Alarmstart für Eurofighter Deutsche Kampfjets identifizieren Kreml-Maschinen vor Lettland
02.03.2024, 16:17 Uhr Artikel anhören
Deutscher Eurofighter vor der Verlegung nach Lettland.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wenige Stunden nachdem die deutsche Luftwaffe die Sicherung des NATO-Luftraums über dem Baltikum übernimmt, kommt es zum ersten Alarmstart. Grund sind russische Militärmaschinen nahe der lettischen Hoheitsgewässer.
Zwei russische Militärflugzeuge in der Nähe der lettischen Hoheitsgewässer haben am Freitag zu einem Alarmstart deutscher Kampfjets geführt. "Gerade erst heute haben wir die Luftraumsicherung in Lettland übernommen und direkt wenige Stunden später den ersten Einsatz", teilte die Luftwaffe auf X mit. Die in Lettland stationierten Maschinen vom Typ Eurofighter seien aktiviert worden, weil zwei russische Luftfahrzeuge ohne Flugplan im Bereich Kaliningrad von den Radars erfasst worden seien.
"Wir haben beide Flugzeuge identifiziert und danach den Einsatz beendet", hieß es weiter. Den von der Luftwaffe veröffentlichten Fotos nach zu urteilen, handelte es sich bei den russischen Maschinen um einen Aufklärer vom Typ Iljuschin Il-20 und eine selten fliegende Kommandozentrale Il-22M. Nach Angaben des lettischen Militärs starteten die deutschen Maschinen vom Stützpunkt Lielvarde, südöstlich der Hauptstadt Riga.
Für den Schutz des NATO-Luftraums über dem Baltikum hatte Deutschland Anfang der Woche fünf Eurofighter nach Lettland verlegt. Die Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 sollen von Anfang März bis Ende November den Luftraum über den drei baltischen Staaten schützen, also auch über Estland und Litauen.
Seit dem Beitritt der baltischen Staaten zum Bündnis vor 20 Jahren verlegen NATO-Staaten regelmäßig Flugzeuge als sichtbares Zeichen der Bündnissolidarität in die Region. Anfangs fanden die Patrouillenflüge mit Phantom F-4F vom litauischen Flugplatz Siauliai statt. Von 2014 bis 2023 war der Militärflugplatz Ämari in Estland der Stützpunkt für die deutschen Eurofighter.
Aufgrund von Sanierungsarbeiten der Ämari Air Base nutzt die Luftwaffe in diesem Jahr den lettischen Flugplatz Lielvarde. Ein Luftwaffen-Sprecher sagte: "Seit Beginn des Air Policings mussten deutsche Kampfflugzeuge mehr als 2500-mal starten, um russische Flugzeuge, die sich dem baltischen Luftraum näherten, zu identifizieren."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa