Bundeswehr fliegt Patienten ein Deutsche Kliniken behandeln 42 Kriegsopfer
21.04.2022, 14:13 Uhr
Die Ausstattung des Airbus A310 MedEvac entspricht der von Kliniken.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Dutzende Verwundete aus der Ukraine werden hierzulande bereits versorgt. Die Bundeswehr fliegt die meisten Patienten zu den Krankenhäusern, die gerade Kapazitäten frei haben. Eine "fliegende Klinik" bringt die Opfer nach Deutschland.
Das Lagezentrum beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine die Behandlung von insgesamt 42 Patienten aus der Ukraine in Deutschland organisiert. Das teilte eine Sprecherin der Bonner Behörde mit. Die Betroffenen wurden nach dem sogenannten Kleeblatt-Prinzip innerhalb Deutschlands verteilt - also auf die Regionen, in denen gerade ausreichend Kapazitäten vorhanden sind.
Der Großteil der mit Unterstützung des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums des Bundes und der Länder geplanten Transportflüge sei von der Bundeswehr durchgeführt worden, teilte die Sprecherin mit. Am Transport von Patientinnen und Patienten sowie von Begleitpersonen aus der Ukraine hätten sich zudem die ADAC-Luftrettung, der Malteser Hilfsdienst, die Luftrettung der Johanniter-Unfall-Hilfe, das Deutsche Rote Kreuz und die DRF Luftrettung beteiligt.
Die Luftwaffe hatte zuletzt am Mittwoch kriegsverletzte Ukrainer zur Behandlung vom Flughafen der polnischen Stadt Rzeszow nach Hannover geflogen. Mit dem Spezialflugzeug vom Typ Airbus A310 MedEvac sollten "schwer verletzte Zivilpersonen" nach Deutschland gebracht werden. Die Maschine ist eine Art fliegendes Krankenhaus, die Ausstattung entspricht der von Kliniken. Der Luftwaffenjet bietet Platz für bis zu sechs Intensivversorgungsmodule und bis zu 38 Liegeplätze für weniger schwer Verletzte oder aber maximal 56 Liegeplätze. Bis zu 25 Ärzte, Intensivpfleger und Rettungsassistenten kümmern sich um die Patienten.
Der A310 steht ständig auf dem Flughafen Köln-Bonn bereit, um zu Rettungsmissionen zu starten. Ohne Nachtanken kann die Maschine bis zu 11.000 Kilometer fliegen. Nach einer Alarmierung werden etwa drei Stunden benötigt, um den Flug vorzubereiten und das speziell geschulte Personal aus dem gesamten Bundesgebiet zusammenzuziehen.
Das Lagezentrum organisiere keine Krankentransporte, die von Privatleuten angefragt würden, hält das BBK auf seiner Webseite fest. Ukrainische Krankenhäuser oder andere medizinische Behandlungseinrichtungen könnten über ihre Behörden melden, wenn sie überlastet seien und Unterstützung benötigten.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP