Frau von Paris-Attentäter dabei Dschihadistinnen fliehen aus Gefängnis
20.05.2020, 22:37 Uhr
Nach Trumps Abzug von US-Truppen von der türkisch-syrischen Grenze wird die Flucht von Dschihadisten aus Gefängnissen immer häufiger gemeldet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mehrere mutmaßliche französische IS-Kämpferinnen aus Frankreich sind aus einem syrischen Gefängnis entkommen. Darunter eine Frau, deren Mann in die Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris 2015 verwickelt war.
Laut Angaben von Terrorismus-Experten konnten die mutmaßlichen französischen Dschihadistinnen aus syrischer Gefangenschaft unter kurdischer Kontrolle fliehen. Die Pariser Denkfabrik Centre d'Analyse du Terrorisme (CAT) erklärte, es gebe Hinweise auf die Flucht von 13 Frauen. Darunter sei auch die Frau des Attentäters Amédy Coulibaly, der im Januar 2015 fünf Menschen in Paris getötet hatte.
Es sei wahrscheinlich, dass sich die Frauen nun erneut Islamisten in Syrien oder im Irak anschlössen, sagte CAT-Mitgründer Jean-Charles Brisard. Der Vorfall verdeutliche die "Unfähigkeit der örtlichen Behörden, die Haft ausländischer Dschihadisten zu garantieren". Seit dem Teilabzug der US-Armee aus Syrien hat sich die unsichere Situation in den Kurdengebieten verschärft.
Gegen die Frau Coulibalys, Hayat B., wird in Frankreich wegen Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe ermittelt. Ihr Mann hatte Anfang 2015 eine Polizistin erschossen und dann vier Menschen bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt getötet. Er wollte freies Geleit für die Kouachi-Brüder, die die französiche Redaktion von Charlie Hebdo überfallen hatten. Coulibaly wurde von der Polizei erschossen.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP