Luftverkehr liegt quasi still Corona-Krise drückt Steuereinnahmen
21.04.2020, 03:16 Uhr
Die Hilfen für die Wirtschaft fließen, die Steuereinnahmen nicht mehr in dem Maß wie vor der Coronavirus-Pandemie.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im ersten Quartal nimmt der deutsche Fiskus erneut mehr Steuern ein als im Vorjahreszeitraum. Allerdings trübt der März die positive Entwicklung - und lässt für die kommenden Monate weitere Einbußen erahnen. Der Grund liegt auf der Hand.
Die Folgen der Corona-Krise haben die Steuereinnahmen des deutschen Fiskus im März erstmals gebremst. Die Erlöse sanken binnen Jahresfrist um 1,8 Prozent auf 69,6 Milliarden Euro, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht mitteilte. Damit steht für das gesamte erste Quartal zwar noch ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche.
"Aber die umfänglichen ökonomischen Auswirkungen des Mitte März in Deutschland begonnenen Shutdowns werden in den folgenden Monaten das Steueraufkommen sichtbar beeinträchtigen", teilte das Finanzministerium mit. Bereits im vergangenen Monat brachen die Einnahmen der Luftverkehrsteuer um fast 57 Prozent ein. Wegen weltweiter Reisebeschränkungen und schwindender Nachfrage haben Airlines den Flugbetrieb massiv reduziert.
Während die Lohnsteuern im März um knapp fünf Prozent zulegten, sanken die Körperschaftsteuern um 16,7 Prozent und die Umsatzsteuern um 10,8 Prozent. Die gesamten Bundessteuern lagen 8,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Um die negativen Folgen der Coronavirus-Krise auf die Wirtschaft abzufedern, hat die Bundesregierung mehrere Hilfspakete geschnürt. Dies sorgte für einen Nachtragshaushalt des Bundes über 156 Milliarden Euro. "Die Corona-Pandemie stellt eine außerordentliche Belastung für die deutsche Wirtschaft dar", stellten die Experten des Finanzministeriums fest. Den erwarteten Einbruch des Bruttoinlandsprodukts 2020 könne man aber nicht genau beziffern, signalisierte das Ministerium. Führende Ökonomen rechnen mit einem Rückgang von gut vier Prozent.
Quelle: ntv.de, bad/rts