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Lallican trug Schutzweste Drohne tötet französischen Journalisten in der Ukraine

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Fotojournalist Antoni Lallican dokumentierte auch die Arbeit der ukrainischen Streitkräfte.

Fotojournalist Antoni Lallican dokumentierte auch die Arbeit der ukrainischen Streitkräfte.

(Foto: picture alliance / Hans Lucas)

Der Fotojournalist Antoni Lallican hält seit dem Beginn der russischen Vollinvasion die Schrecken in der Ukraine fest. Er arbeitet langfristig im Bergbaugebiet im Donbass. Dort erwischt ihn nun eine Drohne tödlich beim Arbeiten.

Bei einem Drohnenangriff in der Ukraine ist ein französischer Fotograf getötet worden. Der 37-jährige Fotojournalist Antoni Lallican sei am Morgen bei dem Angriff im Donbass im Osten der Ukraine ums Leben gekommen, erklärten die Internationale Journalistenföderation (IFJ) und die französische Journalistengewerkschaft SNJ. Ein ukrainischer Journalist sei bei dem Vorfall verletzt worden.

"Es ist das erste Mal, dass ein Journalist in der Ukraine durch eine Drohne getötet wurde", erklärte die Internationale Journalistenföderation. Der Angriff trug sich demnach am Morgen um 9.20 Uhr Ortszeit zu. Die genauen Umstände würden noch untersucht. Beide Journalisten hätten kugelsichere Westen mit der Aufschrift "Press" (Presse) getragen, erklärte IFJ.

Lallicans Arbeiten waren den Angaben zufolge in zahlreichen Medien veröffentlicht worden, darunter in den französischen Tageszeitungen "Le Monde", "Le Figaro" und "Libération" sowie in Deutschland im "Spiegel", in der "Zeit" und in der "Welt".

Auf seiner Webseite schreibt Lallican, dass er das Interesse an der Kriegsreportage im Alter von 30 Jahren entdeckt habe. Damals habe er Zusammenstöße zwischen Separatisten und indischen Sicherheitskräften an der Grenze dokumentiert. Danach begann er, die Gelbwesten-Bewegung in Frankreich festzuhalten. Auch in Hongkong und Indien hielt er den Kampf sozialer Bewegungen fest.

Weiter steht dort über ihn: "Er reiste auch in den Nahen Osten und Haiti, angetrieben von dem Wunsch, die Stimmen der von Konflikten betroffenen Bevölkerungsgruppen zu verbreiten." Eigenen Angaben zufolge befand er sich seit März 2022, also kurz nach Beginn der russischen Vollinvasion, in der Ukraine. Dort habe er angefangen, langfristig die Bewohnerinnen und Bewohner des Bergbaugebiets im Donbas zu dokumentieren.

Quelle: ntv.de, ses/AFP

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