Alle Daten, alle Fakten Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen
16.05.2022, 12:01 Uhr
Blick in den Plenarsaal im Düsseldorfer Landtag: NRW zählt mehr als 17,9 Millionen Einwohner.
(Foto: picture alliance / Jochen Tack)
Großer Wahltag im Westen: Kurz nach dem CDU-Triumph in Schleswig-Holstein steht in NRW die nächste große Landtagswahl im Rampenlicht. Laschets Nachfolger Hendrik Wüst siegt mit der CDU unerwartet deutlich. Die SPD stürzt ab - will aber regieren. Alle Infografiken zur NRW-Wahl im Überblick.
Genau eine Woche nach dem CDU-Triumph in Schleswig-Holstein am 8. Mai stand in Nordrhein-Westfalen bereits die nächste politische Weichenstellung auf Bundesländerebene an. Rund 13,2 Millionen Wahlberechtigte waren im mit Abstand bevölkerungsreichsten Bundesland zur Wahl aufgerufen. Vorab sah alles noch einem hochspannenden Wahlabend mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus: zwischen der CDU von Kurzzeit-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der das Amt erst Ende Oktober 2021 von Armin Laschet übernommen hatte, und der SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty.
Doch schon nach den ersten Prognosen um 18 Uhr war klar: Die CDU und Wüst gehen als mit Abstand stärkste Kraft aus der Wahl hervor - während die SPD ihr bislang schlechtestes NRW-Ergebnis überhaupt einfahren und erstmals unter die 30-Prozent-Marke stürzen wird. Aber: Trotz des persönlichen Wahlerfolgs kann Wüst nicht weiterregieren wie bisher. Seine schwarzgelbe Koalition mit der FDP hat angesichts massiver Verluste der Liberalen künftig keine Mehrheit mehr.
Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis gewinnt die CDU 2,7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2017. Sogar zweistellig legen die Grünen in NRW zu, die sich auf 18,2 Prozent verbessern und damit eines ihrer besten Landtagswahlergebnisse überhaupt einfahren. Die SPD verliert hingegen mehr als 4 Prozentpunkte. Noch herber sind die Verluste für die FDP, die zunächst sogar um den Wiedereinzug in den Landtag bangen musste. In den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF zeichnete sich dann aber ab, dass es für die Liberalen doch reichen würde. Gleiches gilt für die AfD.
Definitiv nicht mehr reichen wird es für eine Fortsetzung der schwarz-gelbe Koalition im Düsseldorfer Landtag. Auch Rot-Grün hat nicht genügend Sitze gewonnen für eine Neuauflage der 2017 abgewählten Koalition aus SPD und Grünen. Mehrheiten gibt es nur in anderen Konstellationen, etwa einem möglichen schwarz-grünen Bündnis oder einer Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.
Trotz des historisch schlechten Wahlergebnisses für die SPD widersprach Generalsekretär Kevin Kühnert am Wahlabend der Einschätzung, "dass das eine klare Niederlage ist" für seine Partei. Die SPD werde versuchen, ein Regierungsbündnis zu bilden.
Während die Grünen ihr bislang bestes Ergebnis überhaupt in NRW und ihr drittbestes Ergebnis in einem Flächenland außerhalb Baden-Württembergs feiern, stürzte die FDP ab. Parteichef Christian Lindner, der aus NRW stammt und die Liberalen 2017 als Spitzenkandidat zu ihrem bislang besten NRW-Ergebnis geführt hatte, räumte eine "desaströse Niederlage" ein. Um die bisherigen NRW-Wahlergebnisse von CDU und Grünen anzeigen zu lassen, bitte über das Dropdown-Menü umschalten.
Quelle: ntv.de, mmo/asc/cwo