Streit um Flüchtlingsverteilung EU-Mission "Sophia" nur drei Monate verlängert
18.12.2018, 02:03 Uhr
Am 31. Dezember läuft das "Sophia"-Mandat aus. Eine langfristige Fortführung des EU-Marineeinsatzes vor der Küste Libyens steht in den Sternen. Der Grund: Alle geretteten Flüchtlinge landen zuerst in Italien - und Rom pocht auf eine gerechte Verteilung.
Die EU-Mittelmeermission "Sophia" soll offenbar zunächst nur um drei Monate verlängert werden. Die EU-Botschafter im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK) in Brüssel hätten sich wegen der Bedenken Italiens nur auf eine Verlängerung der Mission bis Ende März 2019 einigen können, berichtet die "Welt".
Das Mandat für die Mission vor der Küste Libyens läuft am 31. Dezember aus. Die Mission steht wegen des Streits mit Italien um die Flüchtlingsverteilung auf der Kippe: Die Regierung in Rom fordert, dass von "Sophia" gerettete Flüchtlinge künftig nicht mehr automatisch nach Italien gebracht werden. Dazu müssten die Einsatzregeln geändert werden. Europas Verteidigungsminister konnten sich Ende November nicht auf eine Verlängerung des Marineeinsatzes einigen.
Die Mission hat seit ihrer Gründung vor drei Jahren rund 45.000 Flüchtlinge gerettet. Hauptaufgabe ist aber das Vorgehen gegen Schlepperbanden, die Flüchtlinge nach Europa bringen. Daneben soll "Sophia" auch Waffen- und Ölschmuggel verhindern und bildet die libysche Küstenwache aus. An "Sophia" ist auch die Bundeswehr beteiligt.
Quelle: ntv.de, bad/AFP