz nach der Amtsübernahme angezählt. Über fehlenden Instinkt und fehlende Freunde. Von Frauke Niemeyer
Trotz des teilweise scharf geführten Kampfes um den CDU-Chefposten will die Partei sich hinter dem neuen Vorsitzenden versammeln, sagt CDU-Generalsekretär Ziemiak. Und er bietet einen Vorgeschmack auf den Wahlkampf.
Beim CDU-Parteitag könnte Norbert Röttgen zum Königsmacher werden: Zieht er seine Kandidatur für den Vorsitz durch, steigen die Chancen auf einen Sieg von Friedrich Merz. Stellt er sich hinter Laschet, gewinnt der Status quo. Aber Röttgen wäre auch endgültig rehabilitiert. Von Judith Görs